Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Zusammenarbeit
Dos and donts im employer branding

Richtiges Employer Branding – 7 Tipps für die Praxis

Zusammenarbeit Erstellt am: 05. März 2020 3 Min.

Wie man sich als Arbeitgeber präsentiert, kann einen entscheidenden Vorteil bei der Mitarbeitersuche bringen. Gutes Employer Branding geht dabei tief in die Unternehmenskultur hinein, denn schicke Bilder allein sind noch keine Arbeitgebermarke. Hier sind die sieben wichtigsten Tipps für die Praxis:

Man hat es schon gefühlte tausend Mal gehört: Ein Stelleninserat zu veröffentlichen reicht schon lang nicht mehr aus, um geeignete Mitarbeiter zu finden. Denn, auch das sollte hinlänglich bekannt sein, Kandidaten sehen sich ihre potenziellen neuen Arbeitgeber sehr genau an, bevor sie sich bewerben. Man will schließlich wissen, was einen dort im Arbeitsalltag erwartet. Auf eine zeitgemäße Employer-Branding-Strategie kann also kaum ein Unternehmen mehr verzichten. Dabei gilt es einiges zu beachten.

7 Praxistipps für erfolgreiches Employer Branding #

Theoretisch weiß man Bescheid: Coole Bilder machen noch keine Arbeitgebermarke – schon gar nicht, wenn sie nicht den Tatsachen entsprechen. Dank Online-Arbeitgeberbewertungen fliegen Beschönigungen heutzutage schnell auf. Der wichtigste Tipp also vorweg: Ehrlich währt am längsten …

Dos: Tipps für gutes Employer Branding #

Eine erfolgreiche Arbeitgebermarke zeichnen diese Dinge aus:

1. Glaubwürdigkeit ist die oberste Devise! #

„Bei uns ist alles immer super“ – das glaubt doch niemand. Überzogen strahlende Gesichter auf Unternehmensfotos, peinlich gestellte Szenen oder übertriebene Lässigkeit wirken unecht und schrecken eher ab. Bei der Präsentation des Unternehmens muss man sich den Tatsachen stellen! Was uns zum nächsten Tipp führt:

2. Die Persönlichkeit des Unternehmens unterstreichen #

Wer sind wir? Wie ticken wir? Wofür stehen wir? Jedes Unternehmen besitzt eine eigene Persönlichkeit: lässig, verspielt, engagiert, zurückhaltend, ernsthaft … Aus den Unternehmenswerten, der Vision und ganz oft auch den Persönlichkeiten der Geschäftsführer und Mitarbeiter lässt sich der Charakter der Firma ablesen. Auch wenn sie nicht cool oder angesagt ist: Die Persönlichkeit des Unternehmens sollte immer stolz nach außen präsentiert werden – nur so melden sich Bewerber, die auch tatsächlich zur Unternehmenskultur passen.

3. Zeigen Sie, was Sie zu bieten haben! #

Sie verlangen sicherlich einiges von Ihren Mitarbeitern – aber was bekommen sie dafür zurück? Ein gutes Gehalt, Stabilität, Entscheidungsspielraum oder aber kostenloses Mittagessen? Wenn die Persönlichkeit Ihres Unternehmens dem potenziellen Bewerber sympathisch ist, kommt es auf die Hard und Soft Facts an: Findet der Kandidat genug Gründe, sich zu bewerben? Zeigen Sie also ganz offen, was Sie zu bieten haben – und auch hier gilt wieder: Bleiben Sie glaubwürdig, beschönigen Sie nichts!

4. Bilder, Videos und Grafiken wirken mehr als Worte #

Menschen reagieren auf visuelle Reize, vor allem, wenn sie auf einen Blick verständlich sind. Statt lange Texte über die Arbeitsumgebung oder Benefits zu schreiben, sollten auch Bilder, Videos und Grafiken eingesetzt werden. Aber Vorsicht vor Stockmaterial! Ein noch so schönes Foto bringt Ihnen im Employer Branding nichts, wenn es nicht „echt“ ist! Bewerber wollen schließlich sehen, wie der Arbeitsalltag in Ihrem Unternehmen ist – und keine falschen Tatsachen von zugekauftem Bildmaterial vorgegaukelt bekommen. Wichtig ist dabei auch, wo Sie sich präsentieren. Es muss nicht unbedingt die Employer-Branding-Seite auf Instagram sein, Ihre potenziellen Bewerber sind vielleicht über ganz andere Kanäle erreichbar.

