
Das perfekte Online-Stelleninserat: Sieben Schritte für mehr Aufmerksamkeit
Der primäre Sinn und Zweck eines Stelleninserates ist klar: das Besetzen von freien Stellen. Der Kampf um die besten Bewerber*innen ist aktuell so hart wie nie zuvor und verspricht auch in Zukunft nicht einfacher zu werden.Entsprechend wichtig ist die Arbeit der Personalverantwortlichen, wenn es ums Recruiting geht. Essenziell: Der erste Kontakt zu potenziellen Mitarbeiter*innen, meist in Form der Jobausschreibung. Die Anleitung zum perfekten Online-Stelleninserat zeigt, worauf es wirklich ankommt.
Das Stelleninserat ist ausschlaggebend für den Erfolg der Mitarbeitersuche. Je besser die offene Postion damit beschrieben wird und je mehr Infos es über die Arbeitsumgebung bietet, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass damit ein*e neue*r Kolleg*in gefunden wird, der*die wirklich zum Unternehmen und zur Stelle passt. Wie man das perfekte Online-Stelleninserat aufbaut und welche Infos wirklich essenziell sind, erfährst du hier:
Stellenausschreibung: Online ist Pflicht
Zu allererst die Antwort auf die Frage: Warum ist die perfekte Jobanzeige ein Online-Stelleninserat? Wie eine aktuelle Studie von karriere.at zeigt, nützen 51 Prozent der Arbeitnehmer*innen bevorzugt Jobportale im Internet für ihre Suche. Das AMS wird ebenso häufig zur Jobsuche genützt wie private Kontakte im Familien- und Freundeskreis.

Doch wie kommt man nun zu einem perfekten Stelleninserat und was macht ein solches überhaupt aus? Hier die Anleitung in sieben Schritten:
7 Schritte zum perfekten Stelleninserat
Schritt 1: Die 5 Ws
Es gibt die berühmten W-Fragen in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Schon als Kind etwa lernt man, dass man der Rettung sagen muss, wo, was passiert ist und wie viele Verletzte es gibt. Die W-Fragen zeigen auf, welche wichtigen Informationen man geben sollte – dies gilt für den Journalismus ebenso wie für ein Stelleninserat. Es geht darum, mit kurzem Blick die wesentlichsten Infos erfassen zu können. Hier sind die 5 Ws für das perfekte Online-Stelleninserat:
- WER sucht = Name der Firma
- WAS wird gesucht = Bezeichnung der offenen Position mit Angabe ob Teil- oder Vollzeitstelle
- WO wird gesucht = der künftige Dienstort
- WANN = das Eintrittsdatum (ebenfalls sinnvoll ist die Angabe der Bewerbungsfrist)
- WIEVIEL = das kollektivvertraglich festgesetzte Mindestgehalt – gesetzlich vorgeschriebene Gehaltsangabe
„Tipp: Mit der Angabe eines Mindestgehalts (plus Bereitschaft zur Mehrzahlung bei entsprechender Erfahrung) oder eines Gehaltsbandes von Mindest- bis Maximalgehalt für die Stelle erhöht sich die Chance auf qualifizierte Bewerber*innen. Das Gehalt ist nach wie vor einer der wichtigsten Gründe für einen Jobwechsel.“

