Typische Fragen im Bewerbungsgespräch & passende Antworten

Einstieg ins Bewerbungsgespräch #

Du bist top vorbereitet, aber eine Frage bleibt: Wie fängt man ein Vorstellungsgespräch an? Mach dir diese Tipps zunutze, um selbstbewusst und sympathisch ins Gespräch zu starten.

Begrüßung #

Die Begrüßung ist der erste Eindruck, den du hinterlässt, und sollte daher freundlich, aber selbstbewusst sein. Einige Beispiele für Begrüßungen sind:

• „Guten Tag, Herr/Frau [Nachname]. Vielen Dank, dass ich heute hier sein darf."
• „Hallo, mein Name ist [Dein Name]. Ich freue mich sehr auf unser Gespräch."
• „Schön, Sie kennenzulernen. Vielen Dank für die Einladung zum Gespräch."

Small Talk #

Small Talk ist oft der erste Schritt im Bewerbungsgespräch und dient dazu, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Hier sind einige Beispiele für Small Talk-Themen und passende Formulierungen:

• 🌤️ Wetter: Übers Wetter kann man immer sprechen und ist gleichzeitig ein guter Eisbrecher, zum Beispiel: „Heute ist es ja richtig heiß. Da bin ich für das klimatisierte Gebäude hier sehr dankbar."
• 🚉​ Anreise zum Gespräch: Das Thema bietet bereits einen guten Übergang, um ins Fachliche einzutauchen, zum Beispiel: „Die Anreise war sehr angenehm. Ihr Büro ist wirklich gut zu erreichen."
• 👟 Allgemeine Interessen: Sei als Bewerbende vorsichtig mit privaten Fragen. Womöglich möchte die Interviewer*in Privates und Berufliches trennen und daher nicht zu viel von sich preisgeben. Eine Möglichkeit: „Ich habe gesehen, dass es hier in der Nähe einen Park gibt. Gehen Sie gerne spazieren oder joggen?"

Der Zweck des Small Talks ist es, eine positive und lockere Atmosphäre zu schaffen. Es geht nicht darum, tief in ein Thema einzutauchen, sondern eine freundliche und zugängliche Stimmung zu erzeugen, die den Übergang zu den formelleren Teilen des Interviews erleichtert.

Die 5 häufigsten Fragen #

1. Erzählen Sie etwas über sich selbst!

Um passende Antworten zu geben und einen roten Faden beizubehalten, kannst du die Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft-Methode nutzen, solltest aber darauf achten, nicht zu weit auszuschweifen.

• Vergangenheit: Kurzer Überblick über deine Ausbildung und beruflichen Stationen.
• Gegenwart: Was machst du aktuell? Welche relevanten Fähigkeiten und Erfahrungen bringst du mit?
• Zukunft: Warum bewirbst du dich auf diese Stelle? Was sind deine beruflichen Ziele?

Beispiel für eine passende Antwort:

• Vergangenheit: „Ich habe meinen Bachelor in Betriebswirtschaft an der Universität Wien abgeschlossen und dabei ein besonderes Interesse an Marketing entwickelt. In meiner letzten Position bei Firma XY war ich für die Social-Media-Kampagnen verantwortlich."
• Gegenwart: „Derzeit arbeite ich als Marketing Manager bei Firma Z, wo ich erfolgreich mehrere Kampagnen geleitet habe, die die Markenbekanntheit um 30 Prozent gesteigert haben."
• Zukunft: „Ich suche nun eine neue Herausforderung, bei der ich meine Erfahrungen im digitalen Marketing weiter ausbauen kann. Daher bin ich sehr an der Position in Ihrem Unternehmen interessiert, da Ihre innovativen Ansätze und Projekte mich sehr ansprechen."

Beispiel für eine ungeeignete Antwort:

❌​ „Ich bin 37 Jahre alt und lebe seit 15 Jahren in Wien. In meiner Freizeit gehe ich gerne joggen und lese Bücher. Vor 10 Jahren habe ich in einer kleinen Firma angefangen und bin dann zu meiner jetzigen Position gewechselt."

