
8 Alternativen zur Gehaltserhöhung: Was du statt Geld verhandeln kannst
Welche Alternativen zur Gehaltserhöhung gibt es, wenn du dein Wunschgehalt nicht bekommst? Die gute Nachricht: Dein Einsatz kann sich trotzdem lohnen. Es gibt viele attraktive Alternativen zur Gehaltserhöhung, die dir mehr Zeit, Flexibilität oder persönliche Weiterentwicklung ermöglichen.
Von zusätzlichem Urlaub über Homeoffice bis zu Weiterbildungsbudgets, viele dieser Zusatzleistungen bringen dir Vorteile, ohne dass sich für dich oder deinen Arbeitgeber sofort die Lohnkosten erhöhen.
👉 In diesem Artikel erfährst du:
- Welche Möglichkeiten du konkret verhandeln kannst
- Wie du sie argumentierst
- Warum gerade mehr Freizeit oder persönliche Entwicklung oft mehr wert sind als ein höheres Monatsgehalt
Wunschgehalt abgelehnt: So überwindest du Gesprächsblocker #
💡 Hinweis
Gute Leistung verdient Anerkennung und die kann viele Formen annehmen, nicht nur mehr Gehalt.
„Heuer ist leider nicht mehr drin.“ Wenn du solch eine Aussage im Gehaltsgespräch hörst, heißt das nicht, dass du leer ausgehen musst. Wichtig ist, sachlich zu bleiben und herauszufinden, ob es sich wirklich um ein finanzielles Limit handelt oder um eine pauschale Absage.
Wenn deine Vorgesetzt*in offen kommuniziert, dass derzeit kein Budget für eine Gehaltserhöhung verfügbar ist, lohnt sich ein zweiter Blick: Gibt es Spielraum bei anderen Zusatzleistungen oder flexiblen Arbeitsmodellen?
„Zeig dich gesprächsbereit und schlag aktiv Alternativen vor, am besten mit konkreten Ideen, die sowohl dir als auch deinem Unternehmen etwas bringen.“
Welche Alternativen zur Gehaltserhöhung du verhandeln kannst #
Geld ist nicht alles und im Arbeitsleben gibt es viele Zusatzleistungen, die deinem beruflichen Alltag echten Mehrwert bringen. Wenn eine Gehaltserhöhung (noch) nicht möglich ist, solltest du über andere Wege sprechen, wie dein Einsatz honoriert werden kann.
Auf einen Blick: Deine Alternativen zur Gehaltserhöhung #
Vorteil für dich | Vorteil für den Arbeitgeber | |
Zusätzliche Urlaubstage | Mehr Erholung, bessere Balance | Motivation & Produktivität steigen |
Weiterbildung | Fachliche Entwicklung, höhere Chancen | Know-how bleibt im Unternehmen |
Stundenreduktion | Zeitgewinn, Stressabbau | Effizientere Arbeitsweise |
Remote Work / Workation | Ortsunabhängigkeit, neue Eindrücke | Bindung durch Flexibilität |
Steuerfreie Gutscheine | Bis zu 186 €/Jahr netto mehr | Geringe Kosten, steuerlicher Vorteil |
❗ Wichtig: Eine intensive Vorbereitung auf die Gehaltsverhandlung ist essenziell. Überlege, welche dieser Alternativen für dich sinnvoll sind und wie du deren Nutzen fürs Unternehmen argumentieren kannst.
Mehr Urlaub statt mehr Gehalt: Zeit ist das neue Geld #
💡 Tipp
Auch unbezahlter Urlaub kann eine Option sein, wenn du für einen längeren Zeitraum verreisen, ein Sabbatical einlegen oder dich weiterbilden möchtest, ohne zu kündigen.
Zusätzliche Urlaubstage sind ein beliebter Ausgleich, wenn Gehaltserhöhungen nicht möglich sind, und ein starkes Argument für mehr Lebensqualität. Auch Arbeitgeber profitieren: Erholte Mitarbeitende sind motivierter und leistungsfähiger.
👉 So kannst du das argumentieren:
- „Ich möchte meine Leistung weiter auf diesem Niveau halten, doch dazu benötige ich regelmäßige Erholungsphasen.“
- „Mit zusätzlichen Urlaubstagen kann ich besser abschalten und komme mit frischer Energie zurück.“
- „Ich würde gern 5 zusätzliche freie Tage pro Jahr vereinbaren, das entspricht etwa x % meines Jahresgehalts.“
Weniger Stunden, gleiche Wirkung: In realistischen Schritten zur 4-Tage-Woche #
Weniger arbeiten, bei gleichem Gehalt – klingt nach Idealzustand. Doch in der Praxis ist eine sofortige Reduktion um 20 Prozent, wie es beim 4-Tage-Wochenmodell denkbar ist, nicht für alle realistisch. Was du aber verhandeln kannst, ist ein schrittweiser Weg zu mehr Freizeit, je nach deiner Position, Verantwortung und dem Vertrauen deines Arbeitgebers.
