Ausstand feiern im Job: Checkliste & Tipps für deinen letzten Arbeitstag
Ein beruflicher Abschied markiert oft das Ende eines wichtigen Kapitels und zugleich den Anfang von etwas Neuem. Ob du kündigst, in Pension gehst, dein befristeter Vertrag endet oder du innerhalb des Unternehmens wechselst: In vielen Teams ist es üblich, zum Abschied einen Ausstand zu feiern.
Ein gelungener Ausstand ermöglicht dir, dich wertschätzend von Kolleg*innen zu verabschieden, Danke zu sagen und die gemeinsame Zeit positiv abzuschließen. Und ganz nebenbei: Ein letzter Eindruck bleibt – manchmal sogar stärker als der erste Eindruck.
👉 In diesem Artikel erfährst du:
- wie du deinen Ausstand planst
- was du bei Einladung, Verpflegung und Rede beachten solltest
- und warum dein Abschied mehr bewirken kann, als du denkst
Muss ich einen Ausstand geben? #
💡 Tipp
Wenn du dich mit dem Gedanken an eine Feier nicht wohlfühlst, kannst du auch eine persönliche Abschiedsmail schreiben oder in Einzelgesprächen Danke sagen.
Kurz gesagt: Nein. Ein Ausstand ist freiwillig. Es gibt in Österreich keine gesetzliche oder allgemeine Verpflichtung, den Abschied mit einer Feier zu begehen. Doch in vielen Teams gehört es zur gelebten Kultur und wird dankend angenommen, wenn jemand sich die Zeit für ein kleines Dankeschön nimmt.
Ob du eine Kaffeerunde organisierst, Snacks bereitstellst oder einfach nur ein paar persönliche Worte sprichst: Es geht nicht um die Größe der Geste, sondern um ihre Wirkung. Die Vorteile eines Ausstands liegen auf der Hand:
- Wertschätzung zeigen
- Beziehungen stärken
- Netzwerke pflegen
- Positiven Eindruck hinterlassen
Wen zum Ausstand einladen und wie? #
📌 Hinweis
Wenn du in einem größeren Unternehmen arbeitest, kläre vorab, ob du alle Kolleg*innen oder nur dein direktes Team einladen solltest, das kann nämlich auch steuerliche Auswirkungen haben.
Ob formelle E-Mail oder persönliche Einladung – wichtig ist, dass du freundlich und wertschätzend kommunizierst.
Ein paar Tage Vorlaufzeit sind ideal, damit alle den Termin einplanen können.
✅ Inhalte deiner Einladung:
- Anlass (zum Beispiel „mein letzter Arbeitstag“)
- Datum, Uhrzeit, Ort
- Hinweis auf Verpflegung („kleine Jause“, „auf einen Kaffee“)
- Bitte um Rückmeldung (optional)
Einladungsvorlage (kollegial und direkt):
„Betreff: Einladung zu meinem Ausstand
Liebe Kolleg*innen,
am [Datum] ist mein letzter Arbeitstag bei [Unternehmen]. Ich möchte mich bei euch für die tolle Zusammenarbeit bedanken und lade euch herzlich ein, diesen Tag gemeinsam mit mir bei einer kleinen Jause ausklingen zu lassen.
📍 Ort: [Teeküche / Besprechungsraum XY usw.]
🕓 Uhrzeit: [zum Beispiel ab 15:30 Uhr]
Ich freue mich, wenn du vorbeischaust!
Herzliche/Liebe Grüße
[Dein Name]“
Welche Verpflegung für den Ausstand wählen? #
Du musst kein großes Buffet auffahren, um gut anzukommen. Oft reicht ein einfaches und liebevoll zusammengestelltes Angebot. Wichtig ist, dass es zum Team, zur Uhrzeit und zum Rahmen passt.
👉 Mögliche Optionen sind:
- Süßes & Herzhaftes: Kuchen, Brezen, belegte Brötchen
- Snacks: Obst, Nüsse, Knabbergebäck, kleine Süßigkeiten
- Getränke: Wasser, Kaffee, Säfte – Alkohol nur nach Absprache!
💡 Tipp: Achte auf besondere Ernährungsformen (vegetarisch, koscher, glutenfrei). Das zeigt Rücksichtnahme und vermeidet unangenehme Situationen.
Und wenn’s größer wird?
Bei einer größeren Runde oder wenn du dir den Aufwand sparen möchtest, kann auch ein kleines Catering eine gute Option sein. Viele Bäckereien oder Lieferservices bieten günstige Paketoptionen oder Fingerfood-Platten an.
👉 Wichtig ist nur: Rechtzeitig anfragen und mit dem Unternehmen abstimmen, ob und wie das möglich ist.
So planst du deinen Ausstand #
Damit du nichts vergisst und dein Abschied entspannt abläuft, hilft eine grobe Struktur. Du musst kein Event-Profi sein, ein wenig Organisation reicht oft schon aus.
Ausstand feiern: Deine Checkliste für einen gelungenen Abschied #
Zwei Wochen vorher
✅ Termin mit Vorgesetzten abstimmen
✅ Ort für den Ausstand klären (Büro, Pausenraum, extern?)
✅ Gästeliste erstellen
✅ Einladung vorbereiten (inklusive Uhrzeit, Ort, Anlass, Verpflegung
✅ Einladung persönlich oder per E-Mail verschicken
Eine Woche vorher
✅ Verpflegung planen (Snacks, Getränke – auch an Unverträglichkeiten denken!)
