Recruiting
RecruitingErstellt am:
14. Januar 2025202501145 Min.5 Min.
Im Jahr 2025 wird HR durch Technologien wie Künstliche Intelligenz effizienter, während die Rolle von HR-Teams strategischer wird. Kilian Kaminski, Co-Founder von refurbed, erklärt im Interview, welche Schwerpunkte sein Unternehmen setzt und welche Themen zentral für den Unternehmenserfolg sind.
Kilian Kaminski: Für
uns ist 2025 weiterhin zentral, unsere Mitarbeiter*innen persönlich und
individuell zu betreuen sowie die besten Talente für refurbed zu finden. Wir
erwarten von unseren Mitarbeiter*innen, sich aktiv einzubringen und
Verantwortung für die Umsetzung unserer Ziele zu übernehmen. Das ist nur
möglich, wenn die Voraussetzungen stimmen:
sowie Vertrauen innerhalb der Belegschaft, auch zu den
Führungskräften.
Technologien wie Künstliche Intelligenz können dazu beitragen,
Prozesse zu automatisieren und damit mehr Zeit für die persönliche
Mitarbeiter*innen-Betreuung zu haben. Daher bedeutet HR-Arbeit 2025 auch, sich
mit den technischen Entwicklungen zu beschäftigen und sie im Unternehmen zu
implementieren. HR-Teams sind aber auch dazu da, bei all den Entwicklungen die
menschlichen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren. Das heißt, die
Anpassungsfähigkeit und Resilienz der Mitarbeiter*innen zu fördern und sie
dabei zu unterstützen, in hybriden, flexiblen Umgebungen nicht nur zurecht zu
kommen, sondern auch erfolgreich zu sein.
Letztendlich bewegen sich HR-Teams
zwischen Innovation für das Unternehmen und Kontinuität für die
Mitarbeiter*innen. Bei refurbed kommt das Ziel hinzu, Arbeitsplätze mit Sinn
und Impact zu schaffen.
Seit einigen Jahren begleitet uns ein Begriff, der im Zusammenhang mit Krisenbewältigung und Stressresistenz immer wieder genannt wird: Resilienz. Zahlreiche Artikel sind in den letzten Jahren zur Stärkung der eigenen Resilienz veröffentlicht worden. Kann man Resilienz nur als individuelle Fähigkeit bezeichnen, oder gilt sie auch für Unternehmen? Liegt die Bildung von Resilienz allein in der Verantwortung von Arbeitnehmer*innen oder auch von Führungskräften?
Der Begriff „Recruiter*in“ wird zunehmend durch „People
Manager*in“ oder „Talent Acquisition Manager*in“ ersetzt. Inwieweit spiegeln diese
neuen Bezeichnungen tatsächliche Veränderungen im Aufgabenbereich wider?
Kilian Kaminski: Tatsächlich
ist die Rolle der Recruiter*in über die Jahre umfangreicher geworden und hat mehr
Verantwortung bekommen. Wir wandeln uns von einer operativen und reaktiven
Rolle zu einer strategischen Position, die die Führung direkt unterstützt und
berät.
Neben
strategischeren Überlegungen befassen wir uns mit umfassenderen Personalanalysen. So ermöglichen wir es
refurbed, die richtigen Personalentscheidungen zu treffen, die das Unternehmen
stärken, aber eben auch ein attraktives Angebot für bestehende und potenzielle
Mitarbeiter*innen zu schaffen. Da geht es nicht nur um Arbeitsbedingungen und
Benefits, sondern auch um die Werte, die refurbed vertritt.
Bei uns gehört zum
Recruiting natürlich auch, den Bewerbungs- und Einstellungsprozess für alle
Seiten – Bewerber*innen als auch Personalverantwortliche – zu verbessern. Dazu
kommen Employer Branding und die interne Kommunikation.
„Die Rolle der Recruiter*in wandelt sich von einer operativen, reaktiven Rolle hin zu einer strategischen Position, die die Führung direkt unterstützt und berät.“
Wie unterscheidet sich die Position der Recruiter*in heute
von früher, insbesondere im Hinblick auf strategische Geschäftsziele und die
Entscheidungsfindung des Unternehmens?
