Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Gehalt
Sparen fuer krisensituation

Finanziell gerüstet für Krisenzeiten: 3 Monatsgehälter als Notgroschen

Gehalt Erstellt am: 18. Juni 2020 5 Min.

Die vergangenen Monate haben uns gezeigt: Krisenzeiten können schneller eintreten, als uns lieb ist. Eine finanzielle Vorsorge in Form eines „Krisen-Notgroschens“ macht also absolut Sinn. Aber wie groß soll dieser sein? Finanzexperte Florian Märzendorfer gibt Auskunft:

Spare in der Zeit, so hast du in der Not, heißt es. Die meisten von uns hätten dieses Sprichwort bis vor Kurzem wohl als neunmalkluge Floskel abgetan. Doch dann kam die Corona-Pandemie und damit die schmerzhafte Erkenntnis, dass selbst sehr sicher geglaubte Branchen ins Wanken geraten können.

Krisen können jeden treffen: Finanzielle Vorsorge beruhigt #

Und auch jenseits von Pandemien und Wirtschaftskrisen gibt es Situationen, die wir nicht beeinflussen können: Vor Krankheiten oder persönlichen Schicksalsschlägen ist leider niemand gefeit. Wer in solchen Zeiten einen finanziellen Polster angespart hat, landet nicht ganz so hart am Boden der Realität. Wir haben bei Finanzexperte Florian Märzendorfer von fip-s.at nachgefragt, wie viel man für solche Zeiten „auf der Seite“ haben sollte, um sich zumindest ums Geld keine Sorgen machen zu müssen.

Mindestens drei Monatsgehälter als Notgroschen #

Als Faustregel gilt, so Märzendorfer: Drei Monatsbruttogehälter sind ein guter Polster für Krisenzeiten. „Für mich ist das ein Minimumwert, den man liquide auf der Seite haben sollte. Natürlich hängt das aber stark von den persönlichen Ausgaben und Fixkosten ab. Je höher die Fixkosten sind, die absolut nicht reduzierbar sind, desto höher sollte der liquide Topf sein. Wenn mir monatlich nicht viel übrig bleibt im aktuellen Job, dann sollte ich versuchen, den Topf auf vier bis sechs Monatsgehälter zu erhöhen und zu belassen. Bleibt mir jeden Monat mehr übrig, dann sind drei Monatsgehälter als Minimum perfekt.“

Psychologische Sicherheit durch Finanzpolster #

Wie viel man tatsächlich angespart haben sollte, um finanziell gut für Krisenzeiten gerüstet zu sein, ist auch eine psychologische Frage: Mit wie viel fühle ich mich wohl? „Wenn ich mich bei drei Monatsgehältern unwohl fühle, dann sollte ich schauen, dass ich mehr auf die Seite packe. Auch 6 Monatsgehälter können völlig legitim sein.“

„Nicht zu viel unverzinst liegen lassen!“

Florian Märzendorfer · CEO fip-s.at
Florian maerzendorfer

Allerdings sollte das zumindest aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu viel sein, so der Finanzberater: „Bei allem über zwölf Monatsgehältern muss man sich die Frage stellen, warum man so viel Geld unverzinst liegen lässt.“ Wie man sein Gehalt sinnvoll verwendet und Sparbeträge gut anlegt, erklärt Florian in diesem Artikel:

So teilst du dein Gehalt richtig - Finanztipps vom Profi

Aktualisiert am: 31. August 2022 7 Min.

Das Gehalt richtig einteilen, wie macht man das? Und wie kann man sparen, wenn man nicht viel verdient? Ein Finanzexperte erklärt in diesem Artikel, wie du dein Gehalt optimal nützt, damit am Ende des Monats mehr übrig bleibt.

Notgroschen abhängig von Job #

Neben den individuellen Fixkosten ist natürlich auch der Job ausschlaggebend dafür, wie viel Geld man für Krisen gespart haben sollte: „Wenn ich einen sehr krisenfesten, sicheren Job habe oder schnell einen neuen Job finden würde, dann ist ein kleinerer Polster okay. Als Minimum würde ich hier die drei Monatsbruttogehälter empfehlen. Wenn mir die Suche nach einem neuen Job schwerfällt, dann sollte ich vermutlich sechs bis zwölf Monatsgehälter Polster schaffen.“

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen und in manchen Monaten wirst du dir vielleicht gar nichts zur Seite legen können. Dennoch solltest du deine finanzielle Absicherung nicht vernachlässigen, um beruhigt in die Zukunft blicken zu können. In diesem Artikel erfährst du, wie du im Alltag sehr einfach den einen oder anderen Euro sparen kannst:

Mit weniger Gehalt auskommen: 7 Spartipps für den Alltag

Erstellt am: 28. April 2020 4 Min.

Viele von uns müssen momentan mit weniger Gehalt auskommen. Das bedeutet für die meisten eine große Umstellung und erfordert einen umsichtigeren, strukturierten Umgang mit Geld. Wie ihr euch diesen aneignen könnt und wo es im Alltag das meiste Sparpotenzial gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Bildnachweis: shutterstock/Billion Photos; fip-s.at


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

So bekommst du nie, was du verdienst: 7 Fehler auf dem Weg zu mehr Geld

Aktualisiert am: 20. Oktober 2022 3 Min.

Den Arbeitgeber nach mehr Geld fragen - keine sehr angenehme Angelegenheit. Um den Sprung von der Bittsteller*in zur Verhandlungspartner*in zu schaffen, ist gute Vorbereitung notwendig. Wir sagen dir, welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest und wie du herausfinden kannst, was du wert bist.

Mehr verdienen? Das sind die häufigsten Gründe für Gehaltserhöhungen

Aktualisiert am: 19. September 2023 7 Min.

Ohne Fleiß kein Preis? Dieses Sprichwort stimmt nicht immer. Manchmal ist es nämlich nicht Engagement, das zu einer Gehaltserhöhung führt, sondern ein Jobwechsel. Wenn du mit deinem Arbeitgeber prinzipiell zufrieden bist und nicht wechseln möchtest, solltest du bei der Gehaltsverhandlung gute Argumente parat haben. Welche Gründe für Gehaltserhöhungen du nennen kannst, erfährst du hier.

Geht nicht! Echt nicht? Killerphrasen im Gehaltsgespräch kontern

Erstellt am: 21. September 2021 8 Min.

Geht leider nicht. Vielleicht nächstes Jahr. Auch die Kolleg*innen bekommen nicht mehr. Killerphrasen und Totschlagargumente im Gehaltsgespräch sind leider keine Seltenheit. Lass dich nicht mundtot machen! Im Blog erfährst du, wie du geschickt konterst!