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Bewerben als Quereinsteiger*in: So überzeugst du auch ohne Berufserfahrung

Bewerbung Aktualisiert am: 03. Mai 2023 11 Min.

Du möchtest beruflich neu durchstarten – raus aus dem Alten, rein in etwas, das dich wirklich erfüllt. Aber da ist dieses Hindernis: Dir fehlt die Berufserfahrung. Vielleicht fragst du dich: Wie bewerbe ich mich als Quereinsteiger*in? Wer gibt mir eine Chance, wenn ich den klassischen Weg nicht gegangen bin?

Die ehrliche Antwort: Mehr Menschen, als du denkst. Der Arbeitsmarkt verändert sich. Unternehmen suchen nicht nur nach lückenlosen Lebensläufen, sondern nach Menschen, die etwas Wertvolles mitbringen: Lernbereitschaft, Motivation, Perspektivenwechsel. Genau das macht Quereinsteiger*innen so wertvoll.

👉 In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du auch ohne einschlägige Erfahrung mit deiner Bewerbung überzeugst. Denn du hast mehr zu bieten, als du vielleicht glaubst.

Wichtig zu wissen: Nicht jeder Job ist für einen Quereinstieg geeignet. In bestimmten Berufen – etwa in der Medizin, im Recht oder bei technischen Spezialfunktionen – benötigst du eine entsprechende Ausbildung, Zulassung oder Ähnliches. Prüfe, ob du diese erfüllst oder realistisch nachholen kannst. Doch in vielen anderen Bereichen sind Quereinstiege absolut realistisch.

Was bedeutet Quereinstieg und warum er heute gefragt ist #

💡 Wichtig zu wissen

Viele Branchen – etwa IT, Pflege, Bildung, Vertrieb oder Marketing – sind offen für Quereinsteiger*innen. Der Fachkräftemangel tut sein Übriges. Entscheidend ist nicht, ob du „perfekt passt“, sondern ob du dich traust und bereit bist zu lernen.

Ein Quereinstieg bedeutet: Du wechselst in ein neues Berufsfeld – ohne die klassische Ausbildung oder Berufserfahrung in genau diesem Bereich. Früher galten Quereinsteiger*innen oft als Risiko. Heute wissen viele Recruiter*innen: Sie bringen frischen Wind.

Statt sich nur auf Branchenroutinen zu verlassen, bringen sie neue Perspektiven, interdisziplinäres Denken und eine hohe intrinsische Motivation mit. Genau das benötigt der Arbeitsmarkt in Zeiten des Wandels.

Die Kunst, auch ohne Berufserfahrung zu überzeugen #

„Aber ich habe doch keine Erfahrung!“ Ein Satz, den wir oft hören. Doch die Wahrheit ist: Du hast Erfahrung! Denn hier kommt das Prinzip der übertragbaren Fähigkeiten ins Spiel: Also all jene Kompetenzen, die du in deinem bisherigen Berufsleben, in der Ausbildung oder im Alltag gesammelt hast und die in deinem neuen Zielberuf Gold wert sein können.

Beispiele für übertragbare Fähigkeiten #

Vorheriger Bereich Übertragbare Fähigkeit Zielrolle geeignet für ...
Gastronomie Stressresistenz, Kundenorientierung Kundenservice, Eventmanagement
Pädagogik Kommunikation, Konfliktlösung HR, Coaching, Vertrieb
Technik / Handwerk Analytisches Denken, Präzision IT-Support, Qualitätsmanagement
Ehrenamtliche Vereinsarbeit Organisation, Teamleitung Projektassistenz, Office Management

Der Schlüssel liegt darin, diese Stärken sichtbar zu machen, und zwar im Lebenslauf, im Anschreiben und im Vorstellungsgespräch. Beispiel für eine starke Aussage im Anschreiben:

„Als Restaurantleiter*in habe ich täglich komplexe Abläufe koordiniert, unter Zeitdruck Entscheidungen getroffen und ein Team geführt. Alles Fähigkeiten, die ich jetzt gezielt in das Projektmanagement eines dynamischen Unternehmens einbringen möchte.“

Bewerbungsunterlagen, die dich hervorheben #

Als Quereinsteiger*in bewirbst du dich mit einem Lebenslauf, der nicht „nach Lehrbuch“ aussieht. Und das ist okay. Schauen wir uns an, wie du deinen Quereinstieg positiv darstellen kannst.

