Kein Lebenslauf ohne Weiterbildungen: Was muss hinein - was kann weg?
Kurse, Workshops und Seminare - im Laufe einer Karriere sammeln sich jede Menge Weiterbildungen an. Oder im Umkehrschluss: Am Anfang einer Karriere hat man noch nicht viele Fortbildungen vorzuweisen. Wie verpackt man den Bildungsweg in den Lebenslauf? Über den richtigen Umgang mit zu vielen oder zu wenigen Weiterbildungen im Lebenslauf weiß karriere.Coach Andrea Starzer Bescheid.
Welche Fortbildungen soll ich erwähnen? #
Das Dilemma mit dem Lebenslauf: Aussagekräftig soll er sein, gut strukturiert, aber möglichst nicht länger als zwei Seiten. Nach langjähriger Berufslaufbahn und einigen Weiterbildungen kommt ganz schön was zusammen. karriere.Coach Andrea Starzer weiß, wie man seine absolvierten Weiterbildungen auf ein aussagekräftiges Maß reduziert: "Ich empfehle im CV in der Rubrik Weiterbildung nur jene anzuführen, die auch im Hinblick auf die Stellenausschreibung relevant sind, um einen guten Überblick zu bieten." Was tun mit Fortbildungen, die man trotzdem erwähnen möchte? "Zusatzqualifikationen oder Ausbildungsmaßnahmen, die eher einem persönlichen Interesse zuzuordnen sind, sind im Bereich Sonstiges besser aufgehoben", rät Starzer.
Was, wann und wie lange? Aussagekräftig muss es sein #
Für die Darstellung von Weiterbildungsmaßnahmen im Lebenslauf empfiehlt die Karriereexpertin folgende Darstellungsweise:
02/2013 Targeted Evaluation – Führen von Bewerbungsgesprächen (Inhouse-Workshop, 2 Tage)
"Bitte denken Sie bei Ihren Weiterbildungsmaßnahmen daran, dass es einen Unterschied macht, ob man eine Schulung, einen Workshop oder ähnliches 4 Stunden, 4 Tage oder länger besucht. Gerade bei den längeren Ausbildungen unbedingt die Dauer anführen! Auch hier gilt – jüngste Ausbildung zuerst anführen", so Starzer.
Roter Faden, ja oder nein? #
Kommt drauf an: "Lebenslanges Lernen drückt bereits aus, dass die Grenze zwischen Weiterbildung und Interesse mehr und mehr verwaschen wird; ein roter Faden bei einem Spezialisten macht mit Sicherheit Sinn - vom Generalisten erwartet man sich ein bunteres Portfolio", erklärt der karriere.Coach und erzählt: "Ich wurde kürzlich - bezugnehmend auf meine Angabe im XING-Profil - gefragt , warum ich als HR-Spezialistin eine Immobilienmanagement-Ausbildung gemacht habe. Mit HR hat das ganz klar nichts zu tun, aber vielleicht hat der eine oder andere auch privat Interesse an einem mehr an Information - zu welchem Bereich auch immer."
Wenn überschaubar ist #
Berufsanfänger stehen vor einem ganz anderen Problem. An Weiterbildungen ist bei Karrierestart meistens noch nicht viel zusammengekommen. Macht es da Sinn, dafür einzelne Punkte aus dem Studium im Lebenslauf extra hervorzuheben? "Der Studienplan ist im HR-Management in der Regel bekannt oder wird der Bewerbung via Link oder pdf angeschlossen. Hier empfehle ich, besondere Maßnahmen hervorzuheben, an die man beim Lesen der Bewerbung vielleicht nicht unmittelbar denkt", rät Starzer. Beispiel: Eine Hochschule bietet Sprachkurse oder eine Projektmanagement Zertifizierung an, die mit dem Grundstudium nichts zu tun haben und nicht im Rahmen des Lehrplans absolviert wurden. "Auch Engagement im Rahmen von Veranstaltungen spiegeln Motivation und Engagement wieder", sagt Starzer.
Zeugnisse gleich mitschicken? #
"Online Bewerbungen liegen weiter klar im Trend - auch hier gilt: Weniger ist oft mehr und mit einem gut strukturierten Lebenslauf kann man zweifelsfrei punkten. Motivationsschreiben und Lebenslauf und - falls vorhanden - das letzte Dienstzeugnis oder ein Zwischenzeugnis reichen aus, um Interesse beim Leser in der HR- oder Fachabteilung zu wecken. Zum Bewerbungsgespräch selbst bitte eine komplette Bewerbungsmappe mitnehmen, um für Fragen aller Art gerüstet zu sein", rät der karriere.Coach.
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