✅ Budget festlegen (Wie viel bist du bereit, auszugeben?)
✅ Abschiedsrede oder kurze Dankesworte vorbereiten
✅ Deko oder kleine Aufmerksamkeit überlegen (optional)
✅ Playlist oder Hintergrundmusik (falls gewünscht)
Am Tag vor dem Ausstand
✅ Raum vorbereiten oder reservieren
✅ Verpflegung besorgen oder liefern lassen
✅ Becher, Servietten, ggf. Müllsack bereitstellen
✅ Persönliche Gegenstände aus dem Büro mitnehmen (nicht alles auf den letzten Tag schieben)
Am Tag des Ausstands
✅ Frühzeitig vor Ort sein
✅ Snacks und Getränke aufbauen
✅ Kolleg*innen begrüßen
✅ Abschiedsrede halten oder Dank persönlich aussprechen
✅ Kontakte austauschen (E-Mail, Telefonnummer – sofern gewünscht)
Nach dem Ausstand
✅ Aufräumen, Rückgabe von Raum oder Geschirr klären
✅ Danksagung per E-Mail an alle senden (wenn du magst)
✅ Belege sammeln (eventuell relevant für Spesen oder Steuer)
✅ Letzter Check-out: Übergabe erledigt, Log-out von Systemen, Schlüssel abgegeben usw.
Was du beim Ausstand feiern sagen kannst #
💡 Tipp
Du bist nervös? Schreibe dir die Rede vorab auf oder halte sie ganz spontan. Du kennst dein Publikum am besten.
Ein paar persönliche Worte beim Ausstand sind keine Pflicht, aber sie können viel bewirken. Du brauchst keine große Rede, sondern einfach einen kurzen, ehrlichen Dank. Wichtig ist, dass du dich authentisch zeigst und auf Augenhöhe sprichst.
Bausteine für deine Abschiedsrede:
- Danksagung an das Team oder bestimmte Personen
- Rückblick auf gemeinsame Erlebnisse (gern mit einem Lächeln)
- Ausblick auf deinen nächsten Schritt – ohne Details oder Kritik
- Wünsche für die Zukunft deiner Kolleg*innen
📌 Hinweis: Ob du deine Abschiedsrede mit Humor würzen möchtest, weißt du am besten. Achte bitte nur darauf, dass du durch Humor oder Witz niemanden in Verlegenheit bringst.
Beispiel für eine kurze Abschiedsrede:
„Ich möchte mich herzlich für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Jeder Einzelne von euch hat meinen Arbeitsalltag jeden Tag aufs Neue bereichert. Ich nehme viele gute Erinnerungen mit und freue mich auf neue Herausforderungen. Für euch wünsche ich weiterhin Erfolg, Energie und ein starkes Miteinander.“
Ausstand feiern: Du legst den Rahmen fest #
💡 Tipp
Überlege dir, was zu dir und was zu deinem Team passt. Besonders wertvoll wird der Moment, wenn du auch andere in den Mittelpunkt stellst.
Es gibt keine feste Regel, wie ein Ausstand ablaufen muss. Was zählt, ist, dass du dich mit der Form wohlfühlst. Nicht jeder will eine große Runde, manche bevorzugen ein Gespräch im Vertrauen oder eine ruhige Kaffeepause.
| Für wen geeignet? | Vorteile | |
| Kaffeerunde im Büro | Für alle, die es einfach mögen | Schnell, persönlich, kostengünstig |
| Jause mit Fingerfood | Für gesellige Teams | Gute Stimmung, flexibel planbar |
| After-Work im Lokal | Für kleinere Gruppen mit engem Kontakt | Informell, entspannte Atmosphäre |
| Danksagung per E-Mail | Für eher introvertierte Persönlichkeiten oder wenn du nicht lange im Unternehmen warst | Zeitsparend, trotzdem wertschätzend |
| Spontaner Abschied im Gang | Für alle, die keine große Planung wollen | Natürlich, unaufgeregt |
FAQs: Häufige Fragen rund um den Ausstand #
Muss ich einen Ausstand geben, wenn ich kündige?
Nein, du musst deinen Ausstand nicht feiern. Du entscheidest, ob und wie du dich verabschieden möchtest.
Wer übernimmt die Kosten?
In der Regel übernimmst du selbst die Kosten. Kleine Ausgaben sind absolut üblich und ausreichend, niemand erwartet ein Buffet.
Darf ich Alkohol anbieten?
Wenn es in deinem Unternehmen üblich ist und du es mit deiner Chef*in abstimmst, ja. Sonst lieber auf alkoholfreie Alternativen setzen.
Was, wenn ich einfach gehen will – ohne großes Aufheben?
Das ist auch okay. Eine persönliche E-Mail oder ein kurzer Dank im 1:1-Gespräch zeigen ebenfalls Wertschätzung.
Fazit: Dein Abschied, deine Wirkung #
Ein gut geplanter Ausstand ist mehr als ein letzter Arbeitstag. Er ist deine Chance, dich mit Respekt, Dankbarkeit und einem guten Gefühl zu verabschieden, für dich selbst und für dein Team.
Ob du Kaffee mitbringst, ein paar Worte sagst oder einfach per E-Mail Danke sagst, du legst fest, wie du deinen letzten Arbeitstag begehst. Wichtig ist nur, dass dein Abschied zu dir passt.
„Wie du gehst, sagt genauso viel über dich aus wie dein erster Arbeitstag.“



