Persönliche Daten im Lebenslauf: Was wirklich rein muss und was du weglassen kannst
Du bist gerade dabei, deinen Lebenslauf zu aktualisieren? Dann stellst du dir vielleicht die Frage: Welche persönlichen Daten im Lebenslauf sind heute überhaupt noch notwendig und was kann getrost weggelassen werden? Gehört insbesondere der Familienstand in den Lebenslauf?
👉 In diesem Artikel erfährst du, welche Daten in einem modernen Lebenslauf in Österreich wirklich wichtig sind, welche freiwillig, aber üblich sind und welche du besser weglässt, um Diskriminierung zu vermeiden.
Was zählt als persönliche Daten im Lebenslauf? #
Persönliche Daten sind alle Angaben zu deiner Person, die nicht direkt mit deiner beruflichen Qualifikation zu tun haben. Sie dienen hauptsächlich dazu, dich eindeutig zu identifizieren und für Rückfragen erreichbar zu machen.
Checkliste: Was gehört in den Lebenslauf? #
| ✅ Pflicht | Optional | ❌ Weglassen empfohlen |
| Vollständiger Name | Geburtsdatum | Mitgliedschaften in Parteien / Gewerkschaften |
| Adresse | Staatsangehörigkeit | Religion / Konfession |
| Telefonnummer | Geburtsort | Politische Meinung |
| E-Mail-Adresse | Familienstand | Sexuelle Orientierung |
| Bewerbungsfoto | Geschlecht | |
| Website / LinkedIn-Profil | Angaben zu Eltern/Geschwistern und deren Berufe | |
| Finanzielle Verhältnisse | ||
| Gesundheitlicher Zustand |
Pflichtangaben: Diese Angaben gehören in jeden Lebenslauf #
💡 Tipp
Achte bei der E-Mail-Adresse auf Professionalität. Eine Adresse wie „partytiger77@ …“ wirft kein gutes Licht auf deine Bewerbung. Bei Bedarf kannst du auch eine neue E-Mail-Adresse nur für deine Bewerbungen einrichten.
Die folgenden persönlichen Daten solltest du unbedingt in deinem Lebenslauf angeben, denn ansonsten kann dich das Unternehmen entweder nicht identifizieren oder nicht erreichen:
- Vor- und Nachname (ohne akademischen Titel)
- Aktuelle Anschrift
- Telefonnummer (mobil bevorzugt)
- Seriöse E-Mail-Adresse (vorname.nachname@anbieter.at)
Freiwillige, aber übliche Angaben im Lebenslauf #
In Österreich gibt es Angaben, die nicht verpflichtend sind, aber in manchen Fällen noch gemacht werden:
- Geburtsdatum: Kann angegeben werden, ist aber freiwillig. Durch das Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) darf dein Alter nicht zur Diskriminierung führen. Bei jüngeren Bewerber*innen kann das Geburtsdatum sinnvoll sein, um damit anzuzeigen, warum beispielsweise bestimmte berufliche Qualifikationen oder Erfahrungen bisher nicht vorhanden sein können.
- Geburtsort: Optional und in der Regel nicht erforderlich. Diese Angabe bringt keinen Nutzen mit sich und kannst du daher weglassen.
- Staatsangehörigkeit: Nur wichtig, wenn du keine EU-Staatsbürgerschaft hast oder für die Stelle bestimmte rechtliche Voraussetzungen gelten.
Sprachkenntnisse im Lebenslauf richtig angeben
Kenntnisse in Fremdsprachen können Türen öffnen. Unternehmen achten im Lebenslauf gezielt auf Sprachangaben, besonders in international ausgerichteten Firmen. Doch wie formulierst du deine Angaben zu Sprachkenntnissen im Lebenslauf richtig?
Familienstand im Lebenslauf: Muss das sein? #
❗Wichtig
Wenn du dich entscheidest, den Familienstand anzugeben, tu das bewusst und freiwillig, aber nicht aus Gewohnheit.
Nein. Der Familienstand im Lebenslauf (ledig, verheiratet, geschieden und so weiter) zählt zu den sensiblen Informationen und ist nicht verpflichtend.
Immer mehr Bewerber*innen verzichten bewusst darauf, um keine unbewussten Vorurteile zu riskieren. Arbeitgeber dürfen nach dieser Information laut GlBG nicht fragen und sie darf bei der Entscheidung keine Rolle spielen.