Es ist wichtig, sich auf die relevanten Schlüsselbegriffe aus dem Stelleninserat zu konzentrieren und irrelevante Details wegzulassen. Versuche, nicht zu viele Informationen in die Antwort zu packen. Gib deiner Gesprächspartner*in die Chance, nachzufragen.

2. Warum sind Sie die beste Kandidat*in für diesen Job?

Recruiter*innen stellen diese Frage, um zu prüfen, wie gut sich Bewerber*innen selbst einschätzen und ob sie die Anforderungen der Stelle wirklich verstanden haben. Es geht dabei nicht nur um die Nennung von Qualifikationen, sondern vor allem darum, ob jemand in der Lage ist, seine Stärken klar auf die ausgeschriebene Position zu beziehen.

Wer hier überzeugend antwortet,zeigt nicht nur fachliche Eignung, sondern auch Motivation, Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, sich selbst und seine Leistungen angemessen zu präsentieren – alles Eigenschaften, die im Berufsalltag wichtig sind.

Beispiel für eine passende Antwort:

3. Was sind Ihre Stärken?

Personalverantwortliche wollen erkennen, ob deine Kompetenzen zur Position passen – und wie gut du Selbstwahrnehmung und Jobanforderungen miteinander verknüpfst. Es ist nicht notwendig, dass du viele verschiedene Stärken aufzählst. Konzentriere dich lieber auf zwei bis drei Stärken, die dich wirklich auszeichnen.

Beispiel für eine passende Antwort:

4. Was sind Ihre Schwächen?

Diese Frage ist nicht dazu gedacht, dich in eine Falle zu locken. Es geht dabei auch nicht darum, perfekte Antworten zu hören, sondern zu sehen, ob jemand das eigene Entwicklungspotenziale kennt und aktiv daran arbeitet. Wer glaubwürdig eine Schwäche benennt und zeigt, wie er oder sie damit umgeht, beweist Selbstreflexion, Lernbereitschaft und Professionalität – entscheidende Soft Skills im Berufsleben.

Beispiel für eine passende Antwort:

5. Warum möchten Sie bei uns arbeiten?

Mit dieser Frage überprüfen Arbeitgeber, ob du dich im Vorfeld gut informiert hast und was dich zu einer Bewerbung motiviert hat – oder ob du dich wahllos beworben hast. Wenn Arbeitgeber merken, dass du dich mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hast, wirft das ein positives Licht auf dich.

Beispiel für eine passende Antwort:

Liste an möglichen Fragen #

Recruiter*innen wollen dir während des Bewerbungsgesprächs auf den Zahn fühlen. Folgende Fragen könnten dich erwarten:

Fachliche Fragen #

1. Welche Erfahrung haben Sie mit [Tool/Technologie/Methodik]?
2. Wie bleiben Sie fachlich auf dem aktuellsten Stand?
3. Erzählen Sie von einem Projekt, das besonders gut/kompliziert lief.
4. Wie gehen Sie bei [fachspezifische Aufgabe] vor?
5. Mit welchen Systemen/Programmen haben Sie gearbeitet?

Persönlichkeit & Soft Skills #

1. Wie würden Ihre Kolleg*innen Sie beschreiben?
2. Wie gehen Sie mit Kritik um?
3. Was motiviert Sie in Ihrem Arbeitsalltag?
4. Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?
5. Wie gehen Sie mit Rückschlägen um?

Karriere & Motivation #

1. Warum möchten Sie die Stelle wechseln?
2. Was interessiert Sie genau an dieser Position?
3. Welche Ziele verfolgen Sie beruflich?
4. Warum haben Sie sich für diesen Karriereweg entschieden?
5. Was erwarten Sie sich von diesem Jobwechsel?

Gehalt & Rahmenbedingungen #

1. Wie sehen Ihre Gehaltsvorstellungen aus?
2. Welche Benefits sind Ihnen wichtig?
3. Welche Arbeitszeitmodelle bevorzugen Sie?
4. Wären Sie bereit umzuziehen/zu pendeln/mobil zu arbeiten?

