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Jobwechsel Begründung

Jobwechsel begründen: Tipps & Strategien für Bewerber*innen

Bewerbung Aktualisiert am: 25. Juli 2024 9 Min.

Ein Jobwechsel ist eine große Entscheidung, die oft mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden ist. Egal, ob du selbst aktiv nach neuen Möglichkeiten suchst oder nicht freiwillig den Job wechseln musst – es ist wichtig, deine Wechselmotive klar zu kommunizieren. Spätestens beim Bewerbungsgespräch fällt die Frage nach den Beweggründen für die Jobsuche: "Warum suchen Sie einen neuen Job?"

Der Artikel bietet einen umfassenden Überblick über typische Wechselmotive, deren Wahrnehmung bei neuen Arbeitgebern, und Strategien, wie du diese Motive erfolgreich im Bewerbungsgespräch vermitteln kannst.

Die Gründe für die Jobsuche sind vielfältig. In einer österreichweiten Studien wurden die häufigsten Gründe für einen Jobwechsel abgefragt:

Gründe für Jobwechsel 2023

"Was sind bzw. wären für Sie Gründe für einen Job- bzw. Arbeitgeberwechsel?" n = 951

Freiwilliger Jobwechsel #

Ein freiwilliger Jobwechsel erfolgt, wenn du selbst aktiv dich dazu entscheidest Job zu wechseln. Für die Karriereentwicklung wird ein Jobwechsel alle drei bis fünf Jahre empfohlen. Wechselmotive lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen: "Weg-von" und "Hin-zu" Motive. Beide Kategorien spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, den Job zu wechseln, und haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Kommunikation im Bewerbungsprozess.

"Weg-von" Motive #

"Weg-von" Motive beziehen sich auf Gründe, die dich dazu bewegen, deinen aktuellen Job zu verlassen. Diese Motive sind oft mit negativen Erfahrungen oder Unzufriedenheit am derzeitigen Arbeitsplatz verbunden. Hier sind einige häufige "Weg-von" Motive:

  • Unzufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitsplatz
    Wenn du dich an deinem aktuellen Arbeitsplatz nicht wertgeschätzt fühlst oder die Arbeitsbedingungen unzureichend sind, kann dies ein starkes Motiv sein, einen neuen Job zu suchen. Zum Beispiel könnten mangelnde Anerkennung und Wertschätzung durch Vorgesetzte oder Kolleg*innen dazu führen, dass du dich unterbewertet fühlst.
  • Mangelnde Karriereentwicklungsmöglichkeiten
    In vielen Fällen bietet der aktuelle Job nicht die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung. Fehlende Aufstiegschancen oder Weiterbildungsmöglichkeiten können dich dazu bewegen, nach einer Position zu suchen, die besser zu deinen beruflichen Zielen passt.
  • Ungünstige Work-Life-Balance
    Eine schlechte Work-Life-Balance ist ein weiteres häufiges "Weg-von" Motiv. Unflexible Arbeitszeiten oder eine übermäßige Arbeitsbelastung können dazu führen, dass du dich nach einem Job sehnst, der besser mit deinem Privatleben vereinbar ist.
  • Unzureichende Gehalts- und Sozialleistungen
    Wenn die Vergütung und die angebotenen Zusatzleistungen deines aktuellen Arbeitgebers nicht deinen Erwartungen entsprechen, kann dies ein weiterer Grund sein, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Unzufriedenheit mit der finanziellen Situation kann dich motivieren, eine besser bezahlte Position anzustreben.
  • Unternehmensstruktur und -kultur
    Ein negatives Arbeitsklima oder Unzufriedenheit mit dem Management und der Unternehmenskultur können ebenfalls starke "Weg-von" Motive sein. Wenn die Werte und die Kultur deines aktuellen Unternehmens nicht mit deinen eigenen übereinstimmen, kann dies ein Grund für einen Jobwechsel sein.

"Hin-zu" Motive #

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Tipp!

Im Bewerbungsgespräch ist es ratsam Gründe für Jobwechsel positiv (als "Hin-zu" Motive) zu formulieren.

Viele der oben genannten Motive kann man auch positiv umformulieren:

  • Aufstiegschancen und Karriereentwicklung
  • Bessere Work-Life-Balance
  • Verbesserte Gehalts- und Sozialleistungen
  • Attraktive Unternehmenskultur
  • Persönliche Gründe, wie ein Umzug in eine neue Stadt oder Region oder familiäre Verpflichtungen.

Wahrnehmung dieser Motive bei neuen Arbeitgebern #

Es ist wichtig zu verstehen, wie deine Wechselmotive bei potenziellen neuen Arbeitgebern ankommen. "Hin-zu" Motive werden oft positiver wahrgenommen, da sie Zielstrebigkeit und Ambitionen signalisieren. Arbeitgeber schätzen es, wenn Bewerber*innen nach Weiterentwicklung und neuen Herausforderungen streben.

"Weg-von" Motive können dagegen manchmal negativ wirken, besonders wenn sie häufige Jobwechsel erklären sollen. Arbeitgeber könnten dies als Zeichen von Instabilität oder als negative Haltung interpretieren. Daher ist es entscheidend, "Weg-von" Motive diplomatisch und konstruktiv zu kommunizieren.