📌 Denkbar sind etwa diese Stufen:
- Reduktion um 3 Stunden pro Woche (etwa von 38,5 auf 35 Stunden)
- Ein freier Nachmittag alle zwei Wochen
- Testweise Einführung eines 4-Tage-Rhythmus – alle 2 Wochen
- Für 4 Monate eine 4-Tage-Woche zur Probe
- Langfristige 4-Tage-Woche mit Zielvereinbarung
„Ich kann mit mehr Fokus, weniger Stunden und klaren Zielvorgaben dieselbe Wirkung entfalten.“
👉 Gesprächsbeispiel: „Ich würde gern einen Zwischenschritt gehen, zum Beispiel drei Stunden weniger pro Woche. Wir könnten das für drei Monate ausprobieren und schauen, ob meine Aufgaben weiterhin gut abgedeckt sind.“
Weitere Verhandlungsoptionen:
- Flexible Arbeitszeitmodelle (insbesondere Gleitzeit)
- Kompakte Arbeitswochen (gleiche Stunden auf 4 Tage verteilt)
- Teilzeitmodelle mit Rückkehroption
Zweistufige Gehaltsanpassung: Ein fairer Kompromiss #
Eine Alternative zur Gehaltserhöhung könnte auch dieser Kompromissvorschlag sein: eine zweistufige Anpassung. Das bedeutet, du bekommst einen Teil deiner gewünschten Erhöhung jetzt und den Rest zu einem später fixierten Zeitpunkt.
So bleibt dein Anliegen präsent und du schaffst Verbindlichkeit. Wichtig: Diese Vereinbarung sollte schriftlich festgehalten werden, inklusive Datum und Höhe der zweiten Anpassung und eventueller Bedingungen. Damit gibst du deinem Unternehmen die Möglichkeit zur Planung und dir selbst eine klare Perspektive.
„Ich verstehe, dass eine sofortige Gehaltserhöhung schwierig ist. Wie wäre es mit einer Zwischenlösung: Zum Beispiel eine Gehaltserhöhung um x € jetzt und eine zweite Anpassung in sechs Monaten, abhängig von definierten Zielen?“
Tipps zur Gehaltsverhandlung, wie du dein Wunschgehalt gleich erhältst und nicht in zwei Stufen, haben wir für dich hier zusammengefasst:
Weiterbildung als lohnende Investition #
💡Tipp
Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden fördern, binden sie auch stärker. Das macht Weiterbildung zu einer strategischen Win-win-Lösung.
Wenn sich dein Gehalt nicht sofort erhöhen lässt, kann ein Weiterbildungsbudget eine wertvolle Alternative sein, sowohl für dich als auch für dein Unternehmen. Mit gezielten Qualifikationen entwickelst du dich fachlich weiter und steigerst langfristig deinen Marktwert.
👉 So gehst du vor:
- Recherchiere konkrete Aus- oder Weiterbildungen, die zu deinem Jobprofil passen.
- Bereite Argumente vor: Welche Kompetenzen möchtest du stärken? Wie profitiert dein Team davon?
- Schlage eine Kostenübernahme oder eine Freistellung während der Kurszeiten vor.
Flexibler arbeiten: Homeoffice, Remote Work und Workation #
❗ Wichtig
Vereinbare klare Rahmenbedingungen, etwa zu Erreichbarkeit, Datensicherheit und Arbeitszeiten.
Spätestens seit der Pandemie ist Homeoffice in vielen Unternehmen gelebter Alltag. Falls das in deinem Job bislang nicht der Fall ist, kann das ein sinnvoller Verhandlungspunkt sein, besonders wenn du konzentrierter, fokussierter oder effizienter von zu Hause arbeitest.
Auch Remote Work – also ortsunabhängiges Arbeiten – gewinnt an Bedeutung. Ob auf dem Land, in einer anderen Stadt oder im Ausland: Wenn du mobil arbeiten kannst, lässt sich Beruf und Leben oft besser in Einklang bringen. Noch ein Schritt weiter geht Workation, also zeitweises Arbeiten im Ausland, verbunden mit Urlaubsfeeling.
📌 Gute Argumente:
- „Ich arbeite zu Hause effizienter, weil ich dort ungestörter bin.“
- „Remote Work würde mir helfen, private Verpflichtungen besser mit dem Job zu vereinbaren.“
- „Mit Workation kann ich reisen, ohne Urlaubstage zu verbrauchen und bin trotzdem voll einsatzfähig.“
Zuschüsse, Benefits und geldwerte Vorteile: Indirekt mehr im Portemonnaie #
Wenn mehr Gehalt keine Option ist, kann dein Arbeitgeber trotzdem deine Lohnnebenkosten senken – durch geldwerte Vorteile und Zusatzleistungen, die sich am Monatsende deutlich bemerkbar machen. Viele dieser Leistungen sind zudem steuerlich begünstigt oder sogar abgabenfrei, ein Vorteil also für beide Seiten.
