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Blindbewerbung: Wie bewerbe ich mich?

Blindbewerbung: So überzeugst du, ohne dass eine Stelle ausgeschrieben ist

Bewerbung Erstellt am: 20. Mai 2025 12 Min.

Wusstest du, dass Unternehmen schätzungsweise 70-80 Prozent aller Stellen ohne öffentliche Ausschreibung besetzen? Mit einer Blindbewerbung entdeckst du diese versteckten Chancen. Ohne die richtige Strategie landen deine Unterlagen jedoch im digitalen Papierkorb.

👉 In diesem Artikel erfährst du:

  • wann eine Blindbewerbung sinnvoll ist
  • wie sie sich von der Initiativbewerbung unterscheidet
  • wie du mit wenig Informationen einen bleibenden Eindruck hinterlässt

Was eine Blindbewerbung wirklich ist und welches Potenzial sie birgt #

💡Erklärung

Es heißt Blindbewerbung, weil du dich „ins Blinde hinein“ bewirbst, meist mit einem kurzen, allgemein gehaltenen Anschreiben und einem Lebenslauf.

Bei einer Blindbewerbung wendest du dich an ein Unternehmen, ohne dass du eine konkrete Stellenanzeige oder Ansprechperson kennst.

Was zunächst unspezifisch wirkt, hat einen strategischen Vorteil: Du präsentierst dich frühzeitig, bevor eine Stelle überhaupt ausgeschrieben ist.

Personalabteilungen behalten solche Bewerbungen oft im Hinterkopf oder legen sie in Talentpools ab und greifen darauf zurück, sobald eine passende Stelle frei wird.

👉 Tipp: Du kannst ausdrücklich darauf hinweisen, dass deine Bewerbungsunterlagen gerne in Evidenz gehalten werden können. Ansonsten sind Personalabteilungen verpflichtet aus Datenschutzgründen deine Bewerbung nach einer Frist zu löschen.

Unterschied zwischen Blindbewerbung und Initiativbewerbung #

Einige verwechseln Blindbewerbung und Initiativbewerbung. Der Unterschied liegt darin, dass bei einer echten Blindbewerbung die persönliche Ansprache und die konkrete Position fehlt. Du kennst keine konkrete Ansprechpartner*in und formulierst daher dein Anschreiben allgemein.

Bei der Initiativbewerbung hingegen recherchierst du gründlich und richtest dich gezielt an eine Person im Unternehmen. Du schreibst für eine bestimmte Position und passt deine Unterlagen individuell an.

Eine Blindbewerbung besteht oft nur aus einem kurzen Anschreiben und dem Lebenslauf. Weitere Anlagen fehlen in aller Regel. Diese Methode eignet sich besonders für Massenanschreiben und spart Zeit.

Bei der Initiativbewerbung setzt du dagegen auf Qualität statt Quantität. Sie eignet sich besonders für:

  • Praktika und Ausbildungsplätze
  • Werkstudierendentätigkeiten und Minijobs
  • Fachkraftstellen bei spezifischen Unternehmen

Überblick zur Unterscheidung zwischen Blind- und Initiativbewerbung: #

Blindbewerbung Initiativbewerbung
Zielgerichtet Nein Ja
Ansprechperson bekannt Nein Ja
Individuelles Anschreiben Eher allgemein Konkret auf Unternehmen zugeschnitten
Erfolgsaussichten Geringer Höher (wegen Personalisierung)
Zeitaufwand Gering Höher

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Wann ergibt eine Blindbewerbung wirklich Sinn? #

Blindbewerbungen funktionieren besonders gut in folgenden Situationen:

  • du schnell einen Job benötigst (wie nach Kündigung oder Umzug)
  • du nicht zu wählerisch bei Branche oder Position bist
  • du dich auf einfache Tätigkeiten bewirbst (insbesondere Küchenhilfe, Aushilfe im Lager)
  • du in einer Region mit hoher Nachfrage nach Arbeitskräften lebst
  • du dich in einer Branche mit hohem Personalbedarf bewirbst (Gastronomie, Pflege, Einzelhandel)
  • du nach langer Pause (wie Elternzeit) wieder einsteigen willst

Auch für Schüler*innen und Studierende, die einen Nebenjob oder ein Praktikum suchen, kann eine Blindbewerbung funktionieren, insbesondere bei lokalen Unternehmen.

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Solltest du lieber gezielt vorgehen oder breit streuen? #

Die Erfolgsaussichten einer Blindbewerbung steigen logischerweise mit der Anzahl der versandten Unterlagen. Du spielst ein Zahlenspiel:
👉 Je mehr Bewerbungen du verschickst, desto höher die Chance auf eine positive Rückmeldung.

So schreibst du eine überzeugende Blindbewerbung #

Auch wenn du auf persönliche Ansprache verzichtest, kannst du deine Blindbewerbung optimieren:

1. Halte es kurz und prägnant #

💡  Tipp

Für kreative Berufe kann ein Bewerbungsflyer oder im Lebenslauf ein Hinweis auf deine Website mit Arbeitsproben eine interessante Alternative sein.

Beschränke dein Anschreiben auf maximal eine Seite. Verzichte auf Floskeln und komm direkt zum Punkt. Ein typisches Anschreiben enthält: Einleitung, deine Qualifikationen und warum du für das Unternehmen wertvoll bist.

Beispiel-Einstieg:

„Mit meiner dreijährigen Erfahrung im Einzelhandel und meiner Leidenschaft für Kund*innenservice möchte ich mich Ihnen als engagierte Mitarbeiter*in vorstellen.“

Dieser Einstieg kommt viel besser an als „Hiermit bewerbe ich mich …“

2. Betone deine Stärken #

Hebe deine wichtigsten Qualifikationen hervor. Das Unternehmen hat keine Stelle ausgeschrieben, warum sollten sie dich also näher kennenlernen? Nenne daher konkrete Beispiele für deine Fähigkeiten statt allgemeiner Aussagen.

