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Englische Jobbezeichnungen

Englische Berufsbezeichnungen verständlich erklärt

Jobwahl Aktualisiert am: 29. April 2025 10 Min.

Englische Jobtitel sind in Österreichs Arbeitswelt allgegenwärtig. Ob „Sales Manager“, „Scrum Master“ oder „Data Scientist“ – viele dieser Bezeichnungen klingen modern und international, doch nicht immer ist klar, welche Aufgaben dahinterstecken.

👉 In diesem Artikel erfährst du, warum englische Jobtitel so verbreitet sind, seit wann dieser Trend besteht, ob sie rechtlich geschützt sind und wie du sie korrekt genderst. Zusätzlich findest du eine Übersicht mit Vor- und Nachteilen sowie häufige Fragen rund um das Thema.

Warum gibt es so viele englische Bezeichnungen? #

📌Tipp

Hinterfrage Jobtitel immer kritisch – sie sagen nicht zwangsläufig etwas über Aufgaben oder Verantwortung aus.

Der Einsatz englischer Jobtitel hat mehrere Gründe:​

  • Internationalisierung: In global agierenden Unternehmen sorgen einheitliche Bezeichnungen für Klarheit über Ländergrenzen hinweg.​
  • Modernität: Englische Titel wirken oft zeitgemäßer und dynamischer.​
  • Hierarchieverschleierung: Bezeichnungen wie „Assistant Manager*in“ klingen prestigeträchtiger als „Sachbearbeiter*inin“.​
  • Employer Branding: Unternehmen möchten sich als modern und international präsentieren.

Seit wann gibt es den Trend zu englischen Berufsbezeichnungen?

Der Trend begann in den 1990er-Jahren mit der Globalisierung und der zunehmenden Digitalisierung. Internationale Konzerne führten englische Titel ein, die später auch von kleinen und mittleren Unternehmen übernommen wurden. Heute sind sie in vielen Branchen Standard.

Sind diese Berufsbezeichnungen geschützt?

📌Tipp

Achte bei Stellenanzeigen immer auf das Aufgabenprofil – der Titel allein gibt selten Auskunft über die tatsächliche Position.

In Österreich sind die meisten englischen Jobtitel rechtlich nicht geschützt. Bezeichnungen wie „Manager*in“, „Consultant“ oder „Director“ können ohne spezifische Qualifikation verwendet werden. Geschützt sind hingegen akademische Titel (z. B. „Dr.in“, „Mag.a“) und reglementierte Berufe wie „Psycholog*in“ oder „Architekt*in“.

Vor- und Nachteile von englischen Berufsbezeichnungen #

Vorteile Nachteile
International verständlich Nicht immer selbsterklärend
Klingen modern und dynamisch Können Verantwortung vorgaukeln
Einheitlich in globalen Unternehmen Schwieriger zu interpretieren ohne Kontext
Gut für internationale Bewerbungen Manche Titel werden inflationär verwende

👉 Hinweis: Begriffe wie „Chief Happiness Officer“ klingen spannend – sagen aber oft wenig über konkrete Aufgaben aus.

Englische Jobtitel und was sie bedeuten

Agile Coach
Hält die Strukturen im Unternehmen beweglich und sorgt dafür, dass es sich zeitgemäß entwickelt. Als Coach ist sie*er einerseits in der Organisationsentwicklung und andererseits in der Entwicklung effizienter Teams und einzelner Rollen tätig.

Business Development Manager*in
Entwickelt neue Geschäftsfelder, erschließt neue Märkte und arbeitet an der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens.

Compliance Officer
Sorgt dafür, dass Gesetze, Richtlinien und interne Vorgaben im Unternehmen eingehalten werden – besonders wichtig in regulierten Branchen wie Finanzen oder Pharma.

Content Manager*in
Plant, erstellt und steuert Inhalte für Websites, Blogs oder Social Media. Oft im Marketing oder der Unternehmenskommunikation tätig.

