
Lügen im Lebenslauf: Was geht – und was gar nicht
Du willst dich von der Konkurrenz abheben und übertreibst deshalb ein bisschen im Lebenslauf? Vorsicht – kleine Schummeleien können große Folgen haben. Wir zeigen dir, was erlaubt ist, was nicht – und was du im Zweifel besser weglässt.
Warum Ehrlichkeit im Lebenslauf zählt #
Einen Job zu finden, ist oft ein Wettkampf – und viele Bewerber*innen wollen sich so gut wie möglich präsentieren. Der Lebenslauf ist dabei ein zentrales Werkzeug. Doch wo endet das erlaubte Selbstmarketing – und wo beginnt die Lüge?
In diesem Artikel erfährst du:
✅ Welche „Lügen“ im Lebenslauf verbreitet sind
✅ Was davon (un)erlaubt ist – inklusive rechtlicher Konsequenzen
✅ Wie du deine Stärken ehrlich, aber überzeugend darstellst
✅ Worauf Arbeitgeber wirklich achten
Was zählt überhaupt als Lüge im Lebenslauf? #
Nicht jede Übertreibung ist gleich eine Lüge – aber es gibt klare Grenzen.
Typische Lügen im Lebenslauf:
📌 Selbstüberschätzung oder Lüge?
Wenn du „fließend Spanisch“ angibst, solltest du mehr draufhaben als einen Wochenendkurs. Eine realistische Selbsteinschätzung ist wichtig – und erspart dir peinliche Momente im Bewerbungsgespräch.
- Falsche Angaben zu Jobtiteln, Tätigkeiten oder Beschäftigungszeiträumen
- Erfundene Abschlüsse oder Weiterbildungen
- Aufgeblasene Sprachkenntnisse oder Software-Skills
- Nicht existente Arbeitgeber oder Projekte
- Verschleierung von Lücken durch manipulierte Zeitangaben
Die häufigsten Lebenslauf-Lügen – und ihre Folgen #
Lebenslauf-Lüge | Wie häufig? | Was kann passieren? |
Beschäftigungszeitraum verlängert | Sehr häufig | Vertrauensverlust, Kündigung |
Nicht vorhandener Abschluss | Mittel | Vertragsanfechtung, fristlose Entlassung |
Sprachkenntnisse übertrieben | Sehr häufig | Peinlich im Interview, Glaubwürdigkeitsverlust |
Arbeitgeber oder Projekte erfunden | Seltener | Täuschung, potenziell strafrechtliche Folgen |
Was sagt das Gesetz? Rechtliche Konsequenzen #
Eine Lüge im Lebenslauf kann mehr als nur den Job kosten – vor allem, wenn du dadurch eine Stelle bekommst, für die du nicht qualifiziert bist.
Mögliche rechtliche Konsequenzen:
Anfechtung des Arbeitsvertrags: Bei arglistiger Täuschung kann ein Unternehmen den Vertrag rückwirkend aufheben.
Fristlose Entlassung: Wenn du über wesentliche Qualifikationen lügst und das auffliegt.
Schadenersatz: In seltenen Fällen kann das Unternehmen auf Schadenersatz klagen – etwa bei hohen Folgekosten.
Ehrlich bewerben – so geht’s trotzdem stark #
Du willst dich nicht unter Wert verkaufen – aber auch nicht lügen? So schaffst du den Spagat:
Do’s für ehrliches Selbstmarketing:
Lücken erklären statt vertuschen: z. B. Weiterbildung, Sabbatical, Pflegezeit
Kompetenzen konkret belegen: Soft Skills mit Beispielen belegen („Teamfähigkeit“ allein sagt wenig)
Lernbereitschaft zeigen: Wenn du etwas nicht kannst – sag, dass du bereit bist, es zu lernen
Realistische Angaben bei Sprachen und Tools: z. B. „Grundkenntnisse“, „sicher in Anwendung“, „Expertisen-Level
„Du musst nicht perfekt sein – aber authentisch. Recruiter*innen merken schnell, wenn etwas nicht passt.“
Wie Recruiter*innen Lebenslauf-Lügen entlarven #
Wer seinen Lebenslauf aufhübscht, muss damit rechnen, dass HR genauer hinsieht – spätestens im Bewerbungsgespräch.
Typische Warnsignale für Recruiter*innen:
Unklare oder widersprüchliche Angaben
Auffällige Titel ohne Erklärung („Head of Sales“ nach einem Praktikum?)
Kein Nachweis für angebliche Ausbildungen oder Weiterbildungen
Sehr viele kurze Stationen ohne Kontext
👀 Tipp: Immer mehr Unternehmen überprüfen Angaben über Social-Media-Profile oder bitten um Referenzen.
Fazit: Lieber ehrlich punkten als riskant flunkern #
Ein geschönter Lebenslauf kann dir vielleicht kurzfristig Türen öffnen – aber spätestens im Job fliegt die Wahrheit oft auf. Und das kann richtig unangenehm werden.
Zeig lieber, was du wirklich kannst – authentisch, nachvollziehbar und offen für Neues. Damit überzeugst du auf lange Sicht viel mehr als mit einem Luftschloss-Lebenslauf.
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FAQs – Lügen im Lebenslauf #
Was gilt als Lüge im Lebenslauf?
Falsche oder erfundene Angaben zu Tätigkeiten, Abschlüssen, Zeiträumen oder Kenntnissen – also alles, was nicht der Wahrheit entspricht.
Was passiert, wenn ich erwischt werde?
Je nach Schwere: Kündigung, Anfechtung des Vertrags oder in extremen Fällen rechtliche Konsequenzen.
Sind Lücken im Lebenslauf ein Problem?
Nicht unbedingt. Lücken dürfen vorkommen – wichtig ist, dass du sie nachvollziehbar erklären kannst, z. B. durch Auszeit, Krankheit, Weiterbildung etc.
Wie prüfen Unternehmen die Angaben im Lebenslauf?
Zum Beispiel durch Rückfragen im Bewerbungsgespräch, Referenz-Checks, Zeugnisse oder einen Blick auf deine Social-Media-Profile.