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Frühestmöglicher Eintrittstermin: Was er über dich verrät und warum er wichtig ist

Bewerbung Erstellt am: 29. Mai 2025 9 Min.

„Ab wann könntest du bei uns starten?“ Diese Frage klingt harmlos, entscheidet aber oft mit darüber, wie deine Bewerbung eingeschätzt wird. Der frühestmögliche Eintrittstermin wirkt wie ein Randthema, ist in Wahrheit aber ein starkes Signal für deine Organisation, Verlässlichkeit und dein berufliches Selbstverständnis.

👉 In diesem Artikel erfährst du:

  • Warum dieser kleine Satz in deiner Bewerbung so viel über dich verrät
  • Wie du ihn am elegantesten formulierst
  • Wie du ihn in deiner Bewerbung, im Gespräch und sogar strategisch für deine Verhandlungsposition nutzen kannst

Was ist der frühestmögliche Eintrittstermin überhaupt? #

Der frühestmögliche Eintrittstermin ist der Tag, an dem du realistisch in einem neuen Job starten kannst – unter Berücksichtigung deiner aktuellen Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Arbeitgeber in Österreich fragen gezielt danach, um Planungssicherheit zu schaffen:

👉 Wann kannst du im Team sein?
👉 Muss jemand eingeschult werden?
👉 Passt deine Verfügbarkeit zum gesuchten Startzeitpunkt?

Warum deine Antwort mehr sagt als nur ein Datum

❗ Hinweis

In Österreich gelten gesetzliche und kollektivvertragliche Kündigungsfristen, die du berücksichtigen musst. Versprich also nichts, was du später nicht halten kannst.

Wie du diesen Termin angibst – also ob vage oder konkret – zeigt, ob du dir darüber Gedanken hast und es verrät etwas über deinen Bewerbungsstil und dein berufliches Verhalten:

  • Planungsfähigkeit: Wer seinen Startzeitpunkt kennt, hat seine berufliche Lage im Griff.
  • Verlässlichkeit: Ein realistisch gewählter Termin zeigt, dass du Zusagen ernst nimmst.
  • Respekt: Du zeigst, dass du dein aktuelles Dienstverhältnis ordentlich beenden willst, was ein Zeichen für deine Haltung gegenüber Kolleg*innen und Arbeitgebern ist.

Warum ist der Eintrittstermin für Arbeitgeber so wichtig? #

Grundsätzlich ist es so, dass du nicht dazu verpflichtet bist, das anzugeben. Doch Arbeitgeber haben gute Gründe, nach deinem frühestmöglichen Eintrittstermin zu fragen:

Grund Bedeutung für das Unternehmen
Planungssicherheit Das Unternehmen kann den Übergang und die Einarbeitung besser organisieren
Dringlichkeit Bei akutem Personalbedarf zählt jeder Tag
Motivation Deine Bereitschaft, schnell zu starten, zeigt Engagement
Verhandlungsbasis Der Termin ist oft Ausgangspunkt für weitere Gespräche

📌 Was viele nicht wissen: Bei dringendem Personalbedarf kann eine schnelle Verfügbarkeit sogar wichtiger sein als so manche fachliche Kompetenz. Unternehmen zahlen lieber für eine kurze Einarbeitungsphase als für monatelangen Personalausfall.

Wann und wo du den frühestmöglichen Eintrittstermin angibst #

Schauen wir uns im Folgenden an, an welcher Stelle und wie du deine früheste Verfügbarkeit am besten angibst.

✅ Im Bewerbungsschreiben

Der ideale Platz ist am Ende deines Bewerbungsschreibens. Hier rundest du deine Motivation ab und bringst das Thema Verfügbarkeit elegant unter.

„Ich freue mich darauf, meine Erfahrung in Ihr Team einzubringen, und stehe Ihnen ab Anfang November 2025 zur Verfügung.“

Beispiel wie du den frühestmöglichen Eintrittstermin im Bewerbungsschreiben unterbringen kannst.

📌 Hinweis: Schau dir zuvor noch einmal die Stellenanzeige an. Mitunter bittet das Unternehmen darin sogar, deine Verfügbarkeit anzugeben.

✅ Im Online-Bewerbungsformular

Viele Unternehmen – auch auf karriere.at – nutzen digitale Bewerbungsprozesse. Wenn du dort ein Pflichtfeld zum Eintrittstermin siehst, dann fülle dieses Feld möglichst konkret und realistisch aus. Fehlt das Feld, kannst du es freiwillig im Motivationsfeld oder Anhang ergänzen.