Controller*in
Sind für die Steuerung und Planung von Unternehmen verantwortlich. Sie überprüfen, ob die jeweilige Firma wirtschaftlich gut läuft, also ob sie die richtige Auslastung hat und finanziell gut dasteht.

Customer Service / Customer Support
Ansprechperson für Kund*innen bei Fragen oder Problemen – Ziel ist eine schnelle, freundliche und lösungsorientierte Betreuung.

Data Analyst / Data Scientist
Wertet große Datenmengen aus, um Muster, Trends und Handlungsempfehlungen für das Unternehmen abzuleiten.

Full Stack Developer
Sind Softwareentwickler*innen. Man kann sich in die unterschiedlichsten Richtungen spezialisieren (Frontend, Backend, DevOps etc.). Eine Full Stack Entwickler*in hat keine Spezialisierung

IT Consultant / IT-Berater*in
Berät Unternehmen bei IT-Projekten, Softwarelösungen oder digitalen Transformationsprozessen.

Key Account Manager*in
Betreut die wichtigsten Kund*innen eines Unternehmens, pflegt Beziehungen und identifiziert Potenziale zur Umsatzsteigerung.

Product Manager*in
Verantwortlich für ein Produkt von der Entwicklung bis zur Markteinführung – inklusive Marktanalyse, Preisstrategie und kontinuierlicher Verbesserung.

Supply Chain Manager*in
Organisiert und optimiert die gesamte Lieferkette – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt, inklusive Einkauf, Logistik und Produktion.

UX/UI Designer*in (User Experience / User Interface)
Gestaltet digitale Produkte benutzerfreundlich (UX) und visuell ansprechend (UI) – z. B. Apps, Websites oder Softwareoberflächen.

Junior, Senior, Lead oder Head of? #

Mit diesen Zusätzen wird einerseits die Erfahrung und andererseits die Hierarchie-Ebene bezeichnet. Eine Junior*in ist Anfänger*in im jeweiligen Job, während eine Senior*in bereits seit vielen Jahren tätig und damit Vollprofi ist. Leads bzw. Head-ofs sind Führungskräfte einer Abteilung.

C was für ein O?

Was ein Buchstabe ausmachen kann. Die verschiedenen Positionen der C-Levels, also Management- bzw. Führungsebene eines Unternehmens, unterscheiden sich wörtlich betrachtet nur im Mittelteil. Der Rest, Chief und Officer, bezeichnet die Position als oberste Mitarbeiter*in des jeweiligen Bereichs. Das beginnt mit der allgemeinen Geschäftsführung (CEO) und geht in jeden denkbaren Unternehmenszweig. Da sich diese stetig verändern, verlängert sich auch die Liste der C...Os laufend.

Am häufigsten findet man:

  • CEO: Chief Executive Officer, die Geschäftsführung allgemein
  • CPO: Chief Product Officer, verantwortlich für die Produktentwicklung
  • CTO: Chief Technology Officer, leitet die technologische Entwicklung
  • CIO: Chief Information Officer, verantwortet die Informationstechnologie im Unternehmen
  • CSO: Chief Sales Officer, verantwortlich für Verkauf und Vertrieb
  • CFO: Chief Financial Officer, zuständig für Finanzen und Buchhaltung
  • CGO: Chief Growth Officer, kümmert sich um die Unternehmensentwicklung (Märkte, Beteiligungen usw.)
  • COO: Chief Operating Officer, zuständig für das operative Tagesgeschäft
  • CCO: Chief Culture Officer, verantwortlich für Unternehmenskultur und Personal


📌 Tipp:
Wenn du in deinem Lebenslauf oder in Bewerbungsgesprächen solche Titel verwendest, ist eine kurze Erklärung auf Deutsch hilfreich – gerade für kleinere Unternehmen oder ältere Zielgruppen, die mit englischen Begriffen weniger vertraut sind.

Wie gendert man englische Berufsbezeichnungen? #

Besonders bei englischen Berufstitel tun sich viele schwer, ob und wie man diese gendern kann. Es gibt hier unterschiedliche Möglichkeiten.

Müssen englische Jobtitel gegendert werden?