👉 Typische Beispiele für Zusatzleistungen:
- Öffi-Ticket oder Jobticket
- Essenszuschüsse oder Kantinengutscheine
- Fitnessstudio-Beitrag oder Massage-Angebote
- Parkplatz oder Jobrad
- Kinderbetreuungszuschuss
Diese Zusatzleistungen kannst du gezielt ins Gespräch bringen und oft sind sie leichter umzusetzen als eine klassische Gehaltserhöhung.
Was dein Unternehmen dir steuerfrei bieten kann:
Steuerlich begünstigt? | Maximalbetrag (Stand 2025) | |
Öffi-Ticket | Ja | Kein Limit, wenn dienstlich |
Essenszuschuss | Ja | bis 8 € pro Arbeitstag |
Gutscheine (z. B. Einkauf, Wellness) | Ja | bis 186 € / Jahr steuerfrei |
Gesundheitsmaßnahmen (Massage etc.) | Teilweise | bis 100 € / Jahr (betrieblich) |
👉 Frage auch nach flexiblen Gutscheinsystemen, die du selbst einlösen kannst, zum Beispiel für Tanken, Wellness oder Shopping. In Österreich sind sie bis zu einem gewissen Betrag steuerfrei und bei vielen Arbeitgebern möglich.
„Wenn eine Gehaltserhöhung aktuell nicht möglich ist, könnten wir dann über Zuschüsse zum Öffi-Ticket oder einen Gutschein für X sprechen? Das wäre für mich ein spürbarer Ausgleich.“
Mentale Gesundheit stärken #
Immer mehr Unternehmen bieten Benefits rund um psychische Gesundheit. Ob Mental-Health-Days, psychologische Beratung oder Coaching-Angebote, all das kannst du ebenfalls verhandeln. Denkbar sind unter anderem:
- Externe Coachings (zum Beispiel Resilienz oder Stressmanagement)
- Zugänge zu Gesundheitsplattformen oder Apps
- Flexible Auszeiten oder Entlastungstage bei Belastung
Diese Maßnahmen stärken nicht nur deine persönliche Balance, sondern sie machen dich auch langfristig leistungsfähig.
Neue Wege im Unternehmen: Mehr Entwicklung oder weniger Druck #
Manchmal liegt die Lösung nicht im Geld, sondern im Jobzuschnitt. Vielleicht möchtest du dich weiterentwickeln oder du benötigst gerade weniger Druck. Beides kann ein legitimes Ziel deiner Verhandlung sein.
1. Entwicklung durch neue Aufgaben
Wenn du wachsen willst, kannst du aktiv nach neuen Herausforderungen suchen, etwa durch:
- Projektverantwortung
- Rollenwechsel in eine andere Abteilung
- Erweiterung deiner fachlichen Schwerpunkte
„Ich sehe im Bereich XY mehr Potenzial für meine Entwicklung – kann ich dort mehr Verantwortung übernehmen oder Erfahrungen sammeln?“
Diese Lösung wirkt langfristig und ist möglicherweise ein Sprungbrett, auch wenn sie nicht sofort auf dem Gehaltszettel spürbar ist. Wobei dir bewusst sein sollte, dass mehr Verantwortung schon einer der Gründe für Gehaltserhöhungen ist.
2. Entlastung durch Rollenwechsel – gleiche Leistung, weniger Druck
Gerade in intensiven Phasen kann es sinnvoll sein, eine Position mit weniger Verantwortung zu übernehmen, bei gleichem Gehalt. Diese Veränderung ist keine Schwäche, sondern ein bewusster Schritt in Richtung mentale Gesundheit und Nachhaltigkeit im Job.
Beispiel für ein Gespräch:
„Ich möchte weiterhin engagiert arbeiten, aber aktuell wäre eine Rolle mit weniger Koordination oder Führungsverantwortung für mich die passendere Lösung. Ist das bei gleichem Gehalt möglich?“
Solche Übergangsrollen oder stabilisierende Positionen sind besonders in größeren Unternehmen möglich und zeigen, dass individuelle Bedürfnisse ernst genommen werden.
Fazit: Dein Einsatz zählt – finde deine beste Alternative zur Gehaltserhöhung #
Du hast viele Alternativen zur Gehaltserhöhung, wenn sich dein Wunschgehalt nicht sofort realisieren lässt. Ob mehr Freizeit, flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung oder Zusatzleistungen: Es gibt zahlreiche Wege, wie dein Engagement anerkannt werden kann.
👉 Wichtig ist, dass du deine Leistung sichtbar machst und realistische, konkrete Vorschläge mitbringst. So zeigst du nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch Lösungsorientierung – Eigenschaften, die jede Führungskraft zu schätzen weiß.