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Mehr verdienen? Das sind die häufigsten Gründe für Gehaltserhöhungen

Gehalt Erstellt am: 20. Oktober 2021 5 Min.

Ohne Fleiß kein Preis? Dieses Sprichwort stimmt nicht immer. Manchmal ist es nämlich nicht Engagement, das zu einer Gehaltserhöhung führt, sondern ein Jobwechsel. Wenn du mit deinem Arbeitgeber prinzipiell zufrieden bist und nicht wechseln möchtest, solltest du bei der Gehaltsverhandlung gute Argumente parat haben. Welche Gründe für Gehaltserhöhungen du nennen kannst, erfährst du hier.

Einmal im Jahr steht sie bei vielen an, die Gehaltsverhandlung. Eine gute Gelegenheit, sich die zurückliegenden Monate (und beruflichen Erfolge) noch einmal vor Augen zu führen. Denn wer mehr Gehalt will, muss der Führungskraft gegenüber gute Gründe dafür ins Feld führen. Und vor allem auch den eigenen Nutzen für das Unternehmen hervorheben.

Arbeitnehmer*innen, die ihr Gehalt aufbessern möchten, müssen aber auch ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt beweisen. Schreibt das Unternehmen rote Zahlen, sinken die Auftragszahlen oder werden viele Kolleg*innen auf einen Schlag entlassen, wirst du mit deiner Forderung jedenfalls auf taube Ohren stoßen. Ist aber ein deutliches Wachstum spürbar und schauen die Quartalszahlen gut aus, stehen auch deine Chancen auf eine bessere Entlohnung nicht schlecht.

8 überzeugende Gründe für Gehaltserhöhungen

1. Ein breiteres Aufgabengebiet und mehr Verantwortung

Du hast im vergangenen Jahr dein Aufgabengebiet erweitern und dadurch mehr Verantwortung übernehmen können? Fertige am besten eine Liste mit jenen Aufgaben an, die dir zusätzlich anvertraut wurden. Wichtig dabei: Zeige auf, inwiefern deine Leistung in diesen Bereichen zum Unternehmenserfolg beiträgt.

2. Erreichte Vorgaben

Herausragende Leistungen sind der Hauptgrund, mit dem Arbeitnehmer*innen im Gehaltsgespräch argumentieren. Diese sollten aber auch unbedingt mit Zahlen belegbar sein. Ein Beispiel: Arbeitest du im Vertrieb, hast du durch dein Engagement möglicherweise klar dokumentierbare Umsatzsteigerungen herbeigeführt. Verlässlichkeit im Sinne von Termintreue oder die Schienenstellung für wichtige Projekte sind weitere hilfreiche Argumentationsgrundlagen.

3. Dein Gehalt liegt unter dem marktüblichen Durchschnitt

Verdienst du eigentlich, was du verdienst? Unser karriere.at Gehaltsrechner verrät dir mit wenigen Klicks, ob du unter- oder überbezahlt bist und wie viel man in den österreichischen Bundesländern für deinen Job durchschnittlich verdient.

Mach dir auch einmal über deinen eigenen Marktwert Gedanken. Dieser wird unter anderem von folgenden Faktoren beeinflusst:

  • deine fachliche oder akademische Ausbildung sowie weitere Qualifikationen
  • deine Hard und Soft Skills
  • andere Erfahrungen (Ehrenamt, freiwillige Mitarbeit)
  • deine Werte, die du auch in die Firmenkultur integrierst
  • deine Lernbereitschaft

4. Kund*innenzufriedenheit und gute interne Zusammenarbeit

Gute Verkaufszahlen und erfolgreiche Geschäftsabschlüsse sind zwar wichtig. Aber sind die Kund*innen auch in der Zusammenarbeit mit dir zufrieden? Wirst du von ihnen gelobt und entsteht aus dieser Verbindung auch ein Mehrwert fürs Unternehmen, sind das tragende Argumente, die du in einer Gehaltsverhandlung vorbringen solltest. Ein Grund mehr, Kundenreferenzen zu sammeln und für solche Anlässe auch griffbereit zu haben.

Die erfolgreiche interne Zusammenarbeit mit Kolleg*innen kann dir ebenfalls einen wesentlichen Vorteil bescheren. Positives Feedback aus gemeinsamen Projekten findet hoffentlich auch das Ohr deiner Führungskraft.

5. Das Unternehmen spart deinetwegen Geld

Was auch gut messbar ist: Kostenersparnis. Überleg dir, ob irgendeine Handlung von dir dazu beigetragen hat, dass das Unternehmen weniger Geld ausgeben musste. Drei Beispiele:

  1. Du übernimmst Tätigkeiten, die früher von Externen erledigt wurden.
  2. Gutes Verhandlungsgeschick in puncto günstigen Konditionen mit Lieferant*innen, Dienstleister*innen etc.
  3. Etablierung von Tools und Lösungen, die sowohl Effektivität als auch Effizienz innerhalb des Unternehmens gesteigert haben.