Kilian Kaminski: Wie
bereits erwähnt, wird von Recruiter*innen heutzutage erwartet, dass sie
datengestützte und strategische Entscheidungen treffen, die nicht auf einen
Bedarf reagieren, sondern die künftige Situation des Unternehmens
vorhersehen. Von uns wird erwartet, dass wir zur Personalplanung beitragen
und sehr relevante Themen wie Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI)
vorantreiben.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen haben tiefgreifende Auswirkungen auf alle Aspekte unseres Lebens. Auch Personalabteilungen profitieren davon, indem sie ihre Arbeit automatisieren oder zumindest vereinfachen. Gleichzeitig sind sie in der Lage, besser für die Zukunft zu planen und haben mehr Zeit, um sich mit Unternehmensveränderungen zu beschäftigen und darauf vorzubereiten.
Im „war for talents“, dem Kampf um
die besten Talente, müssen sich Unternehmen von der Masse abheben.
Bewerber*innen legen Wert auf Arbeitsplatzkultur und Werte, daher ist eine
moderne Employer-Branding-Strategie erforderlich, um in einem hart umkämpften
Markt Spitzenkräfte anzuziehen.
Wie wird sich die Rolle der Personalvermittler*in in Zukunft
entwickeln? Welche Trends sehen Sie voraus?
Kilian Kaminski: Wir
erwarten, dass sich das Recruiting in den kommenden Jahren erheblich
weiterentwickeln wird. Da spielen nicht nur neue Technologien eine Rolle,
sondern auch der Generationenwechsel am Arbeitsmarkt. Mitarbeiter*innen und
Bewerber*innen stellen neue, höhere Anforderungen an die Unternehmen, aber auch
die Konsument*innen, die Politik und das gesamte Geschäftsumfeld.
Der
Arbeitsmarkt wandelt sich auch hinsichtlich der Anforderungen an die
Arbeitnehmer*innen. Abschlüsse oder bestimmte Titel werden weniger wichtig.
Fähigkeiten und Kompetenzen zählen mehr und entscheiden über die Einstellung.
Für Recruiter*innen bedeutet das, dass sie lernen müssen, Kandidat*innen anhand ihrer
Skills und weniger anhand ihrer Lebensläufe zu bewerten.
Bei
refurbed arbeiten wir seit jeher „remote first“. Daher sind flexible
Arbeitsmodelle für uns keine große Herausforderung, aber wir rechnen damit,
dass auch wir künftig eine noch flexibler arbeitende Belegschaft managen
werden. Flexibel arbeiten soll bei uns aber nicht als hohe Dynamik und
Fluktuation verstanden werden. Daher investieren wir 2025 nicht nur weiter in
Mitarbeiter*innen-Bindung durch individuelle Betreuung und eine offene
Unternehmenskultur, sondern auch durch Weiterbildungsmöglichkeiten, um unser
Team laufend zu stärken und weiterzuentwickeln.
Kilian
Kaminski ist einer der drei Gründer von refurbed. Vor der Gründung war Kaminski
Leiter des Amazon Certified Refurbished Program und New Key Account Manager für
die größten Elektronikhändler bei Amazon Deutschland. Er hat Kommunikation und
BWL in Hamburg, Shanghai und London studiert. 2019 wurde er gemeinsam mit
Co-Founder Peter Windischhofer in die Liste der Forbes „30 under 30 Europe“
gewählt sowie in den Jahren 2020 und 2021 als „Capital Top 40 unter 40“
ausgezeichnet. Kaminski ist zudem Vorstandsmitglied der European
Refurbishment Association und spricht regelmäßig auf Konferenzen, Panels
und anderen Events kritisch über legislative Grundlagen der
Elektronikindustrie, über Chancen & Impact der Kreislaufwirtschaft und
seine Mission, mit Refurbishment eine dritte Konsumkategorie zwischen
„Neu“ und „Gebraucht“ zu etablieren. 2023 wurde er außerdem mit dem EY
Entrepreneur of the Year Award ausgezeichnet.
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