Schritt 2: Der Keyword-Check und klare Formulierung
Bei Online-Stelleninseraten gibt es den großen Vorteil, dass die Reichweite der Anzeigen durch das Ranking in Suchmaschinen wie Google noch erhöht wird. Sprich: Googelt jemand etwa „Vertrieb Wien“, werden zu diesen Keywords passende Jobs in der Liste der Suchergebnisse angezeigt. Damit dies auch gut funktioniert, kann (und sollte) die Anzeige dahingehend optimiert werden. Um Inserate für die Suche zu optimieren, muss man wissen, wie Suchmaschinen und vor allem Jobsuchende im Netz ticken. Meist wird nach der Kombination „Berufsbezeichnung + Ort“ gesucht. Ein hilfreiches Keyword-Tool ist etwa jenes von Google AdWords.
„Klare Sprache hilft auch Google.“
Wie oben erklärt, leben Online-Stelleninserate auch von Google. Dies ist einer – aber nicht der einzige – der Hauptgründe, weshalb die Sprache klar sein sollte. Alle kreativen Titel in Ehren, Inserate wie „Viennas next Top-Seller“ oder „Rechte Hand vom Chef“ werden Suchmaschinen-technisch untergehen. Hier sieht man einen großen Unterschied von Print und Online. Online muss man präzise sein und daran denken, dass das Inserat gefunden werden soll. Man braucht Klarheit im Stellentitel. Dies ist auch der Grund, weshalb Mischungen aus Deutsch und Englisch ebenso wie Kombinationstitel nicht empfehlenswert sind. Dazu sollten die Titel möglichst präzise sein. Der „Projektmanager für Hoch- und Tiefbau“ ist immer besser als der „Projektmanager“, der von A bis Z Vieles meinen kann. Wer dann auch noch richtig gendert, hat in der Stellenangabe alles richtig gemacht.
Schritt 3: Aufzählungen sind besser als Bleiwüsten
Keine Bleiwüste bitte! Was im journalistischen Grundkurs gelehrt wurde, gilt auch für Online-Stelleninserate. Es ist wichtig, dass der Text gut gegliedert ist: Er beginnt mit einer Einleitung, enthält Überschriften und Aufzählungspunkte. Ideal ist, wenn man kurz über eine Anzeige fliegt und weiß, worum es geht. Bilder und Grafiken lockern den Text auf, zu viel von dem einen oder anderen kann jedoch auch negative Auswirkungen haben. Zu viel Text schreckt eher ab, bei zu viel Bild kann die Aussage schwer zu erkennen sein. So erreicht man nicht die richtigen Bewerber*innen.
Schritt 4: Kreativ sein
Kreativität macht sympathisch, schafft gute Laune und Lust aufs Dabeisein. Je nach Unternehmen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, kreativ zu sein und das eigene Stelleninserat so aufzupeppen. Dies hilft nicht nur, die besten Bewerber*innen anzulocken, sondern sorgt auch für Publicity. Möglichkeiten gibt es dazu viele, vom Video im Stelleninserat bis hin zu Animationen aber auch einer guten Portion Selbstironie, sofern das zum Unternehmen passt. Mit kleinen Details wie diesen "spürt" der*die potenzielle Bewerber*in gleich einen Hauch von Unternehmenskultur.
Schritt 5: Die Optik muss stimmen
„Bilder und Farbe kosten online nicht mehr.“

Schritt 6: Einblicke geben
Online kann mehr. Dies zeigt sich in der Fähigkeit eines Online-Inserates, schnell Einblicke in das Unternehmen zu geben. Und genau diese Einblicke sind es, die immer wichtiger werden. Die potenziellen Arbeitnehmer*innen wollen sich selbst ein Bild von der Firma machen, sich vorab „umsehen“ und abwägen, ob sie gerne in dem Unternehmen arbeiten würden. Kurz: Man will wissen, wo man sich bewirbt und ob man sich dort überhaupt bewerben sollte. Ganz einfach gelingt dies mit Links, etwa auf die Teamseite, um die künftigen Kolleg*innen kennenzulernen oder auf ein Video vom letzten Sommerfest. Die Möglichkeiten sind schier unzählig und sollten unbedingt genützt werden!
Schritt 7: Zielgruppengerecht optimieren
Beim Verfassen eines Inserates sollte immer an die Zielgruppe gedacht werden. Junge Leute sprechen auf andere Layouts an als ältere, ein bunt-jugendliches Bild passt nicht zur Stellenausschreibung von zukünftigen Geschäftsführer*innen. Wichtig ist zudem auch, dass das Inserat zum jeweiligen Gerät passt, über das die Zielgruppe Jobs sucht. Das sind laut aktueller Umfrage zunehmend Smartphones. Bevor man ein Inserat hochlädt, sollte man also prüfen, ob es auch mobil optimiert ist, sprich auch auf die Darstellung am Handy und Tablet ausgelegt ist. Mühsames Reinzoomen und ewiges Scrollen nervt und sorgt mitunter dafür, dass potenzielle Bewerber*innen gleich wieder abspringen.