✅ Im Bewerbungsgespräch

Spätestens im Bewerbungsgespräch wirst du sehr wahrscheinlich nach deinem möglichen Start gefragt. Sei vorbereitet: Kenn deine Kündigungsfrist, sofern du noch in einem Arbeitsverhältnis stehst, deinen bevorzugten Starttermin und nenne ihn klar und transparent.

❌ Nicht im Lebenslauf

Im Lebenslauf hat der Eintrittstermin nichts verloren, denn dort geht es um deine beruflichen Stationen. Der Startzeitpunkt für einen neuen Job gehört in die Beschreibung deiner Motivation, nicht in die Chronologie.

Wie formulierst du den Eintrittstermin professionell? #

Deine Formulierung zum frühestmöglichen Eintrittstermin sollte klar, verbindlich und realistisch sein. Wichtig ist, dass du deine tatsächliche Verfügbarkeit kennst, insbesondere, wenn gesetzliche oder Kündigungsfristen aus einem Kollektivvertrag gelten.

✅ So formulierst du es richtig:

Formulierung
Mit festem Datum (beispielsweise nach Vertragsende) „Ich stehe ab dem 1. Oktober 2025 zur Verfügung.“
Mit Kündigungsfrist „Nach Einhaltung meiner dreimonatigen Kündigungsfrist ist ein Einstieg ab dem 15. Dezember 2025 möglich.“
Bei flexibler Verfügbarkeit „Ich kann frühestens ab Anfang November starten, eine frühere Lösung wäre nach Rücksprache ebenfalls möglich.“

💡 Tipp: Wenn du dir unsicher bist, gib lieber einen realistischen Zeitraum an (etwa „voraussichtlich ab Oktober“) als ein unhaltbares Datum zu versprechen.

❌ Vermeide diese vagen oder missverständlichen Formulierungen:

  • „Ich könnte sofort anfangen“ → Klingt unüberlegt oder verzweifelt.
  • „Nach Vereinbarung“ → Unverbindlich und wenig planbar
  • „So bald wie möglich“ → Keine klare Aussage, lässt Spielraum für Missverständnisse

Hinweis: Natürlich kann es je nach Situation auch in Ordnung sein, einfach zu sagen „Ich könnte sofort anfangen“. Speziell dann, wenn der Arbeitgeber bereits im Vorfeld deutlich gemacht hat, dass ihm dieser Punkt wichtig ist.

Praktische Beispiele für verschiedene Situationen #

Je nach deiner aktuellen beruflichen Lage passt eine andere Formulierung. Hier findest du direkt einsetzbare Textbausteine für häufige Situationen.

Du bist sofort verfügbar

  • Im Bewerbungsschreiben: „Ich bin aktuell nicht gebunden und stehe Ihnen ab sofort zur Verfügung.“
  • Im Online-Formular: Eintrittstermin: sofort

Du bist aktuell angestellt (mit Kündigungsfrist)

  • Im Bewerbungsschreiben: „Nach Einhaltung meiner gesetzlichen Kündigungsfrist von sechs Wochen zum Quartalsende ist ein Start ab 1. Februar 2026 möglich.“
  • Im Gespräch: „Ich habe eine Kündigungsfrist laut Kollektivvertrag von X Monaten. Daher kann ich ab Anfang Februar starten. Gern bespreche ich mit Ihnen individuelle Lösungen.“

Du bist noch in Ausbildung oder im Studium

  • Im Bewerbungsschreiben: „Mein Studienabschluss ist für Ende Juni 2025 geplant. Ich bin ab Mitte Juli einsatzbereit.“

Du planst eine berufliche Pause oder Neuorientierung

  • Im Bewerbungsschreiben: „Nach einer geplanten Auszeit wäre ein Einstieg ab Oktober 2025 realistisch. Eine frühere Lösung ist nach Absprache denkbar.“

Du bist noch unsicher / Wechsel ist in Planung

  • Im Bewerbungsschreiben: „Ein möglicher Einstieg ist ab Herbst 2025 angedacht. Details würde ich gern persönlich abstimmen.“

💡 Tipp: In Österreich sind Aufhebungsverträge eine gängige Lösung, um schneller aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis zu beenden, was aber nur mit Zustimmung des Arbeitgebers möglich ist. Sprich das Thema im Gespräch transparent an, wenn du diese Möglichkeit in Betracht ziehst.

Kündigungsfristen richtig einschätzen und kommunizieren #

In Österreich hängt dein frühestmöglicher Eintrittstermin ganz wesentlich von deiner Kündigungsfrist ab. Diese ist nicht immer gleich, sie variiert je nach Art deiner Anstellung, Kollektivvertrag und Dauer deiner Betriebszugehörigkeit.

