
Entschleunigung im Job: Tipps für gesunden Ausgleich
Entschleunigung im Job ist oft gar nicht so einfach, aber dringend nötig für die eigene Gesundheit. Wie du deinen Stresspegel senken kannst und mehr Gelassenheit in deinen Arbeitsalltag bringst, erfährst du hier:
Deadlines, Multitasking, unvorhergesehene Notfälle … Im Arbeitsalltag gehts meist hektisch zu. Wenn alles immer schneller und schneller funktionieren muss, ist es nötig, zu entschleunigen. Ein gesunder Ausgleich verschafft dir die Möglichkeit, durchzuatmen und neue Kraft zu schöpfen.
Warum Entschleunigung im Job so schwerfällt #
Einfach mal Pause machen oder es im Job ruhiger angehen zu lassen, ist allerdings leider nicht so leicht. Schließlich muss die Arbeit erledigt werden und die hat oft unangenehme Überraschungen in petto: Projekte, die sich als komplizierter erweisen als angenommen oder krankheitsbedingte Ausfälle von Kolleg*innen machen es schwer, im Job auf die eigenen Ressourcen zu achten. Das hat jedoch auch mit der eigenen Einstellung zu tun.
FOMO und Angst vor Jobverlust #
Wenn wir von Entschleunigung im Job reden, dann bedeutet das nicht unbedingt, die Dinge langsamer angehen zu lassen. Das ist bei Terminen und Deadlines meist nicht möglich. Viel eher ist gemeint, genügend Pausen zu machen und eine realistische Anzahl von Aufgaben zu erledigen. Viele hetzen aber von einem Termin zum nächsten und versuchen, parallel an drei „Baustellen“ gleichzeitig zu arbeiten. Das führt zu Stress, Überlastung und im schlimmsten Fall zum Burnout.
Oft verhindern verschiedene Ängste, dass wir uns im Job etwas zurücknehmen: FOMO, also die Angst etwas zu verpassen, wenn man bei einem Termin nicht dabei ist, und die Angst vorm Jobverlust, wenn man ein Projekt ablehnt, sind ganz vorne dabei. Dazu kommt, dass gesundes Haushalten mit den eigenen Ressourcen von manchen immer noch als „Faulheit“ oder „Schwäche“ abgestempelt wird. Doch das Gegenteil ist der Fall. Zu wissen, wann man Regenerationszeit braucht, um neue Kraft zu tanken, ist ein Zeichen von Reife und Selbstreflexion. Produktiveres Arbeiten und bessere Leistung sind der positive Nebeneffekt.
Multitasking schafft Stress #
„Wann ich meine E-Mails lese, bestimme ich.“
Kennst du das auch? Du versuchst, konzentriert zu arbeiten, bekommst nebenbei aber drei E-Mails, zwei Anrufe oder ständig steht ein*e Kolleg*in bei dir und braucht etwas. Als vorbildliche*r Mitarbeiter*in beantwortest du diese Anfragen natürlich und hast am Ende des Tages nichts von dem geschafft, was du wolltest. Stattdessen hast du ein schlechtes Gewissen und fühlst dich gestresst. Der Grund: Multitasking schadet uns mehr, als wir glauben.
Wenn du also konzentriert arbeiten möchtest, werden E-Mail-Benachrichtigungen deaktiviert und vielleicht sogar das Telefon stumm geschaltet. Du wirst staunen, wie viel du schaffst, wenn du dich nur eine Stunde voll und ganz auf EINE Sache konzentrierst! Was E-Mails angeht, empfehlen Experten sogar, sich konkrete Zeiten einzuplanen, an denen man sie liest und beantwortet. Ein oder zweimal am Tag reicht in der Regel aus, denn E-Mails sollten nicht für dringliche Anfragen benützt werden. Dafür gibt’s das gute alte Telefon.
Auch Pause machen will gelernt sein #
Wenn du im Job entschleunigen willst, kannst du auch eine Zeitanalyse vornehmen und analysieren, wie du die Zeit in einer typischen Arbeitswoche verbringst. Dazu solltest du dich fragen:
- Welche Prioritäten gibt es bzw. kannst du welche setzen?
- Gibt es störungsfreie Zeiten?
- Kansnt du Pufferzonen für Unvorhergesehenes einbauen?
- Kannst du nein sagen? Zu Kollegen? Zum Chef?
Mikro-Pausen entschleunigen den Arbeitsalltag #
Es gibt leider genügend Menschen, die am Abend das erste Mal am Tag etwas essen und gar trinken. Wenn du auch zu diesen gehörst, musst du lernen, Pausen einzubauen. Eine längere Pause am Tag sollte jedenfalls drin sein, schließlich verlangt auch das Arbeitsrecht nach 6 Stunden Arbeit eine halbe Stunde Auszeit.
Zusätzlich sind Mikro-Pausen sinnvoll, etwa indem du dir ein Glas Wasser herrichtest (Tipp: ein kleines Wasserglas am Arbeitsplatz „zwingt“ dich dazu, öfter Pausen zu machen), du einen Apfel isst oder die Pflanzen im Büro gießt. Wenn du kannst, geh zwischendurch 5 Minuten weg vom Arbeitsplatz und lass deinen Blick in die Ferne schweifen. Das ist Urlaub für dein Gehirn und tut auch deinen Augen gut. Wenn du keinen Fernblick hast, kannst du auch einfach die Augen schließen.
Zu wenig Ausgleich: Arbeit als einziger Lebensinhalt #
Lässt es die Arbeit gerade nicht zu, einen Gang runterzuschalten, dann ist guter Ausgleich wichtig. Der Beruf sollte niemals der einzige Lebensinhalt sein, denn Abwechslung ist vor allem für unser Gehirn sehr wichtig. Doch auch Freizeitbeschäftigungen können zu Stress führen, wenn es zu viele werden. Wichtig ist daher, im Alltag genügend Zeit für „Nichtstun“, also unverplante Zeit ohne Termine oder To-dos, zu haben.
„Wir haben 24 Stunden. Egal, was wir tun.“
Bedenke immer: Wir haben 24 Stunden, egal, was wir tun. Wie du diese 24 Stunden nützt, liegt an dir. Die meisten Menschen konzentrieren sich zu sehr auf die Arbeit und vergessen dabei ihre Gesundheit, ihre Familie oder sich selbst. Genügend „me-time“ hilft dir beim Entschleunigen im Job. Ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause kann zum Beispiel Wunder wirken.
Und noch ein Tipp: Achte auf genügend Zeit, in der du nichts tun MUSST, sondern nur tun DARFST. Ob im Job oder in der Freizeit: In diesen Phasen erholst du dich besonders gut.