Perfekte Bewerbungsunterlagen: 7 Praxistipps vom HR-Manager
Bewerbungsunterlagen sind mehr als der erste Kontakt zu einem Unternehmen. Sie sind, wenn richtig gemacht, die Eintrittskarte zum Bewerbungsgespräch und möglicherweise auch gleich für einen neuen Job. Wie eine aktuelle Online-Umfrage von karriere.at zeigt, ist die Bedeutung von Lebenslauf und Co. den meisten Bewerbern auch bewusst. 59 Prozent investieren mehr als 60 Minuten für die Erstellung ihrer Unterlagen.
Beim Bewerben tickt die Uhr #
In jeder abgeschickten Bewerbung steckt Arbeit (richtig gemacht und vor allem ausreichend Zeit investiert, zahlt sich diese aus). Wie wichtig es ist, dass die eigenen Unterlagen nicht nur in Ordnung, sondern auch auf die offene Position abgestimmt sind, zeigt eine aktuelle karriere.at-Online-Umfrage. Hierfür wurden 148 Personalverantwortliche gefragt, wie viel Zeit sie durchschnittlich für die Sichtung einer Bewerbung aufwenden. Und wie man sieht: Die Uhr tickt. Vier Prozent der Befragten wissen in 60 Sekunden (!), ob ein Bewerber interessant ist oder nicht. Ein knappes Viertel erkennt dies in bis zu fünf Minuten. Fast ebenso viele nehmen sich bis zu zehn Minuten Zeit. Mehr als zehn Minuten brauchen immerhin 52 Prozent der Personalverantwortlichen.
Wichtigkeit der Unterlagen ist angekommen #
Diese Ergebnisse führen zu zwei Erkenntnissen: Einerseits wie wichtig es ist, bereits auf den ersten Blick mit seinen Unterlagen zu punkten. Andererseits verdeutlicht die Auswertung, dass immerhin die Hälfte der Recruiting-Verantwortlichen sehr genau hinsehen. Wie die Umfrage auf Bewerberseite zeigt, ist die Bedeutung der richtigen Bewerbungsunterlagen bei den Österreichern großteils angekommen. Und das ist gut so. Auf die Frage: "Wie viel Zeit verwenden Sie für die Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen?" gab die eindeutige Mehrheit der Befragten an, mehr als eine Stunde zu investieren. Ein Viertel der Befragten meint hingegen, zumindest eine halbe Stunde für Lebenslauf, Anschreiben & Co. zu benötigen. Weniger als 30 bzw. 15 Minuten nehmen sich insgesamt 16 Prozent der 687 Befragten Zeit.
Worauf muss man achten? Sieben Praxistipps vom HR-Manager #
Worauf kommt es aber an? Im Interview erklärt einer, der es wissen muss, worauf Personalverantwortliche schauen: karriere.at-HR-Manager Thomas Olbrich. Von ihm gibt es nun sieben wichtige Praxistipps für gelungene Bewerbungsunterlagen:
Tipp 1: Auf Vollständigkeit achten #
Wer es ernst meint mit seiner Bewerbung beim Wunscharbeitgeber, sollte unbedingt auf die Vollständigkeit seiner Unterlagen achten. Dazu gehören: Der Lebenslauf, das Anschreiben, Abschluss- und Dienstzeugnisse. Ein Motivationsschreiben ist kein Muss, es sollte jedoch auf jeden Fall dabei sein, wenn es laut Inserat ausdrücklich gewünscht wird.
Tipp 2: Übersichtlichkeit als Hauptkriterium #
Übersichtlichkeit ist ein, wenn nicht das Hauptkriterium, wenn es um Lebenslauf & Co. geht. Der Leser soll sich schnell zurecht finden. Dies bedeutet nicht zwangsweise, dass nur kurze Texte erlaubt sind - was vorhanden ist, muss jedoch übersichtlich und gut strukturiert sein. Ein HR-Verantwortlicher will vor allem folgendes wissen: "Von wann bis wann hat ein Bewerber bei welcher Firma oder Ausbildungsstätte was gemacht?"
Tipp 3: Der Lebenslauf als Knackpunkt #
Am schlimmsten ist es, so Olbrich, wenn Bewerber versuchen, alles in den Lebenslauf hinein zu packen. Lange Tätigkeitsbeschreibungen etwa sind hier tabu, es reicht völlig aus, die ausgeübte Position anzuführen. Wenn ein Bewerber aus irgendeinem Grund Wert auf Tätigkeitsbeschreibungen legt, so sollte er diese auf einer eigenen Seite anführen. Tipp: Hilfe beim Erstellen eines übersichtlichen Lebenslaufes bietet eine neue Funktion des karriere.at Lebenslauf-Profils. Damit erhält man eine gemeinsam mit HR-Managern entwickelte Aufbereitung des eigenen CV´s.
Tipp 4: Keine Copy-Paste-Anschreiben #
Das Anschreiben sollte zwar kurz und prägnant, jedoch kein universeller Copy-Paste-Text sein. "Man sollte unbedingt auf die angestrebte Stelle Bezug nehmen und 0815-Anschreiben vermeiden. Denn ein solches kann man sich in Wahrheit auch sparen", so Olbrich.
Tipp 5: Rechtschreibfehler sind tödlich #
Rechtschreibfehler sowie eine falsche Anrede haben in keiner Bewerbung Platz. Sie zeigen unter anderem nur, dass flüchtig gearbeitet wurde oder entlarven ein Anschreiben als lieblos kopierten Text. Besonders Rechtschreibfehler sind ein absolutes No-Go und zwar für die absolute Mehrheit der Personaler. Laut einer karriere.at-Umfrage von 2012 sind Tippfehler, Schlampigkeit und Unübersichtlichkeit gefolgt von Standard-Texten die absoluten K.O.-Faktoren für die Einladung eines Bewerbers.
Tipp 6: Lieber kein Foto, als ein schlechtes #
Das Bewerbungsfoto ist ein eigenes Kapitel und, da es sofort ins Auge sticht, enorm wichtig. Dass man weder Urlaubs- noch Handyfotos verwenden sollte, versteht sich von selbst. Ein gutes Bewerbungsfoto präsentiert mich als Person und vermittelt einen guten Eindruck der eigenen Persönlichkeit. Bevor man ein schlechtes Foto mitschickt, sollte man lieber eine Bewerbung ohne Foto in Kauf nehmen. Hier die Anleitung für das perfekte Bewerbungsfoto.
Tipp 7: Einen neutralen Probeleser engagieren #
Der letzte und wichtigste Tipp ist, eine möglichst neutrale Person zum Probelesen zu engagieren. "Meist möchte man selbst möglichst viel in eine Bewerbung reinpacken und selbst ist man bei den eigenen Stationen im Lebenslauf natürlich wenig objektiv." Wichtig ist, die Unterlagen dahingehend zu prüfen, ob sie ein interessantes Bild vom Bewerber vermitteln.
Bildnachweis: karriere.at, bloomua /Quelle Shutterstock,
Redaktion
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