
Employer Branding in der Krise: Kein Luxus, sondern Pflicht
Employer Branding – der strategische Aufbau und die Pflege einer Arbeitgebermarke – wird oft als „Nice-to-have“ betrachtet. In Krisenzeiten fällt es sogar schnell dem Rotstift zum Opfer. Doch genau das ist ein Trugschluss.
Denn gerade dann, wenn Unsicherheit herrscht, Fachkräfte knapp sind oder das Unternehmen Veränderungen durchlebt, entscheidet die Arbeitgebermarke darüber, ob Talente angezogen und gehalten oder verloren werden.
In diesem Artikel gehen wir darauf ein ...
- warum Employer Branding wichtig ist,
- ob es wirklich notwendig ist,
- was ohne Employer Branding passiert
- und was gutes Employer Branding ausmacht.
Warum ist Employer Branding wichtig? #
💬 Gedankenanstoß
Employer Branding ist nicht nur Personalmarketing – es ist Kulturkommunikation.
Egal, ob aktiv nach neuen Mitarbeitenden gesucht wird oder nicht – die Arbeitgebermarke existiert unabhängig davon. Entweder wird sie aktiv gesteuert oder sie entsteht zufällig durch das, was Bewerbende, Mitarbeitende oder Kunden darüber sagen.
👀 Eine starke Employer Brand sorgt für:
Höhere Sichtbarkeit: Talente werden aufmerksam, noch bevor aktiv gesucht wird.
Mehr Bewerbungen – auch initiativ: Gute Leute kommen von selbst.
- Weniger Fluktuation: Wer stolz auf seinen Arbeitgeber ist, bleibt länger.
- Kosteneffizienteres Recruiting: Geringere Kosten pro Einstellung, weil schneller besetzt werden kann.
Wettbewerbsvorteil: Gerade in Branchen mit Fachkräftemangel überlebenswichtig!
Ist Employer Branding notwendig? #
Oft wird in Frage gestellt, ob es sich finanziell lohnt, in die Arbeitgebermarke zu investieren. Wer jedoch langfristig erfolgreich rekrutieren und Mitarbeitende ans Unternehmen binden möchte, kommt nicht darum herum.
Employer Branding ist kein Luxusposten für Großkonzerne, sondern auch für Klein- und Mittelunternehmen notwendig, um sich im Wettbewerb gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Typische Situationen, in denen Employer Branding entscheidend ist:
- Es gibt Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen.
- Es bewerben sich immer wieder unpassende Kandidat*innen.
- Bestehende Mitarbeiter*innen wirken demotiviert oder verlassen das Unternehmen.
Auf Arbeitgeberbewertungsplattformen herrscht Funkstille oder Kritik.
Die Karriereseite generiert kaum Zugriffe.
Der Wettbewerb um Fachkräfte ist besonders stark.
🔍 Realitäts-Check:
Auch ohne ausgearbeitete Strategie existiert die Arbeitgebermarke. Die entscheidende Frage lautet: Wird sie aktiv gestaltet oder dem Zufall überlassen?
Was passiert ohne Employer Brand? #
Unternehmen, die sich nicht um ihre Arbeitgebermarke kümmern, laufen Gefahr, unsichtbar, austauschbar oder unattraktiv zu wirken – unabhängig davon, wie gut ihre Produkte oder Services sind.
Außerdem wird ohne Employer Branding für das Recruiting meist tiefer in die Tasche gegriffen, um Stellen zu besetzen.
❌ Ohne Employer Brand | ✅ Mit Employer Brand |
Kaum Bewerbungen | Wiedererkennungswert in der Zielgruppe |
Schlechte Mitarbeitendenbindung | Stärkere Identifikation & Loyalität |
Negativer Ruf auf Bewertungsportalen | Proaktive Reputationspflege |
Langwierige, teure Besetzungen | Schnellere & kosteneffizientere Prozesse |
Kein strategischer Kommunikationsstil | Klare Werte & Ansprache |
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Arbeitgebermarke stärkenWas macht gutes Employer Branding aus? #
Ein erfolgreiches Employer Branding basiert nicht auf Image-Kampagnen, sondern auf Ehrlichkeit, Relevanz und Konsistenz.
Wichtige Bestandteile:
Klar definierte Arbeitgeberwerte und -versprechen
Einheitliches Wording und Design auf allen Kanälen
Echte Einblicke ins Unternehmen (z. B. auf Social Media)
Glaubwürdige Karriereseite & Stellenanzeigen
Aktiver Umgang mit Feedback auf Bewertungsplattformen
Mitarbeiter*innen als Markenbotschafter
💬 Tipp:
Employer Branding beginnt intern bei den eigenen Mitarbeitenden. Ohne deren Engagement wirkt jede Image-Kampagne wie eine Fassade.
Tipps für den Einstieg #
Zuhören: Interne Umfragen durchführen. Was schätzen Mitarbeiter*innen aam Unternehmen? Was fehlt?
Optimieren: Karriereseite, Stellenanzeigen und Bewerbungsprozesse überarbeiten.
Sichtbar werden: Authentische Einblicke auf Social Media teilen.
Einheitlich kommunizieren: Eine klare Arbeitgeberpositionierung („Warum hier arbeiten?“) formulieren.
Bewerbungsfeedback einholen: Jede Absage als Erkenntnisquelle nutzen.
Mitarbeitende einbinden: Mitarbeitende über ihren Arbeitsalltag berichten lassen. Authentizität trumpft Hochglanz.
Fazit: Employer Branding ist keine Option, sondern Pflicht #
In Krisenzeiten zeigt sich besonders deutlich, wer eine starke Arbeitgebermarke aufgebaut hat und wer nicht. Aber auch in wirtschaftlich stabilen Phasen sorgt sie für stärkere Teams, bessere Bewerbungen und geringere Fluktuation.
„Wer kein Employer Branding betreibt hat kein Recruiting-Problem, sondern eine Relevanz-Problem.“