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Aus, Schluss, raus! Warum Bewerber*innen abspringen

Recruiting Erstellt am: 01. Juni 2023 2 Min.

36 Prozent der Arbeitnehmer*innen haben schon einmal oder sogar mehrmals den Bewerbungsprozess abgebrochen. Wir haben uns angesehen, warum Bewerber*innen abspringen und was Recruiting-Verantwortliche dagegen tun können.

Eine konsistente und ansprechende Candidate Journey ist ein wesentlicher Teil der Arbeitgebermarke und somit auch im Recruiting entscheidend. Das belegt eine aktuelle Studie von karriere.at in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent. Denn obwohl das Jobangebot an sich interessant gewesen wäre, hat mehr als jede*r Dritte bereits einmal oder öfter im Berufsleben einen Bewerbungsprozess abgebrochen.

Welche Bewerbenden am häufigsten abspringen #

Wir haben auf Basis unserer Studie evaluiert, in welchen Berufsfeldern Bewerbende sich besonders häufig während des Bewerbungsprozesses verabschieden.

Im Bereich „Führung/Personalwesen“ haben rund 45 Prozent der Arbeitnehmer*innen zumindest einmal den Bewerbungsprozess abgebrochen. Im Berufsfeld „Gesundheitswesen/Soziales/Wissenschaft“, das vom Fachkräftemangel gebeutelt ist, ist die Abbruchrate mit rund 44 Prozent ebenfalls stark ausgeprägt.

Die häufigsten Abbruchgründe für Bewerbende #

Wir wollten von den Befragten wissen, aus welchen Gründen sie einen Bewerbungsprozess schon einmal abgebrochen haben. Die häufigsten Antworten:

  1. Inzwischen einen anderen Job gefunden/anders entschieden (32 Prozent)
  2. Gehalt war unrealistisch niedrig (22 Prozent)
  3. Unangenehmes Bewerbungsgespräch, keine Sympathie (22 Prozent)
  4. Zu hohe/überzogene Anforderungen im Stellenprofil (19 Prozent)
  5. Bewerbungsprozess dauert zu lange (18 Prozent)

So senkt man die Absprungrate #

Die genannten Abbruchgründe liegen zum Teil im Einflussbereich von Arbeitgebern. Eine gute Nachricht, denn so haben Unternehmen ihren Recruiting-Erfolg potenziell selbst in der Hand. Unsere Tipps, um die Absprungrate im Recruiting-Prozess zu senken:

Bewerber*innen laufend informieren #

Wer auf Jobsuche ist, hat oft mehrere Eisen im Feuer. Lässt ein Arbeitgeber Bewerber*innen unnötig warten, ist ein anderes Unternehmen vielleicht schon schneller. Die ideale Dauer des Bewerbungsprozesses liegt für Jobsuchende bei maximal 21 Tagen:

  • 7 Tage vom Absenden der Bewerbungsunterlagen bis zur ersten Rückmeldung
  • 7 Tage von der Einladung bis zum Stattfinden des Bewerbungsgesprächs
  • 7 Tage vom Bewerbungsgespräch bis zur Entscheidungsfindung

Für viele Unternehmen ist das ein sportliches Vorhaben. Um Enttäuschungen aufseiten der Kandidat*innen vorzubeugen, falls dieser Prozess mal länger dauern sollte, können eine schnelle, freundliche und serviceorientierte Kommunikation entgegenwirken.

Benefits hervorheben #

Kann ein Unternehmen mit dem Platzhirsch in der Branche gehaltstechnisch nicht mithalten, bedeutet das nicht zwingend, dass die Chancen bei der Personalsuche kleiner sind. Ein höheres Gehalt ist zwar weiterhin der ausschlaggebendste Grund für einen Jobwechsel (55 Prozent).

Doch etwa genauso viele Menschen (57 Prozent) gaben in unserer Studie an, dass Benefits bzw. Zusatzleistungen für Mitarbeitende sehr bis eher wichtig sind. Unternehmen sollten, wie es sprichwörtlich so schön heißt, mit ihren Reizen nicht geizen und die von ihnen gebotenen Benefits kommunizieren.

Bewerbungsprozess so einfach gestalten wie Online-Shopping #

In Zeiten von Personal- und Fachkräftemangel und vielen Arbeitgebern, die um Kandidat*innen konkurrieren, muss das Bewerben so einfach sein wie Online-Shopping. Bewerber*innen müssen dazu in der Lage sein, sich in wenigen Schritten, ohne aufwendige Formulare und zusätzliche Registrierung zu bewerben – so wie beim Einkauf auf Online-Marktplätzen wie Amazon und Co.

Nicht die perfekte, sondern die geeignetste Kandidat*in suchen #

Die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau ist sinnlos – denn es gibt sie nicht. Bei der Formulierung des Anforderungsprofils sollten Recruiter*innen daher realistisch sein: Welche Kenntnisse und Qualifikation müssen für die ausgeschriebene Stelle unbedingt vorhanden sein und welche sind „nice to have“, also nicht zwingend notwendig?

Wie man ein Stelleninserat formuliert, damit es die passenden Kandidat*innen anspricht, erklären wir in diesem Artikel:

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