Unfreiwilliger Jobwechsel #

Manchmal ist ein Jobwechsel nicht freiwillig, etwa wenn man gekündigt wurde. Hier sind Tipps und Formulierungsbeispiele, wie du dies im Bewerbungsgespräch am besten erklärst:

  • Ehrlichkeit und Transparenz
    Sei ehrlich über die Gründe für die Kündigung, aber vermeide es, negativ über deinen früheren Arbeitgeber zu sprechen. Konzentriere dich darauf, was du aus der Erfahrung gelernt hast und wie du diese Erkenntnisse in die neue Position einbringen kannst.

„Leider wurde meine Position im Rahmen von Unternehmensumstrukturierungen abgebaut. Ich verstehe die wirtschaftlichen Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben, und nutze die Gelegenheit, um mich neu zu orientieren. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel und anpassungsfähig zu sein.“

Beispiel für Formulierung für eine ehrliche und transparente Begründung
  • Positiver Ausblick
    Betone, dass du die Kündigung als Chance siehst, dich neu zu orientieren und eine Position zu finden, die besser zu deinen Fähigkeiten und Zielen passt.

„Obwohl die Kündigung eine Herausforderung war, sehe ich sie als Chance, mich beruflich weiterzuentwickeln und eine Position zu finden, die noch besser zu meinen Fähigkeiten und Interessen passt. Ich bin motiviert, meine Erfahrungen und mein Wissen in ein neues Umfeld einzubringen und freue mich auf die neuen Möglichkeiten, die sich mir bieten.“

Beispiel für Formulierung für einen positiven Ausblick
  • Bereitschaft zur Weiterentwicklung
    Zeige, dass du bereit bist, an deinen Schwächen zu arbeiten und dich weiterzuentwickeln. Dies kann durch die Erwähnung von Weiterbildungen oder anderen Maßnahmen untermauert werden, die du seit der Kündigung ergriffen hast.

„Die Kündigung hat mir die Möglichkeit gegeben, mich intensiv mit meinen beruflichen Zielen auseinanderzusetzen. Seitdem habe ich mehrere Weiterbildungen abgeschlossen, um meine Fähigkeiten zu erweitern und besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Ich bin bereit, mich weiterzuentwickeln und freue mich darauf, meine neuen Kenntnisse und Fähigkeiten in einem neuen Job einzusetzen.“

Beispiel für Formulierung für eine Bereitschaft zur Weiterentwicklung

Im Bewerbungsgespräch #

Die Frage "Warum suchen Sie einen neuen Job?" kommt in dieser oder einer ähnlichen Form in jedem Jobinterview vor. Hier sind typische Fragestellungen zu Wechselmotiven, Strategien für deren Beantwortung und Beispiele für gute Formulierungen:

Strategien #

  • Ehrlichkeit und Positivität
    Sei ehrlich, aber betone positive Aspekte und zukünftige Chancen. Zeige, dass du aus der bisherigen Erfahrung gelernt hast und bereit bist, neue Herausforderungen anzunehmen.
  • Vermeidung von Negativität
    Vermeide ausführliche Kritik an deinem aktuellen oder vorherigen Arbeitgeber. Konzentriere dich darauf, was du in der neuen Position suchst und wie sie besser zu deinen Zielen passt.
  • Relevanz und Bezug zur neuen Position herstellen
    Stelle konkrete Beispiele und Begründungen dar, warum die neue Position besser zu deinen Fähigkeiten und Karrierezielen passt. Zeige auf, wie du dem neuen Unternehmen einen Mehrwert bieten kannst.

Fragen, Absichten & Antworten #

„Warum möchten Sie Ihren aktuellen Job verlassen?“

Diese Frage zielt darauf ab, deine Gründe für den Wechsel zu verstehen. · Es ist wichtig, ehrlich zu sein, aber auch positiv zu bleiben und keine ausführliche Kritik am aktuellen oder vorherigen Arbeitgeber zu üben.

Meine aktuelle Position hat mir viele wertvolle Erfahrungen gebracht. Allerdings suche ich nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, die in meiner jetzigen Rolle nicht verfügbar sind. Ich möchte meine Fähigkeiten weiter ausbauen und glaube, dass diese Position dafür ideal geeignet ist.

„Was suchen Sie in Ihrer neuen Position?“

Hier will der Arbeitgeber wissen, welche Erwartungen und Ziele du für die neue Position hast. · Es ist hilfreich, konkrete Beispiele zu geben und die Relevanz der neuen Rolle für deine berufliche Weiterentwicklung zu betonen.

Ich suche eine Position, in der ich meine Fähigkeiten im Projektmanagement weiterentwickeln kann. Besonders wichtig sind mir dabei innovative Projekte und ein starkes, unterstützendes Team. Diese Position bietet die Möglichkeit, an spannenden Projekten zu arbeiten und gleichzeitig meine beruflichen Ziele zu erreichen.

„Welche Aspekte Ihrer aktuellen Rolle gefallen Ihnen am wenigsten?“

Diese Frage kann eine Herausforderung sein. · Vermeide es, zu negativ zu klingen, und konzentriere dich darauf, wie die neue Position diese Herausforderungen besser adressiert.

Ein Bereich, in dem ich Verbesserungspotenzial sehe, ist die mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen in meinem aktuellen Unternehmen. Ich bin überzeugt, dass eine Position in Ihrem Unternehmen, die stärker auf Teamarbeit und offene Kommunikation setzt, besser zu meinen Arbeitspräferenzen passt.

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