Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Zusammenarbeit
Innere Kündigung

Innere Kündigung als Führungskraft erkennen

Zusammenarbeit Erstellt am: 05. Juli 2022 3 Min.

Wenn sich in einem Mitarbeitenden die innere Kündigung manifestiert, sind Arbeitgeber*innen nicht dazu verdammt, tatenlos dabei zuzusehen, wie sich daraus eine echte entwickelt. Führungskräfte, die ein Gespür für ihre Kolleg*innen haben, können die Anzeichen nicht nur erkennen, sondern eine innere Kündigung teilweise sogar abwenden oder auflösen.

Aus der externen Perspektive heraus eine innere Kündigung zu erkennen, grenzt mitunter an ein Kunststück. Leichter gelingt das, wenn Führungskräfte ihre Mitarbeiter*innen auf persönlicher Ebene gut kennenlernen. So lässt sich einfacher erkennen, ob und wie sich diese verändern.

Je früher Veränderungsprozesse entdeckt werden, desto schneller können Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in miteinander ins Gespräch kommen, um die Hintergründe der negativen Gefühle zu erörtern. Aufmerksamkeit vonseiten der Führungskraft setzt gegenüber den Mitarbeitenden zudem ein positives Zeichen. Sie fühlen sich wertgeschätzt, unterstützt – und vor allem gesehen.

5 Anzeichen einer inneren Kündigung #

Um eine innere Kündigung zu erkennen, braucht es ganz viel Feingefühl. Für erfahrene Führungskräfte mit ausreichend Soft Skills können die folgenden Anhaltspunkte eine gute Basis für eine Einschätzung bieten:

  1. Plötzliche Schweigsamkeit sowie sinkende Motivation und Eigeninitiative können darauf hindeuten, dass mit einem*r Mitarbeiter*in etwas nicht stimmt. Verhaltensänderungen stechen vor allem ins Auge, wenn der*die Betroffene zuvor besonders engagiert und kommunikativ war und schlagartig durch Desinteresse auffällt.
  2. Der*die Mitarbeitende hat üblicherweise jede Deadline eingehalten, kam stets pünktlich zu jedem Meeting und war gut gelaunt bei jeder Firmenfeier dabei – doch jetzt ist alles anders? Werden Mitarbeiter*innen scheinbar mit einem Schlag unzuverlässig und halten sich von Teamevents fern, sollte das zumindest stutzig machen. Erhöhte Aufmerksamkeit ist gefragt!
  3. Krankenstände häufen sich und dauern immer länger? Das kann darauf hinweisen, dass der*die Kolleg*in gerade eine schwierige Phase durchmacht.
  4. Aufgaben werden nur noch halbherzig erledigt und die Qualität lässt auch zu wünschen übrig … Ein klares Zeichen, dass nur noch „Dienst nach Vorschrift“ gemacht wird. Von Leidenschaft für den Job kann in diesem Stadium keine Rede mehr sein.
  5. Mitarbeitende, die innerlich gekündigt haben, schotten sich üblicherweise nach und nach von ihren Kolleg*innen ab. Gemeinsame Pausen werden seltener, die Person abweisender – wenn nicht sogar unfreundlich oder gereizt!

Vorbeugen statt zuwarten #

Wer eine innere Kündigung unter Mitarbeitenden vermeiden will, sollte lieber früh als spät dran sein. Jemand, der innerlich bereits völlig mit dem Job abgeschlossen hat, ist viel schwerer zu „rehabilitieren“ als jemand, bei dem sich ein Bruch gerade erst abzeichnet.

Präventive Maßnahmen #

Die beste Medizin gegen innere Kündigungen? Die Mitarbeiter*innenzufriedenheit konstant hochhalten. Regelmäßige Mitarbeiter*innengespräche und informeller sowie fachlicher Austausch sind Ausdruck von Anerkennung und Wertschätzung und tragen dazu bei, dass sich Mitarbeitende verstanden fühlen.