Das Anschreiben: Deine Chance, den Unterschied zu machen #

💡 Tipp

Vermeide Entschuldigungen. Nicht: „Ich weiß, ich bin fachfremd …“, sondern: „Ich bringe eine andere Perspektive mit und die ist wertvoll, weil …“

Nutze dein Motivationsschreiben, um den Perspektivwechsel zu erklären. Zeig, warum du diesen Schritt machst, dieses Unternehmen wählst und was du mitbringst, das zählt. Starkes Beispiel für einen Einstiegssatz:

„In meiner Arbeit als Pflegeassistent*in habe ich gelernt, empathisch, strukturiert und belastbar zu handeln. Fähigkeiten, die ich nun in der Personalentwicklung einsetzen möchte.“

So baust du dein Anschreiben als Quereinsteiger*in auf:

Inhalt / Zielsetzung Leitfrage oder Beispiel
Einstieg Aufmerksamkeit wecken, Interesse erzeugen Was hat dich auf diese Stelle / Branche gebracht?
Motivation Warum willst du genau diesen Job, dieses Unternehmen? Was begeistert dich an dieser Aufgabe, diesem Umfeld?
Transferkompetenz Welche Fähigkeiten bringst du mit – trotz Branchenwechsel? Welche deiner bisherigen Stärken passen zur neuen Rolle?
Abschluss Positiver Ausblick, Gesprächsbereitschaft Was willst du beitragen? Wie stellst du dir die Zusammenarbeit vor?

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Der Lebenslauf: Struktur statt Chronologie #

Dein Lebenslauf muss nicht lückenlos, aber strukturiert aufgebaut sein. Du kannst ihn klassisch chronologisch gestalten oder kompetenzbasiert, wenn das deine Stärken besser sichtbar macht.

👉 So überzeugst du im Lebenslauf:

  • Profil-Abschnitt: Kurzbeschreibung deiner Person, Kompetenzen und Ziele am Anfang
  • Relevante Fähigkeiten: Was du kannst, nicht nur, wo du warst
  • Projekte & Erfolge: Auch ehrenamtlich oder privat, Hauptsache aussagekräftig
  • Weiterbildungen: Belegen dein Engagement fürs neue Berufsfeld

Sonderwege nutzen: Initiativbewerbung und Praktika #

Nicht jede passende Stelle ist ausgeschrieben. Gerade als Quereinsteiger*in ist es oft dein eigener Impuls, der Türen öffnet.

Initiativbewerbung #

Viele Unternehmen wissen gar nicht, dass sie jemanden wie dich benötigen – bis du dich meldest. Was zählt: Interesse, Individualität und Mehrwert.

Checkliste für deine Initiativbewerbung:

✅ Recherchiere über dein Zielunternehmen
✅ Finde die richtige Ansprechpartner*in
✅ Erkläre, warum du dich gerade hier und jetzt bewirbst
✅ Biete konkrete Einsatzbereiche an, wie „Ich sehe meine Stärken in der Organisation und würde gerne im Bereich Office Management Verantwortung übernehmen.“

👉 Wenn du mehr zum Thema „Initiativbewerbung schreiben“ wissen möchtest, dann lies dir gerne unseren umfassenden Ratgeber dazu durch:

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Praktika und Traineeprogramme #

Ein Praktikum oder ein Traineeprogramm können ebenfalls dein Türöffner sein – auch ohne klassischen Abschluss oder direkte Vorerfahrung. Besonders geeignet für Quereinsteiger*innen sind:

  • Berufsbegleitende Praktika oder Minijobs
  • Programme von großen Organisationen (wie öffentliche Verwaltung, NGOs, Konzerne mit eigener Academy)
  • Schnupperprojekte oder befristete Einsätze mit Perspektive

👉 Zeig in deiner Bewerbung, was du lernen willst und wie du dich einbringen kannst. Lernbereitschaft schlägt mitunter Erfahrung.

So begründest du den Berufswechsel überzeugend #

Zwangsläufig kommt sie: die Frage, warum du den Beruf wechselst. Im Anschreiben, im Lebenslauf oder im Vorstellungsgespräch – du wirst Stellung beziehen müssen. Und das ist deine Chance.

Denn Menschen, die sich bewusst neu orientieren, zeigen etwas, das in jedem Job zählt: Reflexion, Mut und Eigenverantwortung.

