Jahresrückblick: Wie du gut abschließt, bevor du Neues startest
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ProduktivitätAktualisiert am:
20. Dezember 2022202212206 Min.6 Min.
Endlich Jahreswechsel! In Gedanken bist du vermutlich schon bei den Neujahrsvorsätzen und Zielen, die du im neuen Jahr erreichen möchtest. Und so sehr du dir wünscht, dass 2022 endlich endet, hast du dennoch daran gedacht, auch das alte Jahr gut abzuschließen? Wir zeigen dir drei Techniken für einen positiven Rückblick – inklusive pdf-Vorlage zum Download:
Nach vorne schauen, das ist prinzipiell etwas Gutes. Richtiges Zurückblicken ist für dein Weiterkommen jedoch genauso wichtig. Das Jahr abschließen und noch einmal Revue passieren lassen – das kann für den beruflichen Bereich genauso gewinnbringend sein wie für dein Privatleben. Wie das auch heuer positiv und freudvoll geschehen kann, erklärt Psychologin Christa Schirl.
„Das alte Jahr gut abschließen heißt gut ins neue starten!“
Die Eindrücke der vergangenen zwölf Monate haben uns geprägt, und viele haben noch hart daran zu knabbern. Doch das muss (und soll!) nicht so bleiben. Arbeitspsychologin Christa Schirl empfiehlt dazu folgendes:
„Wie wir unsere Lebensgeschichte erzählen, bestimmt auch unsere Identität. Und wie ein Jahr in Erinnerung bleibt, hängt davon ab, wo ich die Meilensteine setze. Wenn ich mich nur darauf konzentriere, was alles schlecht war und was alles schiefgelaufen ist, dann wird 2022 in wahrlich schlechter Erinnerung bleiben.“
Think positive meint dabei aber nicht, sich Ereignisse schönzureden, wie Schirl ergänzt: „Wichtig ist immer: Dass eine Geschichte passiert ist, ist wahr. Dass Schlechtes passiert ist, ist wahr, aber das Gute ist, es ist vorbei. Die Frage ist, was habe ich daraus gelernt? Welche Erkenntnisse, welche Kompetenzen habe ich entwickelt?“ Wir zeigen euch drei Techniken, die euch beim positiven Jahresabschluss helfen können.
Verschaffe dir einen Überblick über das gesamte Jahr und nimm dir dafür genügend Zeit. Wenn du gerne mit Visualisierungen arbeitest, kannst du dazu eine Zeitleiste aufzeichnen und Ereignisse einzeichnen. Eine Jahresinventur kannst du aber auch am Silvesterabend beim Gespräch mit deinen Liebsten oder am letzten Arbeitstag vor dem Jahreswechsel im Kreise deiner Kolleg*innen durchführen. Auch remote geht das ganz wunderbar. Beantworte für dich selbst folgende Fragen:
Welche Erfolge konnte ich verzeichnen?
Nimm dafür deinen Kalender oder dein Tagebuch zu Hilfe und vergiss nicht auf deine kleinen Erfolge. Nicht jedes Jahr kann dir der große Wurf gelingen, aber auch kleine Schritte bringen dich weiter. Schirl empfiehlt dabei: „Nicht zu sehr ins Bewerten abdriften. Positiv kommt von Positum und bedeutet „das Ganze“, also alle „merkwürdigen“ Ereignisse sollten beachtet werden! Wenn die Raupe zum Schmetterling wird, ist die Puppenphase vielleicht kein Riesenerfolg, aber eine sehr wichtige Phase.“
Mit Stift und Papier Gedanken festzuhalten ist viel effektiver, als über Ziele nur nachzudenken. Wenn du dich bisher nicht über ein Tagebuch getraut hast oder neue Impulse fürs Journaling benötigst - wir helfen dir heute mit 13 kleinen und großen Schreibübungen und Vorlagen auf die Sprünge.
Welche Misserfolge musste ich verbuchen?