Auch konstruktiver Kritik und offenem Feedback müssen in einem Unternehmen genügend Raum gegeben werden. Nur durch offene Kommunikation kann verhindert werden, dass sich Frust und Unzufriedenheit über einen längeren Zeitraum aufbauen und in eine innere Kündigung steigern können.

Ganz wesentlich für die Mitarbeiter*innenzufriedenheit ist auch die Tätigkeit, die die Mitarbeitenden ausüben. Nicht immer bleibt das Interesse zum Aufgabenbereich über Jahre hinweg erhalten. Hier können Weiterbildungsangebote sowie die Möglichkeit, intern zu wechseln, Wunder wirken und die Motivation neu entfachen.

Weitere Maßnahmen gegen innere Kündigungen #

Damit der Unzufriedenheit mit dem Job entgegengewirkt werden kann, müssen sowohl Arbeitgeber*in als auch Arbeitnehmer*in an einem Strang ziehen. Nur dann ist es möglich, beide Seiten wieder miteinander zu versöhnen und in Zukunft wieder produktiv zusammenzuarbeiten.

Mögliche Maßnahmen umfassen:

  • Mitarbeiter*innengespräche zur Ermittlung des Status quo
  • Erarbeitung gemeinsamer Ziele, Wünsche sowie der Hintergründe für die Unzufriedenheit
  • Evaluierung, ob Mitarbeitende*r für (gemeinsame) Veränderung bereit ist
  • Laufende Bewertung des Veränderungsprozesses

Innere Kündigung als Arbeitnehmer*in überwinden #

Niemand, auch keine Führungskraft, ist vor einer inneren Kündigung gefeit. Welche Gründe dahinter stecken und welche Maßnahmen man selbst ergreifen kann? Darüber geben wir in diesem Artikel Aufschluss:

Innere Kündigung: 6 Tipps, um sie zu überwinden

Erstellt am: 30. Juni 2022 5 Min.

Du bist dauernd unmotiviert, bringst Leistung auf Sparflamme und siehst für dich keine berufliche Perspektive mehr im Unternehmen? Dann hast du vielleicht schon innerlich gekündigt – und willst es dir nicht eingestehen. Wir haben sechs Tipps für dich, um aus diesem Gefühlszustand wieder herauszukommen.


B schedlberger

Bianca Schedlberger
Content Managerin
Mehr erfahren

  • Beitrag teilen:

Entdecke mehr zu diesem Thema

Gehirnurlaub: Unnütze Websites für den Zeitvertreib im Büro

Erstellt am: 04. August 2017 5 Min.

Draußen Sonnenschein und du im Büro, nix bis wenig zu tun und der Chef vielleicht auf Urlaub. Lust auf ein wenig Zeitvertreib an langweiligen Tagen? Hier ein paar Vorschläge, aber - pssst: Von uns hast du das nicht!

Die Arbeit als Spielplatz – Gamification in HR

Erstellt am: 15. Oktober 2018 4 Min.

Mit Spaß in der Arbeit  zu motivierteren Mitarbeitern, erfolgreicherem Recruiting und einem besseren Teamgefüge? Gamification machts möglich! Gamification zählt im HR als einer der Growth-Bereiche der Zukunft, aber wie kann der spielerische Ansatz positiv und sinnvoll in die Employee Journey integriert werden? Darüber hat An Coppens am HR Inside Summit 2018 in der Wiener Hofburg gesprochen. Wir haben das Wichtigste zusammengefasst und zeigen ein erfolgreiches Beispiel aus der HR-Praxis auf:

New Work gemeinsam gestalten: Mit (Eigen-)Initiative zur neuen Arbeitswelt

Erstellt am: 12. August 2021 9 Min.

Mit Homeoffice und hybridem Arbeiten haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie zwei „New Work“-Phänomene weitgehend in Österreich durchgesetzt. Viele Unternehmen haben seither erkannt, dass es sich lohnt, neue Arbeitsweisen auszuprobieren, und fördern die Entwicklung neuer Ideen. Eines dieser Unternehmen ist A1, die mit einer eigenen Initiative langfristig eine neue Arbeitskultur etablieren möchten.