So formulierst du deinen Wechsel klar und positiv: #

  • Entwicklung: „Ich habe gemerkt, dass ich meine organisatorischen Stärken stärker einsetzen möchte und sehe dafür in der Sachbearbeitung genau das richtige Umfeld.“
  • Leidenschaft: „Durch mein Engagement in der Jugendarbeit habe ich entdeckt, wie sehr mir die Arbeit mit Menschen liegt. Deshalb bewerbe ich mich für eine Position im sozialen Bereich.“
  • Sinnsuche: „Ich suche eine Aufgabe, in der ich nicht nur funktionieren, sondern gestalten kann und darum möchte ich in die Kommunikationsbranche wechseln.“

👉 Wichtig ist: Sprich für dich, nicht gegen deinen bisherigen Job. Keine Schuldzuweisungen, keine negativen Formulierungen. Zeig, dass du etwas suchst und nicht nur etwas verlassen willst.

Vorstellungsgespräch als Quereinsteiger*in: Klar, mutig und echt auftreten #

Denk daran: Wenn du zum Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, hast du schon viel richtig gemacht. Bleib du selbst und zeig, dass du gekommen bist, um zu lernen, dich einzubringen und neue Wege zu gehen.

Typische Fragen an Quereinsteiger*innen und starke Antworten: #

Warum sollten wir gerade Sie einstellen? „Ich bringe Erfahrungen aus einem anderen Bereich mit, die in dieser Position einen echten Mehrwert schaffen, wie mein strukturierter Umgang mit Stresssituationen und mein Blick von außen.“
Wie gehen Sie mit fehlender Fachkenntnis um? „Mir ist bewusst, dass ich in bestimmten Bereichen noch dazulernen muss, aber ich habe bereits begonnen, mich einzuarbeiten, und sehe Weiterbildung als Teil meiner beruflichen Entwicklung."
Was motiviert Sie an diesem Beruf? „Ich möchte meine Fähigkeiten nicht mehr nur einsetzen, sondern gezielt weiterentwickeln. Diese Stelle ist für mich der logische nächste Schritt."

💡 Tipp: Bereite dich mit einer Liste von Soft Skills vor, die du mit Beispielen belegen kannst. Schau dazu auch in unseren Artikel:

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Deine Stärken sichtbar machen, auch ohne Jobtitel #

Wer sagt eigentlich, dass nur Berufstitel über Kompetenz entscheiden? Viele deiner Stärken haben keinen offiziellen Namen, aber eine umso größere Wirkung.

Als Quereinsteiger*in punktest du oft genau dort, wo andere betriebsblind geworden sind: mit Neugier, Anpassungsfähigkeit, Teamgeist und echtem Engagement.

So findest du deine Stärken: #

  • Selbstreflexion: Frag dich: Welche Aufgaben liegen mir? Wann war ich richtig im Flow? Was haben andere immer wieder an mir geschätzt?
  • Erfolgstagebuch: Schreib dir eine Woche lang jeden Abend auf, was dir gelungen ist; im Job, im Ehrenamt, im Alltag usw.
  • Feedback einholen: Sprich mit Freund*innen, Kolleg*innen, ehemaligen Vorgesetzten und frage sie: „Was schätzt du an meiner Arbeitsweise?“

Beispiele aus dem echten Leben: #

  • Du hast ein Vereinsfest mit 200 Gästen organisiert? Zeigt Planungskompetenz, Koordination, Stressresistenz.
  • Du hast Kindern Nachhilfe gegeben? Belegt Geduld, Vermittlungskompetenz, Verantwortung.
  • Du hast einen privaten Blog aufgebaut? Steht für Selbstständigkeit, digitale Skills, Ausdauer.

📌 Wichtig: Rede deine Erfahrungen nicht klein. Du musst nicht alles wissen, aber zeigen, dass du lernen willst. Genau das macht dich stark.

Fazit: Du musst nicht perfekt sein, aber überzeugt #

Quereinsteigen heißt nicht scheitern. Es heißt aufbrechen. Neue Wege suchen. Verantwortung für das eigene Berufsleben übernehmen, und zwar aktiv.

Mit den richtigen Strategien, ehrlicher Motivation und einem guten Gespür für deine Stärken kannst du auch ohne Berufserfahrung überzeugen. Und wenn du an dich glaubst, werden es andere auch tun.

🚀 Dein nächster Schritt:

Bereite deine Bewerbung vor. Nutze unsere Tipps. Verlinke dich mit Jobs auf karriere.at. Und wenn du noch zögerst, frag dich nicht, ob du gut genug bist, sondern wo du am meisten wachsen kannst.

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