Zum Seiteninhalt springen
Übersicht Blog & Tipps
Tattoos Titelbild

Tattoos im Job: Längst keine Karrierefalle mehr, oder?

Zusammenarbeit Erstellt am: 15. April 2022 2 Min.

Im Sommer stechen sie noch mehr ins Auge als sonst: Tattoos. Nicht wenige Arbeitnehmer plagen dann Fragen wie: Darf ich meine verzierte Haut zeigen? Was sagt mein Chef dazu? Kann mein Körperschmuck gar ein Kündigungsgrund sein?

Wer jetzt ins Grübeln kommt und angesichts seiner Tätowierungen im schlimmsten Fall zu verzweifeln droht, kann das Gedankenkarussell vorerst stoppen. Tinte in der Haut nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sondern auch im Job kein großes Streitthema mehr.

Tattoos ein No-Go? In den meisten Fällen nicht #

„Tattoos im Job: Gern gesehen oder verpönt?“, lautete die Fragestellung einer Online-Umfrage von karriere.at (2019). Jeder soll tun und lassen, was er will, fanden knapp zwei Drittel der 651 beteiligten Arbeitnehmer*innen – konkret waren es 62 Prozent. Für nahezu jede*n Fünfte*n (17 Prozent) ist der Körperschmuck kein Problem, solange er verborgen bleibt. 16 Prozent wiederum sehen darin einen Ausdruck von Individualität und Kreativität. Nur vier Prozent erklärten, dass Tattoos in ihrem Job überhaupt nicht geduldet sind.

Von den 150 befragten Unternehmensvertreter*innen sind sogar 70 Prozent der Meinung, dass jede*r machen kann, wonach ihm*ihr ist. Jede*r fünfte Unternehmensvertreter*in hat mit Tätowierungen kein Problem, solange man sie nicht sieht. Für drei Prozent wiederum zeugen sie von Individualität und Kreativität. Gerade einmal sieben Prozent bezeichneten Tinte in der Haut als absolutes No-Go in ihrem Berufszweig.

Tattoos Unternehmensvertreter

Tattoos sind im mittleren Management beliebt #

Eine Studie des Büroartikelherstellers Viking ging ebenfalls 2019 der Frage nach, ob Tattoos im Job in Deutschland anerkannt sind. Die Ergebnisse:

  • Insgesamt 43 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen sind tätowiert
  • Im mittleren Management tragen 60 Prozent zumindest ein Tattoo am Körper
  • Nur 33 Prozent der Arbeitnehmer*innen ohne Führungsverantwortung sind tätowiert
  • 37 Prozent der Befragten haben schlechte Erfahrungen im Beruf aufgrund ihrer Tätowierungen gemacht (Beleidigungen, schlechteres Ansehen, keine Beförderung)
  • Jede*r 10. Arbeitgeber*in erlaubt keine sichtbaren Tattoos, 20 Prozent nur wenige und weitere 20 Prozent haben keine Richtlinien zu Tätowierungen

Tattoos im Beruf sind Zeichen individueller Entfaltung #

Natürlich gibt es von Branche zu Branche unterschiedliche Spielregeln. Dennoch sollte heutzutage soweit möglich das Credo lauten: „leben und leben lassen.“ Unbestritten ist, dass Mitarbeiter, die sie selbst sein dürfen und sich individuell entfalten können, viel eher Stärken entwickeln als jene, die in ein Korsett gezwängt werden. Damit steigt auch die Zufriedenheit und die Identifikation mit dem Unternehmen. Das gilt nicht nur für Tätowierungen, sondern generell für alle Ausdrucksformen und fördert die für das Berufsleben so wichtige Diversität.

Tattoos doch ein Tabu? Das Gespräch suchen #

Abschließend ein Tipp: Wer sich über die Spielregeln am Arbeitsplatz nicht im Klaren ist, sucht am besten das Gespräch. Es muss nicht immer gleich der Vorgesetzte sein, auch ein alter Office-Hase kann dabei helfen, Unklarheiten aus dem Weg zu räumen und damit möglichen Missverständnissen vorzubeugen. Wenn man sich dann noch immer nicht ganz sicher ist, beim Chef höchstpersönlich anklopfen und mit offenen Karten spielen. Denn auch im Fall von Tattoos fährt man sicher nicht schlecht mit dem (Office-)Motto „Ehrlichkeit kommt besser an“.


Complex avatar 2025 04 23 094739 kakq

Redaktion
Mehr erfahren

  • Beitrag teilen:

Finde jetzt deinen Traumjob auf karriere.at

Jobs finden

Entdecke mehr zu diesem Thema

Cultural Fit: Vom Bauchgefühl zum strategischen Bewerbungsgespräch

14. Oktober 2014 6 Min.

"Beschreiben Sie den schlechtesten Chef, den Sie je hatten!" Geht es um die Besetzung neuer Stellen, zählt längst nicht mehr ausschließlich die fachliche Qualifikation. Cultural Fit ist in aller Munde und im Recruitingprozess müssen Personaler verstärkt prüfen, ob Bewerber auch menschlich ins Unternehmen passen. Arbeitnehmer, deren Werte sich mit denen des Arbeitgebers decken, sind zufriedener, leistungsbereiter und bleiben dem Unternehmen länger erhalten. HR-Expertin Christina Wurm über ungeschriebene Gesetze in Organisationen und Fragen, die man Bewerbern im Jobinterview stellen kann.

Mach dich unentbehrlich: 9 Strategien für die Arbeitswelt

23. Oktober 2017 2 Min.

Wenn du im Unternehmen noch Großes vorhast oder in einer unsicheren Branche einfach deinen Job dauerhaft sichern möchtest, solltest du dich unentbehrlich machen. Das bedeutet nicht, dass du massenhaft Überstunden schieben sollst oder auch in der Freizeit für Kollegen oder Chef verfügbar sein musst. Diese neun Strategien helfen dir dabei, dich unentbehrlich zu machen.

Was macht im Job zufrieden und wer muss für dieses Glück sorgen?

24. Mai 2017 3 Min.

Ob es Arbeitnehmern im Job gut oder weniger gut geht, das hängt von zahlreichen Faktoren ab. Aber wer ist für die Zufriedenheit verantwortlich? Der Mitarbeiter selbst oder doch der Arbeitgeber? Für eine Studie wurden Angestellte und Arbeitgeber zum Thema Glück im Job befragt.