Arbeitsleben
ArbeitslebenAktualisiert am:
17. April 20252025041710 Min.10 Min.
Berufliche Krisen treffen Menschen in allen Lebensphasen – sei es Jobverlust, eine ewig dauernde Jobsuche oder ein Burnout. All diese Herausforderungen haben eines gemeinsam: Sie werfen uns aus der Bahn. Die gute Nachricht: Jede Krise birgt auch eine Chance zur Neuorientierung, zur Weiterentwicklung und zur Neudefinition der eigenen Karriereziele. In diesem Artikel zeigen wir, wie du berufliche Krisen erkennen, analysieren und überwinden kannst.
Rückschläge sind weniger komplex als Krisen. Sie sind Schwierigkeiten auf dem Weg zum Ziel, erscheinen aber unüberwindbar. Ihre Auswirkungen sind begrenzt. Einen Rückschlag musst du hinnehmen, aber danach geht es weiter.
Krisen sind mit Ohnmachtsgefühlen verbunden. „Ich stecke fest. Ich fühle mich ausgeliefert. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich sehe keinen Ausweg aus dieser Situation.“ Im Berufsleben sind sie psychologischer Natur und hängen mit dem Verlust des seelischen Gleichgewichts zusammen. Man sieht sich mit Ereignissen konfrontiert, die man nur schlecht bewältigen kann.
„Resiliente Personen bringen eine positive Grundhaltung mit.“
Ein Jobverlust trifft nicht nur das Konto – er erschüttert auch unser Selbstbild, unser Sicherheitsgefühl und unsere tägliche Struktur. Plötzlich fehlen Einkommen, Kolleg*innen, Aufgaben und soziale Anerkennung. Besonders schlimm wird es, wenn der Jobverlust unverschuldet geschieht, etwa durch Insolvenz oder betriebsbedingte Kündigungen.
Was sind Outplacement-Angebote?
Outplacement-Angebote sind Maßnahmen, die ein Unternehmen für ausscheidende Mitarbeitende bereitstellt, um die berufliche Neuorientierung und Stellensuche zu unterstützen
✅ Erste Schritte nach dem Jobverlust:
Emotionales Auffangen
Gib dir Zeit zum Verarbeiten.
Sprich offen mit nahestehenden Menschen.
Lass auch negative Gefühle zu – sie sind normal.
Finanzielle Stabilität
Prüfe umgehend deine Ansprüche auf Arbeitslosengeld.
Mache einen ehrlichen Kassensturz: Was sind deine Fixkosten? Wo lässt sich sparen?
Rechtliche Beratung:
Lass deine Kündigung prüfen, insbesondere bei Verdacht auf Unwirksamkeit oder Abfindungsanspruch.
Neustart planen
Frage dich: Will ich zurück in den gleichen Job – oder ist das ein Signal zur Neuorientierung?
Nutzen Sie Outplacement-Angebote, Jobcoaches oder AMS-Beratung.
Monatelang bewerben – und nur Absagen kassieren? Eine lange Jobsuche ist eine frustrierende Erfahrung, die oft das Selbstwertgefühl untergräbt. Doch: Es ist kein Zeichen persönlicher Unfähigkeit, sondern ein Hinweis darauf, dass irgendwo im Prozess Optimierungsbedarf besteht – sei es in den Unterlagen, in der Strategie oder im Mindset.
Viele Jobs werden nicht öffentlich ausgeschrieben.
Suche gezielt nach Firmen, die zu dir passen, und bewirb dich initiativ.
Stell dich breiter auf
Eventuell ist ein Branchenwechsel sinnvoll?
Prüfe auch Jobs, die deinem Skillset entsprechen, aber andere Berufsbezeichnungen tragen.
Netzwerken: LinkedIn-Posts, Online-Events, Alumni-Gruppen, Meetups – überall können Chancen schlummern.
Auf dich achten
Strukturiere deinen Tag wie einen Arbeitstag.
