Frauen brauchen moderne Vorbilder: Mit Mentoring zu mehr Gleichberechtigung
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WeiterbildungErstellt am:
12. November 2020202011123 Min.207
Quo vadis, Gleichberechtigung? Auch im Jahr 2020 sind Frauen immer noch weit entfernt von echter Gleichstellung. Weibliche Führungskräfte und Gründerinnen sind nach wie vor in der Minderheit. Eine von ihnen ist Désirée Jonek. Vor eineinhalb Jahren gründete sie WoMentor, eine Mentoring-Plattform für Frauen. Denn gute Vorbilder, so ist Désirée überzeugt, sind ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen ein veraltetes Rollenverständnis. Wir haben mit ihr über die Probleme am Weg zur Gleichberechtigung gesprochen:
Frauen verdienen immer noch um ein Fünftel weniger als Männer, sie sind nach wie vor hauptverantwortlich für Haushalt und Kinderbetreuung und in Führungsetagen trifft man sie nur selten: Lediglich acht Prozent der Geschäftsführer in Österreichs Top 200 Unternehmen sind weiblich (lt. „Frauen.Management.Report“ der AK, 2018).
Der lange Weg zur Gleichberechtigung
„Wir sind von Gleichberechtigung noch weit entfernt“, bestätigt auch Désirée Jonek. Sie ist eine der Ausnahmen: Gründerin und Geschäftsführerin von womentor.at, einer Plattform für Frauenförderung.
„Auch Männer können sich bei uns als Mentoren melden.“
„Ich habe womentor.at gegründet, um Frauen eine Plattform zu bieten, auf der sie Mentoren finden – gute Vorbilder, die sie auf ihrem Weg begleiten und sie unterstützen“, erzählt Jonek. Dabei sei es wichtig, niemanden auszuschließen, denn genau das sei ein Grund, warum Gleichberechtigung nach wie vor nicht erreicht sei: „Wie wollen keines dieser Frauen-für-Frauen-Projekte sein, ganz im Gegenteil. Auch Männer können sich bei uns als Mentoren melden. Jeder, der sich für die Frauenförderung einsetzen möchte, ist bei uns willkommen.“
Netzwerken als Erfolgsgeheimnis
Wenn Frauen sich weiterentwickeln wollen, im Unternehmen aufsteigen oder sogar eine eigene Firma gründen möchten, brauchen sie die richtigen Kontakte und Unterstützung. Ein gutes Netzwerk ist daher enorm wichtig – nicht nur für Frauen natürlich, aber ihnen fehle es leider häufig am nötigen Selbstbewusstsein, um mit Mentoren ins Gespräch zu kommen.
„Frauen fehlt es häufig an Selbstbewusstsein.“
Mit WoMentor möchte die Gründerin Frauen daher unterstützen, dieses Selbstbewusstsein aufzubauen. „Ich selbst habe an einem Management-Trainee-Programm teilgenommen. Aber auch ich war mir nicht sicher, was man da eigentlich alles fragen darf und was man keinesfalls vergessen soll. Mir war es daher wichtig, ein Mentoring-Programm zu erstellen, in dem wirklich alle wichtigen Inhalte berücksichtigt werden.“
Die Coronakrise verstärkt alte Rollenbilder
Die Coronakrise zeigt aktuell wieder auf, warum der Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern so steinig ist: „Stereotypes Denken führt zu unbewussten Vorurteilen, die leider jeder von uns innehat. Der Implicit Association Test zeigt das sehr deutlich, den kann ich jedem empfehlen.“
Tatsächlich wurden während der Corona-Krise veraltete Rollenbilder wieder verstärkt. Frauen sind aktuell am stärksten von Kündigungen und Kurzarbeit betroffen und kümmern sich auch trotz Homeoffice wieder stärker um Haushalt und Kinder als Männer.
„Wir müssen uns vom geschlechterspezifischen Denken lösen.“
Auch hier sind Stereotypen ein Problem, meint Jonek: „Wir müssen uns von diesem geschlechterspezifischen Denken lösen: Was können Männer gut, was Frauen? Wie können wir Frauen mehr in Männerberufe bekommen? Es kann nicht die Lösung sein, dass Frauen plötzlich die Rollen von Männern annehmen, damit würde das Problem nur verlagert. Es geht vielmehr um Annäherung und darum, dass sowohl Männer als auch Frauen dieselben Chancen bekommen. Leider ist die systemische Chancenungleichheit sehr stark bei uns verankert – nicht nur in der Gender-Thematik, sondern auch bezüglich Herkunft, Hautfarbe oder Religion.“
Gute Vorbilder inspirieren
Gute Vorbilder sind daher so wichtig, betont Désirée: „Es geht nicht darum, Frauen verbessern zu wollen, sondern zu zeigen, dass Frauen – so wie sie sind – genauso gute Führungskräfte, Gründerinnen und Vorstände sein können. Wenn sie die Chance dazu bekommen.“ Für Jonek selbst ist die Britin Stephanie Shirley so ein Vorbild: „Sie hat in den 1960er Jahren eine der ersten Softwarefirmen gegründet und dafür nur Frauen eingestellt, die familiäre Betreuungspflichten hatten. Die Frauen konnten per Telefon von zuhause aus arbeiten – sie war damit auch eine Pionierin des Remote Work.“
„Von guten Vorbildern kann man sehr viel lernen.“
Solche Erfolgsstorys öffentlich zu machen, ist momentan wichtiger denn je, meint die Gründerin. „Die Coronazeit hat uns auch gezeigt, wie wichtig Solidarität und gegenseitige Unterstützung ist. Zudem haben viele in diesem Jahr den Entschluss gefasst, neue Ziele zu verfolgen und sich neu zu finden. Von Mentoren und guten Vorbildern kann man dabei sehr viel lernen und sich von deren Geschichten inspirieren lassen.“
Über die Person
Désirée Jonek (30), Innovationscoach und Gründerin des Mentoring Programms WoMentor, entschied sich anstelle einer Management Karriere für ihre Berufung. Mit der Plattform WoMentor bestärkt die systemische Business-Coaching Frauen darin, den nächsten Step in ihrer Karriere zu wagen und mithilfe von Role Models ihren individuellen Berufsweg erfolgreich zu gestalten.
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