Geld sparen, Mitarbeitende binden: Vorteile von steuerfreien Benefits
Unternehmenskultur
UnternehmenskulturErstellt am:
18. September 2023202309185 Min.5 Min.
Benefits müssen nicht zwingend teuer sein, denn manche sind steuerbegünstigt oder sogar gänzlich von der Steuer befreit.
Im Rahmen dieses Artikels möchte ich ein paar Benefits vorstellen, auf die das zutrifft. Für Details empfehlen wir den direkten Austausch mit der eigenen Steuerberatung. Christoph Monschein, Geschäftsführer von Edenred Österreich, beantwortet zum Schluss noch ein paar Fragen zu diesem Thema.
Gesundheitsfördernde Maßnahmen: Sportanlagen oder Fitnesscenter, die sich im Unternehmen befinden oder vom Unternehmen angemietet wurden, sind von der Steuer befreit.
Essenszuschüsse: Werden die Mitarbeitenden innerbetrieblich, zum Beispiel in einer Kantine verköstigt, ist die Steuer ausgesetzt. Außerbetriebliche Verköstigung wird nur in Gutscheinform als Steuerbegünstigung akzeptiert.
Rabatte für Mitarbeitende: Unternehmen können Mitarbeitenden den Erwerb der eigenen Waren und Dienstleistungen abgabenfrei anbieten.
Betriebsausflüge: Unternehmensveranstaltungen sind für Arbeitgeber pro Mitarbeiter*in bis zu einem bestimmten jährlichen Betrag abgabenfrei. Die Teilnahme ist nicht verpflichtend, muss aber allen offenstehen.
Es gehört einfach viel mehr gefeiert, finden wir. Darum haben wir überlegt, welche Anlässe es für Firmenfeiern so gibt und was es bringt, den Arbeitsplatz hin und wieder zur Partyzone zu erklären.
Pendlerpauschale und Jobticket: Um pendelnde Arbeitnehmende zu unterstützen, sind sowohl die
Pendlerpauschale als auch das Jobticket (Öffi-Ticket) in Österreich
steuerfrei.
Elektroauto: Bekommen Mitarbeitende ein Elektroauto zur Verfügung gestellt, gibt es für die Privatnutzung Steuererleichterungen.
Du pendelst regelmäßig und möchtest wissen, ob dir dafür Geld zusteht? Wir verraten dir alles, was du über das große und kleine Pendlerpauschale sowie den Pendlereuro wissen musst.
Zukunftssicherung für Arbeitnehmende: Kranken-, Unfall- und Lebensversicherungen können vom Arbeitgeber
jährlich bezuschusst werden, solange diese Leistung allen Mitarbeitenden
bzw. einer definierten Gruppe geboten wird.
Mitarbeitendenbeteiligung: Mitarbeitende können sich in Form von Kapitalanteilen wie Aktien oder
Anteilen an einer GmbH an einem Unternehmen beteiligen – bis zu einem
gewissen Betrag ist das steuerfrei. Auch hier gilt, dass alle
Mitarbeitenden bzw. eine definierte Gruppe diese Möglichkeit haben
müssen.
Die meisten Arbeitnehmer bekommen monatlich dasselbe Gehalt. Abhängig von ihrer Leistung dürfen sich manche noch über eine Provision freuen – am Unternehmenserfolg finanziell beteiligt sind aber nur wenige. Und stimmrechtlich beteiligt? Da muss man schon sehr lange suchen … Dabei spricht einiges dafür, Mitarbeiterbeteiligungen einzusetzen. Ein Gesellschaftsrechtler erklärt uns die Vor- und Nachteile.
Herr Monschein, warum sollten sich Unternehmen die Mühe machen, Zusatzleistungen anzubieten?
Christoph Monschein: Ein „Package“ ist heute viel mehr als
nur „Geld für Arbeit“. Mitarbeiter*innen erwarten sich heute –
unabhängig ob es um eine Bewerbung für einen neuen Job oder das aktuelle
Unternehmen geht – mehr Bemühen und mehr Wertschätzung vom Arbeitgeber.
Gleichzeitig herrscht aufgrund vieler offenen Stellen und auch, weil
die Anzahl der Arbeitnehmer*innen aufgrund der demografischen
Entwicklungen schrumpft, eine große Nachfrage an Talenten. Das
ermöglicht Arbeitnehmer*innen, „mehr“ zu fordern.
Im Wettbewerb um Mitarbeitende zu halten und zu gewinnen ist es also
schlicht und ergreifend notwendig, Zusatzleistungen aller Art –
finanzielle, soziale, kulturelle oder einfach eine gewisse
Individualität und Flexibilität – zu ermöglichen.
