Sinn oder Gehalt: Welche Gründe hinter der Berufswahl stecken
Auf Sinnsuche
„Wer Leistung fordert, sollte Sinn-Möglichkeiten schaffen“, lautet das Credo von Viktor Frankl, einem österreichischen Neurologen. Das sei insbesondere in der Arbeitswelt der Fall, wo Sinn und Zufriedenheit eng miteinander verknüpft sind. Es ist nicht mehr nur der gute Verdienst, der zur Berufswahl führt und auch Sicherheit und Aufstiegschancen rücken diesbezüglich immer weiter in den Hintergrund. Der Platz wird eingenommen vom Wunsch nach einer Sinnhaftigkeit der Tätigkeit, von Interesse und auch Freude an der Arbeit.
Sicherheit und gutes Betriebsklima als zentrale Aspekte
Was erwarten sich Arbeitnehmer von ihrem Beruf? Auch dieser Punkt wird stark von der Sinnhaftigkeit der Arbeit geprägt. Aber auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes wird gewünscht sowie ein angenehmes Betriebsklima. Die Möglichkeit selbstständig zu arbeiten, gut zu verdienen und Wertschätzung durch den Vorgesetzten zu erfahren, sind ebenso Teil der Erwartungen. Bei Selbstständigen steht auch das Empfinden von Sinn im Vordergrund, gemeinsam mit Selbstständigkeit und der Möglichkeit zur Verwirklichung.
Zufriedenheit bleibt konstant sehr gut
Trotz aller Veränderungen in den letzten 40 Jahren ist die Zufriedenheit von Arbeitnehmern auf konstant hohem Niveau geblieben. Jeder zweite befragte unselbstständig Erwerbstätige gibt an, sehr zufrieden zu sein und zwei Fünftel sind einigermaßen zufrieden. Die Arbeitnehmer sind davon überzeugt, dass ihre Fähigkeiten sehr gut zum Anforderungsprofil passen und dass ihr aktueller Beruf sich auch mit ihren anderen Lebensbereichen deckt. Jeder zweite Arbeitnehmer empfindet in Verbindung mit seinem Beruf auch einen gewissen Stolz.
Im direkten Vergleich entscheiden sich unselbstständige Erwerbstätige für das Gehalt und gegen den Sinn der Tätigkeit, für die Freude an der Arbeit und gegen die Reputation und für die Sicherheit des Arbeitsplatz und gegen die Weiterentwicklung.