Kein angenehmer Punkt, aber schummle dich nicht an diesen Erinnerungen vorbei. Welche Fehler hast du gemacht, welche Entscheidungen haben sich danach als falsch herausgestellt? Jetzt geht es darum, aus deinen Fehlern zu lernen. Vielleicht hast du in diesem Jahr jemandem vorschnell dein Vertrauen geschenkt oder hast dich für ein Jobangebot entschieden und dabei die negativen Aspekte beiseite geschoben? Sei kritisch und überlege was du tun kannst, damit dir dieselben Fehler nicht noch einmal unterlaufen. Zudem kannst du immer überlegen, wie du die negativen Ereignisse ins Positive wandeln kannst.
„Den Mist, den ich erlebt habe, in Dünger verwandeln.“
Welche Geschenke habe ich bekommen?
Nicht immer sind wir unseres eigenen Glückes Schmied. „Ganz wichtig ist, sich immer auch daran zu erinnern, was mir geschenkt worden ist“, betont Schirl. Geschenke können dabei auch im übertragenen Sinn verstanden werden: „Wo konnte ich gute Gelegenheiten nützen? Wo habe ich das Glück beim Schopf gepackt und wo hab ich dankend abgelehnt?“
Welche Ziele habe ich erreicht?
Wenn du dir Ziele gesetzt hast, ist es jetzt an der Zeit zu überprüfen, ob du sie auch erreicht hast. Die gewünschte Gehaltserhöhung, der ersehnte Vertragsabschluss, die lange Reise nach Asien. Überlege, welche der nicht erreichten Ziele du ins nächste Jahr mitnehmen möchtest und von welchen du dich verabschieden möchtest. So wie sich dein Leben ändert, ändern sich auch deine Ziele. Überlege, was dir bei der Erreichung deiner Ziele geholfen hat und was hinderlich war. Diese Learnings kannst du dann mitnehmen in das neue Jahr.
Nullbasiertes Denken ist eine Methode, um alte Entscheidungen aus heutiger Sicht neu zu bewerten und zu überdenken. Mit dieser Methode kannst du alle Lebensbereiche analysieren. Warum? Um falsche Entscheidungen aufzustöbern und diese nicht noch länger mit dir herumzuschleppen. Für nullbasiertes Denken musst du dir nur eine Frage stellen: Würde ich, ausgehend von meiner heutigen Situation, diese Entscheidung noch einmal treffen?
Du hast im Sommer einen neuen Job angenommen. Würdest du mit heutigem Kenntnisstand diese Entscheidung noch einmal so treffen?
Seit einem Jahr studierst du nebenberuflich. Würdest du aus heutiger Sicht wieder an der Universität inskribieren?
Du bist seit einem Jahr in deiner Freizeit in einem Verein ehrenamtlich engagiert. Würdest du dich aus heutiger Sicht wieder dafür entscheiden?
Diese Methode kannst du dir entweder gleich fürs neue Jahr vormerken, oder du ziehst dein bestehendes Tagebuch aus dem alten Jahr dazu heran. Jeden Tag schreibst du auf, was dir gut gelungen ist (Erfolgstagebuch) oder was dich heute erfreut hat (Glückstagebuch). Du wirst sehen: Auch an den noch so misslungenen Tagen wird es zumindest etwas Positives geben, das du hineinschreiben kannst. Dabei gibt es gute Nachrichten für Schreibfaule, erklärt Schirl: „Es reichen ganz kurze Einträge oder auch Fotos. Spannend ist: Wenn man ein halbes Jahr lang Glückstagebuch geführt hat, sind die positiven Auswirkungen bis eineinhalb Jahre später spürbar!“ Wenn du das Jahr über bereits Tagebuch geführt hast, kannst du deine Einträge bestimmt in ein Erfolgs- oder Glückstagebuch umwandeln. So kannst du am Ende des Jahres noch einmal alles nachlesen, was dir in den vergangenen zwölf Monaten gut gelungen ist oder was dich glücklich gemacht hat.
Ein Erfolgsjournal hält dich an schlechten Tagen über Wasser und hilft dir beim Erreichen deiner Ziele. Du benötigst nicht mehr als ein paar Minuten täglich sowie ein Notizbuch, deinen Kalender oder die Memo-Funktion deines Smartphones.
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