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Arbeiten im Homeoffice: Was funktioniert gut und was nicht? Ein Erfahrungsbericht

Produktivität Erstellt am: 01. Juli 2020 3 Min.

Nach dreieinhalb Monaten im Homeoffice hat sich für uns herauskristallisiert, welche Tätigkeiten gut und welche eher schlecht für Telearbeit geeignet sind. Hier ist unser Erfahrungsbericht:

Die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten, war schon vor dem Corona-bedingten Lockdown ein verbreiteter Wunsch. Und auch in Zukunft möchten 93 Prozent der Arbeitnehmer Homeoffice zumindest zeitweise beibehalten, ergab eine Umfrage von karriere.at. Dauerhaft von daheim aus arbeiten möchten dabei aber nur 21 Prozent. Das liegt wohl daran, dass Homeoffice nicht für jede Tätigkeit das richtige Umfeld bietet – und auch nicht für jede Person, wie wir feststellen durften. Unser Fazit:

Homeoffice-Voraussetzungen: Arbeiten von zuhause funktioniert nicht immer #

In den vergangenen Monaten haben wir eine absolute Ausnahmesituation erlebt: Alle waren gleichzeitig im Homeoffice. Dabei hat sich gezeigt, dass das nicht für jeden die passende Arbeitsweise ist. Zuhause ist es entweder zu ruhig, oder Haushalt, Haustiere und Kinder sind eine zu große Ablenkung. Manche brauchen schlicht und einfach die gewohnte Büro-Umgebung, um produktiv arbeiten zu können. Anderen reichen Laptop und Handy – sie können sich überall konzentrieren, so unsere Erkenntnis. Menschen sind eben unterschiedlich. Die „richtige“ Arbeitsweise für alle gibts daher nicht.

Was es den meisten aber einfacher macht, ist eine Homeoffice-Umgebung, die

  • einigermaßen ruhig,
  • vom restlichen Wohnbereich abgegrenzt (am besten mit Tür),
  • frei von Ablenkungen und
  • geräumig genug für ein bis zwei Bildschirme oder Laptops und Arbeitsutensilien ist.

Sind diese Voraussetzungen samt der nötigen IT-Infrastruktur erfüllt, so lassen sich bestimmte Aufgaben sehr gut von zuhause aus erledigen. Unserer Erfahrung nach eignen sich diese Tätigkeiten fürs Homeoffice:

Homeoffice-geeignete Tätigkeiten: konzentriertes Arbeiten #

Jede Tätigkeit, an der man längere Zeit alleine, konzentriert und ohne Unterbrechungen arbeiten möchte, eignet sich gut fürs Homeoffice:

  • Recherchetätigkeiten und sich einlesen in Fachthemen
  • Planungen, Auswertungen und Präsentationen erstellen
  • Konzepte verfassen
  • Online-Weiterbildung wie Tutorials oder Podcasts

Neben den Aufgaben, die alleine erledigt werden, können auch manche kollaborativen Tätigkeiten im Remote Modus gut funktionieren – vorausgesetzt natürlich, alle Beteiligten sowie die Technik machen mit:

  • Informieren: Updates über aktuelle Vorgänge sind dank interner Kommunikationstools, E-Mails oder Videochats problemlos remote möglich. Davon sollten Arbeitgeber und Teamleader in der Führung auf Distanz unbedingt Gebrauch machen, denn häufige Gespräche mit den Mitarbeitern sorgen auch auf Distanz zu gutem Zusammenhalt im Team.
  • Brainstormings: Können funktionieren, wenn man wirklich nur Ideen und Gedanken zu einem bestimmten Thema sammeln möchte. Sollen dabei gleichzeitig Unterlagen angesehen oder Prozesse visualisiert werden, kann das kompliziert werden.
  • Webinare: Sofern die Technik mitspielt und eine stabile Internetverbindung gegeben ist, funktionieren Webinare auch dann, wenn Organisatoren, Vortragende und das Supportteam, das während des Webinars Fragen beantwortet, an jeweils unterschiedlichen Orten sitzen. Spannend: Ist ein Teil des Teams gemeinsam im Büro und ein Teil im Homeoffice, klappt es weniger gut. Das haben wir nicht nur bei Webinaren, sondern bei allen unseren Tätigkeiten festgestellt.

Was weniger gut geht: Die Grenzen des Homeoffice #

Homeoffice stößt dort an seine Grenzen, wo zwischenmenschliche Beziehungen nötig oder vorteilhaft sind. Auch dann, wenn mehrere Personen zeitgleich am selben Projekt arbeiten, kann Homeoffice den Austausch verkomplizieren. Den Kollegen mal eben schnell um seine Meinung fragen funktioniert eben besser, wenn man sich im selben Raum aufhält und nicht erst darauf warten muss, dass er oder sie ans Telefon geht oder zurückschreibt.

  • Diskussionen: funktionieren besser, wenn sich alle Teilnehmer im selben Raum befinden. Nonverbale Signale werden dadurch besser wahrgenommen und verraten, wie die einzelnen Personen auf Vorschläge oder Aussagen reagieren.
  • Kennenlernen: Ob Recruiting oder Onboarding, in beiden Fällen ist essenziell, wie jemand wirkt. Ausstrahlung, Körperhaltung, Mimik und Gestik sind remote nur schwer zu erfassen. Sie sind aber ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit und daher besonders wichtig, wenn es ums Kennenlernen geht.
  • Mitarbeitergespräche und Feedback: Klar, ein kurzes „passt“ oder „passt nicht“ funktioniert auch remote super. Konstruktives Feedback, das in die Tiefe geht, kommt im persönlichen Gespräch aber meist besser an – vor allem dann, wenn es nicht nur um ein Projekt, sondern die generelle Leistung und Zufriedenheit geht, wie beim Mitarbeitergespräch.
  • Visualisieren: Eine Idee skizzieren, ein Scribble anfertigen, Design-Vorschläge besprechen und anpassen … dank Screenshare-Funktion geht das im Videochat natürlich. Unserer Erfahrung nach wird kreative Zusammenarbeit durch das Beisammensein im selben Raum aber viel fruchtbarer.

Bildnachweis: shutterstock/Sharomka


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