„Mitarbeiter*innen erwarten sich in aktuellen und neuen Jobs gleichermaßen mehr Bemühen und mehr Wertschätzung vom Arbeitgeber.“
„Benefits kosten zu viel Geld.“ – Ist das eine Aussage, der Sie zustimmen würden?
Christoph Monschein: Nein. Es gibt viele Arten von Benefits –
manche davon sind sozusagen „geldwert“, andere kostenlos. Eine
mitarbeiter*innenfreundliche, von Wertschätzung und transparenter
Kommunikation geprägte Kultur ist ein Benefit. Ebenso flexible
Arbeitszeiten oder das Eingehen auf die Individualität der
Mitarbeitenden.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von steuerfreien Benefits, die
Mitarbeiter*innen häufig mehr bringen als eine Brutto-Gehaltserhöhung.
Damit sparen Arbeitgeber sogar Geld.
Haben Sie Beispiele für beliebte Benefits, die steuerlich begünstigt oder sogar befreit sind?
Christoph Monschein: Am beliebtesten ist derzeit sicher der
steuerfreie Zuschuss zum Mittagessen. Dieser ist mit bis zu 8 Euro pro
Arbeitstag bzw. bis zu 1.760 Euro pro Kalenderjahr steuer- und
sozialversicherungsbefreit – für Arbeitgeber und Arbeitnehmer*in. Brutto
entspricht also netto.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich auch steuerfreie
Geschenkgutscheine. Die sind bis zu 186 Euro pro Kalenderjahr steuerfrei
und werden häufig zu Weihnachten an Mitarbeitende verschenkt.
Mir persönlich liegt der steuerfreie Zuschuss zur Mobilität am
Herzen. Der Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitenden die Jahreskarte für
den öffentlichen Verkehr steuerfrei zur Verfügung stellen – das gilt
auch für das Klimaticket, also bis zu 1.095 Euro pro Kalenderjahr.
Alternativ kann bei Mitarbeitenden, die das Recht auf einen
Firmen-PKW haben, durch den Wechsel auf Elektro-Mobilität viel Steuer
gespart werden. Elektrisch betrieben Firmen-PKWs sind sachbezugs- und
damit steuerbefreit für Arbeitnehmende. Monatlichen lassen sich bis zu
960 Euro brutto pro Monat an Sachbezug pro Mitarbeiter*in sparen.
Christoph Monschein ist seit 1. März 2021 Geschäftsführer von Edenred Österreich, dem heimischen Ableger des Weltmarktführers im Bereich Payment Solutions. In Österreich liegt der Fokus auf steuerfreien Mitarbeiterbenefits – allen voran dem steuerfreien Essenszuschuss und dem steuerfreien Geschenkgutschein, beispielsweise zu Weihnachten. Zuvor war er sieben Jahre lang in der Unternehmensberatung tätig – unter anderem für namhafte Unternehmen wie The Boston Consulting Group und McKinsey & Company.
Unser Factsheet „Benefits – Wie Sie mit den richtigen Zusatzleistungen bei Jobsuchenden punkten“ zeigt auf, welche Angebote bei Arbeitnehmenden besonders gut ankommen. Du kannst es hier kostenlos downloaden.
Unternehmen, die keine Benefits anbieten, tun sich mit der Personalsuche mittlerweile schwer. In diesem Artikel beantworten wir die Frage, welche Benefits es gibt.
Entscheidungen, die gemeinsam getroffen werden, fördern das Engagement im Job. Dennoch sträuben sich Unternehmen noch häufig dagegen, ihre Mitarbeiter einzubinden. Unternehmensberater, Innovation- & Change-Experte Patrick Rammerstorfer erklärt im Interview, warum sich Unternehmen zu mehr Teamentscheidungen bekennen sollten und wie man sie lernen kann.
Unterscheidet sich der Führungsstil von Frauen und Männern? Julia Fandler, Geschäftsführerin der Ölmühle Fandler, hätte das bejaht – bis sie eines Besseren belehrt wurde. Im Interview erzählt sie uns, warum das Geschlecht einer Führungskraft keine Rolle spielt und warum Menschlichkeit und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind.
Jubiläum, Geburtstag, Weihnachten, Abschied: Anlässe für Geschenke im Büro gibt es viele. Je nach Perspektive - sei aus Sicht des Arbeitgebers, Führungskräften oder unter Kolleg*innen - gibt es unterschiedliche Zugänge und Fragestellungen, was passende Geschenke sein könnten. In der Regel gilt je individueller das Geschenk, desto positiver ist die Wirkung. Psychologin Christa Schirl erklärt den Wert von Präsenten und warum man beim Schenken nicht auf die Chef*in vergessen sollte.