Gönn dir bewusst Pausen und lass soziale Kontakte nicht schleifen.
Mach dir keinen Kopf.
Viele Menschen gehen davon aus, dass sich das Berufsleben linear und gleichmäßig entwickelt wie ein ruhiger Fluss. Diese unrealistische Vorstellung kann dazu führen, dass Menschen unter Krisen mehr leiden, als notwendig wäre.
Man hat einen Job, aber er erfüllt nicht mehr. Keine
Aufstiegschancen, keine neuen Herausforderungen, keine
Weiterentwicklung. Statt Karriereleiter fühlt sich alles wie ein
Laufband an. Diese Stagnation ist tückisch, denn sie kommt schleichend –
aber frisst langfristig Motivation und Leistungsfähigkeit.
🧭 Strategien gegen Karrierestillstand:
Innere Standortbestimmung
Was motiviert mich eigentlich?
Welche Kompetenzen will ich künftig einsetzen?
Mikroveränderungen einführen
Neue Aufgabenbereiche übernehmen
Projekte vorschlagen, neue Methoden testen
Mit Führungskraft sprechen: Sprich offen über deine Wünsche – oft sind Führungskräfte dankbar für Eigeninitiative.
Weiterbildungen machen: Ob technisches Know-how, Soft Skills, Sprachkenntnisse – Investitionen in Wissen zahlen sich aus.
Jobwechsel prüfen: Vielleicht ist das Unternehmen am Ende deiner Lernkurve angekommen. Dann wird es Zeit, weiterzuziehen.
Zusammenbleiben aus Gewohnheit – was in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht gut ist, macht auch im Berufsleben keinen Sinn. Denn statt die Karriere einschlafen zu lassen, sollte man alle drei bis fünf Jahre frischen Wind in den Arbeitsalltag bringen, raten Expert*innen. Wir verraten dir, warum dich regelmäßige Jobwechsel besser machen.
Manchmal weiß man einfach nicht, was der nächste Schritt sein soll: Bleiben oder gehen? Umschulen oder weiter kämpfen? Es gibt für die Entscheidungsfindung kein Geheimrezept – aber Methoden, die helfen, Klarheit zu gewinnen.
🔍 Entscheidungsstrategien:
Pro- und Kontra-Listen
Berufs- oder Karrierecoaching
Mind Mapping zu Interessen und Zielen
Rückblick: Was hat mir in früheren Jobs gefallen?
Kleine Schritte gehen: Nebenprojekte, Ehrenamt, Fortbildung ausprobieren
Ob nach Elternzeit, längerer Krankheit, Pflege eines Angehörigen oder einem Sabbatical – der berufliche Wiedereinstieg ist nie leicht. Häufig zweifelt man an sich, fragt sich, ob man noch „mithalten“ kann. Die Antwort: Ja, aber mit guter Vorbereitung.
🧩 Erfolgreich zurück in den Job:
Kompetenzen sichtbar machen: Auch in der Auszeit hast du einiges gelernt – Projektorganisation, Stressmanagement, Eigenverantwortung.
Selbstbewusst kommunizieren:
Begründe deine Pause ehrlich und hebe hervor, wie sie dazu beigetragen hat, dich weiterzuentwickeln.
Praktika oder Teilzeitstart:
Falls der Einstieg schwerfällt, kann eine Übergangslösung etwas Druck herausnehmen.
Netzwerk reaktivieren:
Kontakte aus alten Zeiten können Türen öffnen.
Lücken im Lebenslauf sind keine Seltenheit mehr. Ob durch Krankheit, Elternzeit, Sabbatical oder berufliche Neuorientierung – wichtig ist, wie du damit umgehst. In diesem Artikel erfährst du, wie du Lücken professionell erklärst, sinnvoll füllst und im Bewerbungsgespräch überzeugst.
