Recruiting
RecruitingErstellt am:
05. Februar 2025202502055 Min.5 Min.
Personalarbeit ist längst mehr als das Sortieren von Lebensläufen oder das Schalten von Stellenanzeigen. In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz Prozesse automatisiert, gewinnt eine Fähigkeit besonders an Bedeutung: der Blick für den Menschen hinter den Daten. Recruiter*innen werden zu People Managern, die Talente nicht nur finden, sondern auch nachhaltig ins Unternehmen integrieren. Welche neuen Kompetenzen braucht es dafür? Und wie entwickelt sich die Rolle weiter?
Was bedeutet Personalarbeit im Jahr 2025?
Victoria Schmied: Personalarbeit ist so viel mehr als Lohnzettel verteilen, Lebensläufe sortieren oder Stellenanzeigen schalten. Sie ist unglaublich vielseitig und deckt eine riesige Bandbreite ab. Aber das Wichtigste dabei? Die Arbeit mit Menschen – auf allen Ebenen. Und genau das verändert den Blick auf Personalthemen komplett. Denn wenn man den Fokus darauf legt, geht es nicht nur um Abläufe und Zahlen, sondern vor allem um Menschen, ihre Entwicklung und ihr Potenzial.
Der Begriff „Recruiter*in“ wird zunehmend von „People Manager*in“ oder Talent Acquisition Manager*in“ abgelöst. Inwiefern reflektieren diese neuen Titel die tatsächlichen Veränderungen im Aufgabenbereich?
Victoria Schmied: Jobtitel sind für mich persönlich nicht so entscheidend, aber der Begriff People Manager*in
gefällt mir besonders gut. Er bringt auf den Punkt, worum es in der Personalarbeit wirklich geht: um Menschen.
Gerade in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung und dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz wird es immer wichtiger, den Fokus auf menschliche Eigenschaften zu legen, anstatt nur auf erlernte Fähigkeiten zu schauen. Genau hier liegt die zukünftige Aufgabe von People Manager*innen: Sie werden sich darauf spezialisieren, die individuellen Stärken und Potenziale von Bewerber*innen in den Mittelpunkt zu rücken und den Menschen hinter dem Lebenslauf besser kennen zu lernen.
„Der Jobtitel „People Manager*in“ bringt auf den Punkt, worum es in der Personalarbeit wirklich geht: um Menschen.“
Welchen Stellenwert hat die Positon der Recruiter*in heute im Vergleich zu früher, insbesondere im Hinblick auf strategische Unternehmensziele und Unternehmensentscheidungen?
Victoria Schmied: Menschen ins Unternehmen bringen – und Menschen sind und bleiben die wertvollste wirtschaftliche Ressource eines Unternehmens.
Seit Jahren wundert es mich, dass vielen Wirtschaftsentscheider*innen dieser Zusammenhang nicht klar genug ist. Wer die besten Talente für sich gewinnt, wird langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich sein – so einfach ist das. Deshalb wäre es nur logisch, die Perspektive derjenigen, die sich tagtäglich mit den Menschen im Unternehmen beschäftigen, viel stärker in strategische Entscheidungen einzubeziehen. Denn letztendlich steht und fällt der Unternehmenserfolg mit den richtigen Mitarbeiter*innen.
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Welche neuen Kompetenzen und Fähigkeiten brauchen Recruiter*innen heute, die vor fünf oder zehn Jahren noch nicht nötig waren?
Victoria Schmied: Früher reichte es oft aus,
Anforderungen mit Lebensläufen abzugleichen – eine Aufgabe, die heute
längst von Algorithmen übernommen wird oder schlicht nicht mehr
zielführend ist. Lebensläufe allein sagen wenig über den tatsächlichen
Fit einer Person aus.
Was es heute wirklich braucht, sind Recruiter*innen mit Empathie und
Offenheit. Menschen, die erkennen, ob eine Bewerber*in nicht nur
fachlich, sondern auch kulturell zum Unternehmen passt. Ob Werte und
Erwartungen auf beiden Seiten übereinstimmen. Ein offenes Mindset,
Verständnis für individuelle Lebenswege und die Fähigkeit, Potenziale zu
sehen – das macht moderne Recruiting-Profis aus. Soft Skills
und emotionale Intelligenz sind wichtiger denn je und werden den
entscheidenden Unterschied in der Talentgewinnung der Zukunft machen.
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Wie wird sich die Rolle der Recruiter*in künftig entwickeln? Welche Trends sehen Sie auf Recruiter*innen zukommen?
Ich sehe seit Jahren, dass die klassischen Grenzen in HR immer mehr verschwimmen. Recruiting, Personalentwicklung, Führung – das hängt alles zusammen. Deshalb braucht es in Zukunft HR-Leute, die nicht nur in ihrer Nische denken, sondern das große Ganze im Blick haben.
Die besten HR-Talente werden diejenigen sein, die vielseitig aufgestellt sind, strategisch denken und ein unternehmerisches Mindset mitbringen. Es geht nicht nur darum, Leute ins Unternehmen zu holen, sondern sie auch langfristig weiterzuentwickeln und einzubinden. Wer das versteht und flexibel bleibt, wird in der HR-Welt von morgen ganz vorne mitspielen.
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Victoria Schmied, COO von ÜBERALL scene development und Gründerin des
HR Inside Summit Vienna, setzt in ihrer Arbeit auf Empathie, Teamwork
und kontinuierliches Lernen. Mit einem Master-Abschluss in Psychologie
und einem Background im Marketing und Kommunikation hat sie mit
zahlreichen Start-ups zusammengearbeitet.
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