Bewerbungsfoto: ja oder nein? #
Ein Foto im Lebenslauf ist in Österreich weiterhin üblich, aber nicht verpflichtend. Auch hier gilt das Diskriminierungsverbot. Entscheidest du dich für ein Foto, achte auf:
- Professionelle Qualität (Fotostudio oder hochwertige Aufnahme)
- Business-Kleidung
- Neutrale Hintergründe
- Freundlicher, authentischer Gesichtsausdruck
Mehr dazu, wann ein Foto sinnvoll ist und worauf du achten solltest, erfährst du hier: Lebenslauf mit oder ohne Foto?
Foto im Lebenslauf: Pflicht oder nicht?
Fragst du dich, ob ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf Pflicht ist? Früher galt das Foto als unverzichtbarer Bestandteil der Bewerbungsunterlagen, doch in den letzten Jahren hat sich der Trend gewandelt. Welche Vor- und welche Nachteile hat ein Bewerbungsfoto in Österreich? In diesem Artikel erfährst du, was rechtlich vorgeschrieben ist, welche Erwartungen Arbeitgeber haben und ob es sinnvoll ist, ein Foto in deine Bewerbung zu integrieren.
Diese Angaben haben im Lebenslauf nichts zu suchen #
Veraltete oder diskriminierungsträchtige Angaben solltest du weglassen. Sie bieten keinen Mehrwert und könnten sogar zu Nachteilen führen:
- Zugehörigkeit einer Religion (außer bei konfessionellen Arbeitgebern)
- Gesundheitszustand oder Behinderungen (Ausnahme: anerkannte Schwerbehinderung, wenn relevant)
- Politische Überzeugungen
- Sexuelle Orientierung
- Angaben zu Eltern, Geschwistern oder deren Berufen
- Geschlecht (ist durch deinen Namen und gegebenenfalls Anrede meist klar)
Moderne Ergänzungen, die im Lebenslauf sinnvoll sein können #
In einem aktuellen Lebenslauf können folgende persönliche Daten oder Angaben zusätzlich vorteilhaft sein:
- Branchenspezifische Online-Profile (wie GitHub, Behance)
- Führerschein vorhanden (wichtig, wenn Mobilität eine Rolle spielt)
- Ehrenamt oder soziales Engagement (freiwillig und nur falls passend, etwa bei kulturorientierten Arbeitgebern)
- Social Media Profile (aktuell und gepflegt!)
Diese Informationen zeigen deine digitale oder soziale Kompetenz und geben einen tieferen Einblick in dein berufliches Profil.
Was tun, wenn im Bewerbungsgespräch unzulässige Fragen gestellt werden? #
Dein Lebenslauf konnte überzeugen, und du wurdest für ein Bewerbungsgespräch eingeladen. Doch auch dort könnten, vielleicht auch unbeabsichtigt, heikle Fragen auftauchen. So kannst du professionell reagieren, wenn du dich unwohl fühlst:
- Ablehnen: „Diese Information ist für meine Qualifikation nicht relevant.“
- Rückfrage stellen: „Könnten Sie mir bitte erklären, warum diese Information für die Position relevant ist?“
- Ausweichen: Bring das Gespräch zurück zu deinen Kompetenzen.
- Antworten: Wenn du dich damit wohlfühlst, kannst du natürlich auch antworten.
„Du entscheidest, welche und wie viel du von deinen persönlichen Daten preisgibst.“
Welche Fragen sind im Jobinterview nicht erlaubt?
Im Bewerbungsprozess gibt es bestimmte Fragen, die Arbeitgeber in Österreich nicht stellen dürfen. Diese gesetzlichen Bestimmungen schützen die Privatsphäre und verhindern Diskriminierung. Hier sind einige unzulässige Fragen und Tipps, wie du darauf reagieren kannst:
Fazit: Dein Lebenslauf, deine Entscheidung #
Dein Lebenslauf soll dich im besten Licht zeigen, und zwar durch deine beruflichen Qualifikationen. Persönliche Daten sind wichtig, aber nur in dem Maß, wie sie deiner Bewerbung nutzen. Es gibt nur wirklich wenige persönliche Angaben, die du machen musst. Du entscheidest, was du angibst und was nicht.
Ein moderner Lebenslauf ist übersichtlich, diskriminierungsfrei und zeigt, dass du dich mit aktuellen Standards auskennst. Genau das kann den Unterschied machen.
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