Don’ts: Wie Employer Branding nicht funktioniert #

Leider tappen viele Unternehmen immer wieder in häufige Fehlerfallen. Aus Zeitmangel, Unwissenheit oder Unverständnis. Diese drei Dinge sollten weitestgehend vermieden werden – und das ist mitunter gar nicht so leicht …

5. 08/15 Formulierungen verwenden #

Das Schwierigste zuerst: Verzichten Sie auf Standardformulierungen! „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt“ – das behauptet doch jeder! Überlegen Sie genau, was Sie damit meinen und wie es sich im Arbeitsalltag auf die Mitarbeiter auswirkt. Statt bemüht schöne Formulierungen zu verwenden, sagt man besser ganz gerade heraus, was man meint.

6. Scheinwelt abbilden #

Hier kommen wir wieder zum ersten Tipp: Bleiben Sie ehrlich! Zeigen Sie Ihr Unternehmen nicht so, wie Sie gern hätten, dass es wahrgenommen wird, sondern so, wie es ist. Sollte sich das sehr stark voneinander unterscheiden, kann das ein guter Anlass sein, an der Unternehmenskultur zu arbeiten. Wenn Sie gerade dabei sind, einiges zu verändern, damit die Kultur so wird, wie Sie es sich wünschen, sollten Sie auch diesen Prozess offen kommunizieren - so erreichen Sie vielleicht gleich neue Mitarbeiter, die zu Ihrer gewünschten Neuausrichtung passen.

7. Das Unternehmen in der Black Box #

Speziell bei unpopulären Arbeitgebermerkmalen wird das Unternehmen gern in der Black Box versteckt. Je weniger nach außen dringt, umso besser. Hier werden Bewerber oft skeptisch, denn was verschwiegen wird, ist selten positiv. Das gilt vor allem für sensible Bereiche wie Arbeitszeiten, Hierarchien, Kleidungsvorschriften und Gehälter. Wie schon vorhin gesagt: Stehen Sie zu dem, was Ihr Unternehmen ausmacht! Wenn Sie auf fixe Arbeitszeiten, hohen Einsatz und klassische Hierarchien Wert legen, kommunizieren Sie es offen! Damit schrecken Sie zwar diejenigen Bewerber ab, die lieber in New-Work-Konzepten arbeiten, aber die würden ohnehin nicht zu Ihnen passen. Vertrauen Sie darauf, dass es genug Kandidaten gibt, die Ihre Werte und Arbeitsweisen teilen.

Bildnachweis: shutterstock/REDPIXEL.PL


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

Happy Leaders, Happy People: Warum glückliche Menschen besser führen

Erstellt am: 28. Oktober 2019 4 Min.

Wie wird man eine gute Führungskraft? Dieser Frage geht Sabine Bredemeyer in ihrem Buch „Happy Leaders, Happy People, Great Results“ nach und stellt fest: Gute Führung gelingt nur, wenn man als Mensch zufrieden ist. Wir haben uns angesehen, wie man das „Menschsein“ mit der Rolle als Vorgesetzter vereinen kann.

Rauchpausen im Job: Schlecht für die Arbeit, gut für die Kommunikation?

Erstellt am: 15. September 2014 6 Min.

Es raucht in den heimischen Büros. Zumindest dann, wenn es zu Reibereien zwischen Rauchern und Nichtrauchern kommt. Stiehlt der blaue Dunst wertvolle Arbeitszeit oder sorgen die inoffiziellen Meetings in der Raucherecke für verbesserte Kommunikation? Per Online-Voting wollten wir wissen: Macht Rauchen im Job unproduktiv? Arbeitspsychologin Veronika Jakl erklärt außerdem, warum man sich von der Pausenkultur der Raucher auch etwas abschauen kann.

Recruiting: Lange Time-to-Hire kostet Top-Kandidaten und den guten Ruf

Erstellt am: 06. August 2015 2 Min.

Sobald die Bewerbung an den Wunscharbeitgeber abgeschickt ist, beginnt für Jobsuchende die Wartezeit. Und mitunter warten sie ziemlich lange. Zwischen der Erwartungshaltung der Bewerber, möglichst rasch vom Recruiter zu hören, und der Realität liegt ein ganzes Stück: Durchschnittlich 25 Tage dauert es, bis sich ein Arbeitgeber bei den Bewerbern meldet. Eine überdurchschnittlich lange Time-to-Hire verursacht nicht nur Kosten, sondern schadet auch der Arbeitgebermarke.