Berufseinstieg nach dem Studium: Zwischen Euphorie und Überforderung #
Das Studium ist geschafft – endlich raus in die Praxis! Doch was theoretisch als Startschuss ins Berufsleben gedacht ist, entpuppt sich für viele als echte Krise. Der erste Job erfüllt nicht die Erwartungen, Bewerbungen bleiben unbeantwortet oder man wird ins kalte Wasser geworfen und fühlt sich überfordert. Die Realität im Job ist oft ganz anders als die akademische Welt – das kann verunsichern und sogar zu Identitätszweifeln führen.
🧭 Handlungsempfehlungen für Berufseinsteiger:innen:
Berufliche Ziele flexibel halten: Der erste Job muss nicht der perfekte Traumjob sein. Wichtig ist, dass du Berufserfahrung sammelst und deine Kompetenzen erweiterst.
Praxiserfahrung sammeln:
Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Ehrenamt können wertvolle Brücken in die Berufswelt sein.
Karriereberatung nutzen:
Viele Hochschulen bieten auch nach dem Abschluss Coachings und Beratung an.
Feedback aktiv einholen:
Bitte Kolleg*innen und Vorgesetzte regelmäßig um Rückmeldung zu deiner Leistung, um dich weiterentwickeln zu können.
Dranbleiben:
Bewerbungsabsagen sind normal – bleibe aktiv, offen und vor allem geduldig.
Resilienz ist in Krisenzeiten besonders gefragt. Anders gesagt: Wer mit Stress gut umgehen kann, steckt die Krise besser weg. Wie wir die innere Stärke, die dazu nötig ist, trainieren können, erklärt Resilienz-Expertin Anneliese Aschauer im Interview.
Was sind typische berufliche Krisen? Jobverlust, Karrierestagnation, lange Jobsuche, Burnout oder Unsicherheit nach dem Studium.
Wie gehe ich mit Jobverlust um? Nimm dir Zeit, diesen Rückschlag zu verarbeiten. Stelle auch sicher, dass du finanziell abgesichert bist und entwickle anschließend neue Perspektiven.
Was hilft bei langer Jobsuche?Optimiere deine Unterlagen, nimm dir Zeit fürs Netzwerken und überdenke gegebenenfalls deine berufliche Richtung.
Was tun bei Karrierestillstand? Gespräch mit der Führungskraft suchen, Weiterbildungen machen oder den Jobwechsel prüfen.
Warum ist der Berufseinstieg oft schwierig? Weil Theorie und Praxis stark auseinandergehen und erste Rückschläge zum Berufsleben dazu gehören.
Wie kann ich Resilienz im Beruf aufbauen? Durch Selbstreflexion, soziale Unterstützung und einen lösungsorientierten Umgang mit Rückschlägen.
Auch wenn es in der Krise anders scheint – es ist kein Scheitern, wenn man sich neu sortieren muss. Im Gegenteil: Es zeugt von Stärke, sich neu zu erfinden, Unterstützung zu suchen und ins Handeln zu kommen.
In der neuen Folge von Zeitausgleich steht die Diskussion um flexible Arbeitszeitmodelle und deren Auswirkungen im Fokus. Traditionelle Ansichten über Zeit als Gegenleistung für Geld werden zunehmend hinterfragt. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, mit dem Wandel Schritt zu halten und innovative Arbeits(zeit)modelle zu entwickeln, die den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter*innen gerecht werden. Hier werden die Situation am Arbeitsmarkt, Trends als auch Erfahrungsbeispiele aus der Praxis mit ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.
Solidarität ist ein Begriff, der in der Arbeitswelt oft unterschätzt oder gar belächtelt wird. Doch gerade in Krisenzeiten sind Zusammenarbeit, Empathie und Flexibilität nötiger denn je.
Welchen Einfluss haben Führungskräfte auf die Zufriedenheit von Mitarbeiter*innen? Wie kann man diese positiv beeinflussen? Wo fängt die Verantwortung für das Wohlbefinden an und wo hört sie auf? Kann man Wohlbefinden am Arbeitsplatz von der Privatperson abgrenzen?