6. Starkes Commitment und Engagement

Du packst immer wieder mit an, greifst jedem*jeder unter die Arme, der gerade in den eigenen Aufgaben zu ertrinken droht, und scheust nicht davor zurück, den Feierabend auch mal ein bisschen nach hinten zu verschieben? Dann bist du für dein Unternehmen ein großer Gewinn! Ein hohes Mitarbeiterengagement sowie Commitment zählen zu den größten Wettbewerbsvorteilen.

Wichtig hierbei ist, dass das sowohl dein Team als auch deine Führungskraft genauso sehen. Ist das der Fall, dann hast du ein starkes Argument für eine Gehaltserhöhung in der Hand.

7. Bereitschaft zur Weiterentwicklung

Dieser Punkt ist mit deinem Marktwert verwoben, denn der steigert sich mit jeder zusätzlichen Fähigkeit, die du erwirbst. Hier ein paar Beispiele dafür, wie eine Weiterbildung aussehen kann:

  • Vertiefung einer bestehenden Fremdsprache bzw. das Erlernen einer neuen
  • Fachspezifische Weiterbildungsmaßnahmen
  • Abschluss eines nebenberuflichen Studiums
  • frei zugängliche Online Kurse
  • „Micro Certificates“, zum Beispiel aus dem Google Skillshop

8. Kolleg*innen verdienen unter denselben Voraussetzungen mehr als du

Rechtlich gesehen hast du einen Anspruch auf Gleichbehandlung, wenn es ums Gehalt geht. Aufgrund von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, sexueller Orientierung und Behinderung darf nämlich niemand schlechter bezahlt und ergo diskriminiert werden. Wenn Kolleg*innen, die die gleiche Arbeit wie du verrichten und das zu den selben Voraussetzungen (Firmenzugehörigkeit, Erfahrung, Qualifikation, Leistung etc.), besser bezahlt werden als du, ist es also dein gutes Recht, eine Gehaltserhöhung einzufordern.

Am besten suchst du ein klärendes Gespräch mit deiner Führungskraft und legst dar, weshalb du dich ungerecht behandelt fühlst. Im Idealfall findet ihr im Dialog eine Übereinkunft – und einigt euch auf eine Gehalterhöhung zu deinen Gunsten. Tipp: Kommst du nur mit dem Argument, mehr verdienen zu wollen, weil dein Kollege oder deine Kollegin auch mehr Gehalt bekommen, blitzt du bei deiner Führungskraft eventuell recht schnell ab. Suche ein offenes Gespräch und liefere im Idealfall auch noch andere Argumente (siehe Punkte oben).

Gründe für Gehaltserhöhungen, die gar nicht ziehen

Wer auf eine Gehaltserhöhung spechtelt, sollte als Begründung nicht mit privaten Angelegenheiten daherkommen. Ob sich deine monatlichen Ausgaben erhöhen oder dir in nächster Zeit eine größere Anschaffung bevorsteht, ist für deine Führungskraft nicht relevant.

Mit der Kündigung zu drohen, falls du deinen Willen nicht bekommen solltest, ist zwar legitim – immerhin kannst du arbeiten, wo du willst und bist an kein Unternehmen gebunden. Aber strategisch wird dich ein solcher Schachzug bestimmt nicht weiterbringen und dir schon gar keine Gehaltserhöhung bescheren.

Fleiß = Gehaltserhöhung?

Eine Studie aus 2018 liefert zu dieser Frage erschreckend ernüchternde Ergebnisse. Demnach werden weniger als zehn Prozent der Gehaltserhöhungen aufgrund besonderer Leistungen gewährt. Wahrscheinlicher ist da eine generelle Anhebung der Gehälter im Unternehmen oder mehr Verdienst im Rahmen einer internen Beförderung.

Darum gibts mehr Gehalt:

  1. Jobwechsel
  2. Generelle Erhöhung der Gehälter
  3. Interner Positionswechsel

Ausweg Kündigung: Ein neuer Job bringt mehr Gehalt

„Schei* auf Fleiß!“, mag sich jetzt so mancher denken. „Auf zu neuen Ufern!“ – So drastisch, so richtig, wenn ein besserer Verdienst angestrebt wird. Denn ein gutes Drittel, und damit die Mehrheit, der Gehalts-technischen Verbesserungen geschehen durch einen Jobwechsel. Im Jahr 2019 war unserer Studie (R)Evolution Arbeit zufolge ein höheres Gehalt mit 77 Prozent klare Nummer 1 hinsichtlich der Gründe, um den Job zu wechseln. 2021, nach einem Jahr Arbeiten mit der Corona-Pandemie, waren es unserer neuen Studie zufolge immerhin noch 48 Prozent.

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