„Ich habe täglich bis zu 150 Kund*innen betreut und das mit einem konstant positiven Feedback.“

Sei konkret und nutze keine Floskeln wie „Ich bin kommunikationsfreudig“.

Beispiele: Wie beschreibst du deine Qualifikationen überzeugend? #

Wie zuvor erwähnt, solltest du allgemeine Aussagen vermeiden, wie „Ich zeichne mich durch eine hohe Teamfähigkeit aus.“

Werde stattdessen konkret: „In meiner letzten Position habe ich täglich Gespräche mit Kund*innen geführt und dabei die Zufriedenheit unserer Kund*innen um 30 % steigern können.“

„Bewerber*innen überzeugen besonders, wenn sie ihre Kommunikationsfähigkeit bereits im Anschreiben beweisen.“

Darauf achten Personalexpert*innen besonders. Zeige daher, dass du präzise und auf den Punkt formulieren kannst.

👉 Auch wenn du viele Bewerbungen verschickst, sollte jede einzelne professionell wirken.

3. Lebenslauf optimieren #

Dein Lebenslauf sollte lückenlos und vollständig sein, aber zwei Seiten nicht überschreiten. Betone berufliche Erfolge mit konkreten Zahlen und verwende die exakten Begriffe aus typischen Jobangeboten deiner Zielbranche.

4. Bereite weitere Unterlagen vor #

Auch wenn du sie nicht gleich mitschickst, halte dennoch weitere Unterlagen für den nächsten Schritt bereit. Denn so kannst du schnell reagieren, wenn das Unternehmen mehr Informationen anfordert.

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Versand deiner Blindbewerbung: professionell und übersichtlich #

Bevor du deine Blindbewerbung abschickst, prüfe folgende Punkte aus der Checkliste:

✅ E-Mail-Adresse professionell und seriös?
✅ Anschreiben auf maximal eine Seite begrenzt?
✅ Lebenslauf übersichtlich und auf zwei Seiten beschränkt?
✅ Berufliche Stationen lückenlos angegeben?
✅ Fähigkeiten und Kompetenzen klar herausgestellt?
✅ Rechtschreibung und Grammatik geprüft?
✅ Alle Dokumente als eine PDF-Datei zusammengefasst
✅ Datei sinnvoll benannt: „Bewerbung_Vorname_Nachname.pdf“
✅ Betreff in der Mail: „Blindbewerbung als Verkäufer*in (m/w/d)“
✅ Freundlicher Begleittext in der Mail

Welche persönlichen Informationen du in einem modernen Lebenslauf angeben solltest, erfährst du hier: Persönliche Daten im Lebenslauf – Was muss rein?

📌 Wichtig: Verschicke keine Massenmails mit sichtbaren Adressaten! Wenn du an mehrere Firmen gleichzeitig schreibst, nutze BCC und formuliere neutral.

Nach dem Versand deiner Unterlagen: Dranbleiben lohnt sich #

📌 Hinweis:

Wenn du im Unternehmen anrufst und nachfragst, sei darauf vorbereitet, dass du eventuell sofort ein kurzes Telefoninterview führen kannst.

Ein häufiger Fehler: Du schickst deine Blindbewerbung ab, erhältst keine Rückmeldung und du meldest dich auch nicht mehr beim Unternehmen. Doch gerade bei Blindbewerbungen ist Nachfassen entscheidend.

So gehst du vor:

  • Warte ungefähr 2–3 Wochen
  • Ruf an oder schreib eine kurze E-Mail
  • Frag freundlich, ob deine Bewerbung angekommen ist und ob es Rückmeldung gibt

Beispiel:

„Guten Tag, ich hatte Ihnen vor drei Wochen meine Bewerbungsunterlagen zukommen lassen und wollte freundlich nachfragen, ob Sie schon einen Blick darauf werfen konnten.“

Was tun bei einer Absage? #

Auch eine Absage ist kein Rückschritt, sondern eine Chance zur Verbesserung. Drei mögliche Strategien könntest du dann verfolgen:

  1. Feedback einholen: Kurze Nachfrage per Mail oder Telefon – „Woran hat's gelegen?“ Eventuell ist im Augenblick wirklich kein Bedarf im Unternehmen, aber später vielleicht schon.
  2. Kontakt halten: Vernetze dich zum Beispiel auf LinkedIn oder Xing mit der HR-Abteilung oder der Ansprechperson, die du kennst.
  3. Profil schärfen: Nutze die Zeit für Weiterbildung oder ehrenamtliche Tätigkeiten.

Manche Unternehmen melden sich Monate später wieder, oft genau dann, wenn du es nicht erwartest.

Fazit: Der verdeckte Arbeitsmarkt ist deine große Chance #

Blindbewerbungen können eine effektive Strategie sein, um an Jobs zu kommen, die nie ausgeschrieben werden. Mit dem richtigen Ansatz steigerst du deine Erfolgschancen deutlich.

Überlege im ersten Schritt jedoch genau, ob eine echte Blindbewerbung oder eine individuelle Initiativbewerbung für dein Ziel besser geeignet ist. Für höherqualifizierte Positionen lohnt sich meist der zusätzliche Aufwand einer Initiativbewerbung mit persönlicher Ansprache.

Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen zählt nicht nur der Lebenslauf, sondern ob du ins Team passt.

„Wer sympathisch, motiviert und professionell auftritt, kann auch ohne ausgeschriebene Stelle einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“

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Ruben Wunderlich
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