Die häufigsten Kündigungsfristen (aus Sicht der Arbeitnehmer*in):

Beschäftigungsverhältnis Kündigungsfrist
Angestellte (nach AngG) 1 Monat – 6 Wochen zum Quartalsende (je nach Vereinbarung)
Arbeiter*innen meist 14 Tage, je nach Kollektivvertrag
Dienstvertrag (freier Dienstnehmer) oft abweichend geregelt; siehe Vertrag
Über kollektivvertragliche Regelung möglich, aber schriftlich fixiert

Wichtig: Kündigst du beispielsweise mit 30. Juni, beginnt ab dann die Kündigungsfrist zu laufen. Je nach Frist bist du zum Beispiel also erst zum 1. September verfügbar.

Hier findest du weitere Informationen:

Kündigen: das Arbeitsverhältnis beenden

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Die Kündigung ist ein zentrales Thema, da diese oft weitreichende Folgen, etwa bei den Beendigungsansprüchen, beim Arbeitslosengeld etc., nach sich zieht. Im Bereich des Angestelltenrechts sind vor allem Kündigungsfristen und -termine zu beachten. Im Einzelfall sind jedoch auch Fragen eines Kündigungsschutzes bei bestimmten Gruppen, wie zum Beispiel Präsenzdiener*innen, Schwangere, begünstigte Behinderte, Elternteilzeit .... zu beachten.

So verhandelst du deinen Eintrittstermin professionell #

❗Wichtig

Verhandlungsbereitschaft ist gut, aber nicht auf Kosten deiner Erholung oder eines sauberen Übergangs im alten Job.

Nicht immer passt dein realistischer Starttermin exakt zu den Erwartungen des Unternehmens. Hier sind einige Tipps, wie du vorgehen kannst, wenn du früher beginnen möchtest oder dein Arbeitgeber dies wünscht.

Wenn das Unternehmen dich früher haben möchte:

  • Sei ehrlich: Erkläre deine Kündigungsfrist und mögliche Einschränkungen offen.
  • Zeig Bereitschaft: „Ich würde gern früher starten und prüfe gerade mit meinem aktuellen Arbeitgeber Möglichkeiten.“
  • Biete Lösungen an:
    • Frühzeitige Übergabe organisieren
    • Urlaub oder Zeitausgleich abbauen
    • Aufhebungsvertrag prüfen
    • Remote-Einarbeitung vorschlagen

Wenn du früher starten möchtest:

  • Kläre intern: Gibt es Resturlaub oder Abbau von Zeitausgleich?
  • Alternative Einstiegsformen anbieten:
    • Zuerst Teilzeit starten
    • Auf Projektbasis vorab mitarbeiten
    • Teilnahme an Einarbeitungsmeetings vor dem offiziellen Start

FAQ: Häufige Fragen zum frühestmöglichen Eintrittstermin
#

Muss ich den Eintrittstermin in jeder Bewerbung angeben?
Nein, verpflichtend ist das nicht. Aber wenn du ihn angibst, erleichterst du dem Unternehmen die Planung. Besonders bei stark nachgefragten Positionen kann das ein echter Vorteil sein.

Wo gehört der Eintrittstermin hin, in den Lebenslauf oder das Anschreiben?
Definitiv ins Anschreiben, idealerweise im letzten Absatz. Im Lebenslauf ist diese Information eher fehl am Platz und kann untergehen.

Was, wenn ich den genauen Termin noch nicht kenne?
Dann gib einen realistischen Zeitraum an (etwa „voraussichtlich ab Mitte Oktober“) und erwähne, dass du Details im Gespräch gern klärst. Ehrlichkeit punktet mehr als Spekulation.

Ist „sofort verfügbar“ immer ein Vorteil?
Nicht zwingend, denn ein zu früher Start kann überstürzt wirken. Wichtig ist, dass dein Einstieg gut geplant ist und du keine offenen Altlasten mitbringst.


Fazit: Mach den Eintrittstermin zu deinem Vorteil #

Der frühestmögliche Eintrittstermin ist mehr als nur ein Datum, er ist ein Signal für Planung, Verlässlichkeit, Selbstorganisation und Respekt.

✅ Du weißt jetzt, wie du deinen frühestmöglichen Eintrittstermin klug formulierst. Was ist der nächste logische Schritt? Dein Bewerbungsschreiben. Dort bringst du nicht nur deine Motivation auf den Punkt, sondern integrierst auch deinen Starttermin professionell.

👉 Schau dir an, wie du dein Schreiben strukturiert aufbaust, was wirklich hineinmuss und welche Sätze Eindruck machen:

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