Im Englischen sind die meisten Berufsbezeichnungen geschlechtsneutral. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, bei denen zwischen männlicher und weiblicher Form unterschieden wurde. Hier sind einige Beispiele:

Männlich Weiblich
actor actress
steward stewardess
buisnessman buisnesswoman

Die meisten englischen Jobtitel haben keine Geschlechtszuordnung:

  • Manager
  • Recruiter
  • Strategist
  • Auditor
  • Administrator
  • Designer
  • Engineer
  • Director
  • ....

Viele dieser Bezeichnungen werden auch im deutschsprachigen Raum genützt. Besonders Berufsbezeichnungen, die auf -er enden, werden jedoch im Deutschen männlich konnotiert. Dementsprechend werden diese männlich, als auch weiblich, benutzt: Manager / Managerin, Recruiter / Recruiter*in, Designer / Designerin ...

„Sagt man Engineerin, Directorin, Strategistin, Officerin?“

Falsche Schreibweise

Ab wann sind englische Bezeichnungen "eingedeutscht"?

Wir bei karriere.at orientieren uns bei dieser Frage am Duden!
Steht der englische Jobtitel im Duden, dann benutzen wir das Word als deutsches.

Gendermarkierungen durch Sternchen, Doppelpunkt, Binnen-I

Englische Berufsbezeichnungen, die im Deutschen weit verbreitet sind, können durch eine entsprechende Markierung inklusiv werden:

Gendersternchen Doppelpunt Binnen-I
Manager*in Manager:in ManagerIn
Sales Expert*in Sales Expert:in Sales ExpertIn
Consultant*in Consultant:in ConsultantIn

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen

Verwende statt personenbezogenen Berufsbezeichnungen "genderneutrale" Bezeichnungen - das gilt für deutsche und englische Bezeichnungen.
Hier ein paar Beispiele:

Personenbezogener Jobtitel Genderneutrale Formulierung
Manager / Managerin Management
Chef / Chefin Führungskraft
Assistent / Assistentin Assistenz
Sales Manager Sales
Marketing Manager Marketing
Teamleiter / Teamleiterin Teamleitung
Entwickler / Entwicklerin Entwicklung
Designer / Designerin Design
Berater / Beraterin Beratung
Projektleiter / Projektleiterin Projektmanagement
Recruiter / Recruiterin Recruiting
Trainer / Trainerin Training
Analyst / Analystin Analyse
Forscher / Forscherin Forschung
Techniker / Technikerin Technik
Redakteur / Redakteurin Redaktion
Geschäftsführer / Geschäftsführerin Geschäftsführung

Wozu soll Gendern gut sein?

21. März 2023 8 Min.

Geh mir weg mit diesem Gendergaga! Hast du das schon mal gehört? Beim Thema geschlechtergerechte Sprache wird schnell hitzig gestritten. Die einen halten es für unbedingt nötig, andere lehnen es vehement ab. Aber warum wird so erbittert darum gestritten? Ein Gastkommentar von Sigi Lieb:

Fazit #

Englische Jobtitel sind aus der österreichischen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Sie vermitteln Internationalität und Modernität, können aber auch für Verwirrung sorgen. Wichtig ist, den Fokus auf die tatsächlichen Aufgaben und Anforderungen zu legen – und sich nicht allein vom Titel beeindrucken zu lassen. Hinterfrage Bezeichnungen, informiere dich über das Aufgabenprofil und sei ehrlich in der Darstellung deiner bisherigen Rollen.

FAQ #

Wie finde ich heraus, was ein englischer Jobtitel bedeutet?
Lies die Stellenbeschreibung genau und stelle im Bewerbungsgespräch gezielte Fragen zu Aufgaben und Verantwortung.

Sind englische Jobtitel wichtig für meinen Lebenslauf?
Ja, vor allem bei Bewerbungen in internationalen Unternehmen. Achte darauf, dass der Titel deine tatsächlichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten korrekt widerspiegelt – im Zweifel lieber konkret als kreativ.


Sarah Chlebowski

Sarah Chlebowski
Content Teamlead
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