Kritische Fragen #

1. Warum haben Sie so häufig den Job gewechselt
2. Können Sie die Lücke im Lebenslauf näher erklären?
3. Was war Ihre größte berufliche Niederlage und wie sind Sie damit umgegangen?
4. Warum wurden Sie in Ihrer letzten Position nicht übernommen/befördert?
5. Was hätten Sie in Ihrer letzten Stelle besser machen können?

Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch #

Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg im Bewerbungsgespräch. Hier sind einige wichtige Schritte, die du befolgen solltest:

• 🔍​ Recherche über das Unternehmen: Informiere dich über die Unternehmensgeschichte, die Mission, die Produkte oder Dienstleistungen und die Unternehmenskultur. Diese Informationen helfen dir, deine Antworten auf die Erwartungen des Unternehmens abzustimmen
• 🤓​ Kenntnis der eigenen Bewerbung: Stelle sicher, dass du deinen Lebenslauf und dein Anschreiben gut kennst. Sei bereit, Fragen zu deinen Erfahrungen, Fähigkeiten und Karriereentscheidungen zu beantworten.
• 🔑​ Schlüsselbegriffe aus dem Stelleninserat: Analysiere das Stelleninserat und identifiziere die wichtigsten Schlagworte und Anforderungen. Versuche, diese Schlüsselbegriffe in deinen Antworten auf Fragen zu integrieren.
• 🙏​ Übung mit Freund*innen oder vor dem Spiegel: Simuliere das Bewerbungsgespräch mit Freund*innen oder übe vor dem Spiegel, um deine Antworten zu verbessern und Selbstbewusstsein zu gewinnen.

Tabu-Fragen im Bewerbungsgespräch #

Manche Fragen sind so persönlich, dass deine Gesprächspartner*in sie nicht stellen darf. Der Grund: Man will Diskriminierung vorbeugen. Sobald die Personaler*in beginnt, sich für diese Bereiche deines Lebens zu interessieren und du das als unpassend empfindest, musst du keine Antwort geben.

Dazu zählen:

• Schwangerschaft und Kinderwunsch
• Parteizugehörigkeit und Politisches
• Sexuelle Neigung und Beziehungsstatus
• Behinderungen
• Vermögensverhältnisse
• Gesundheitszustand

Es gibt jedoch Situationen, in denen Ausnahmen gelten.

Abschluss des Bewerbungsgespräch
#

Nachdem Recruiter*innen alle notwendigen Infos über dich erfragen konnten, bist du am Zug. Warum Rückfragen an den Arbeitgeber wichtig sind und welche man stellen sollte, erfährst du hier:

Du willst mehr Infos zum Bewerbungsgespräch? #

Zu einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch gehört mehr, als nur gute Fragen zu stellen. Wirf doch mal einen Blick auf unseren Leitfaden.

FAQ #

Was sind typische Fragen bei einem Vorstellungsgespräch?
Typische Fragen betreffen die eigene Motivation, berufliche Stärken und Schwächen, bisherige Erfahrungen sowie die Gründe für das Interesse an der Stelle.

Wie fängt ein Vorstellungsgespräch an?
Mit einer freundlichen Begrüßung, Small Talk und oft der Bitte, sich kurz selbst vorzustellen.

Welche Fragen sollte man am Ende des Vorstellungsgesprächs stellen?
Fragen zur Teamstruktur, Einarbeitung, Entwicklungsmöglichkeiten oder Unternehmenskultur zeigen echtes Interesse.

Was ist der beste Schlusssatz für ein Vorstellungsgespräch?
Ein sympathischer Schlusssatz könnte sein: „Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, Teil Ihres Teams zu werden.“

Wie kann man sich gut auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten?
Informiere dich gründlich über das Unternehmen und überlege dir Antworten auf häufige Fragen sowie eigene Rückfragen.

Was sollte man im Vorstellungsgespräch vermeiden?
Negative Aussagen über ehemalige Arbeitgeber, unvorbereitete Antworten oder unrealistische Gehaltsforderungen wirken unprofessionell.

Wie wichtig ist der erste Eindruck?
Sehr wichtig – Auftreten, Kleidung und Körpersprache prägen das Bild in den ersten Sekunden entscheidend.