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Karrierekiller Dienstzeugnis: Geheimcodes und was sie wirklich bedeuten

Bewerbung Erstellt am: 16. September 2014 1 Min.

Geschafft! Der letzte Arbeitstag für den bisherigen Dienstgeber ist geleistet. In der Tasche: Ein frisch ausgestelltes Dienstzeugnis. Auf den ersten Blick scheint der Bis-Dato-Boss ja zufrieden mit der Arbeit gewesen zu sein, verwendete im Dienstzeugnis fleißig Formulierungen wie „ordnungsgemäß erledigt“ oder „hat sich stets bemüht“. Doch ist das wirklich gut oder sprechen die Codes im Dienstzeugnis eine andere Sprache? Zehn Beispiele, die helfen könnten, den „Geheimcode Dienstzeugnis“ zu entschlüsseln.

Wie gut ist mein Dienstzeugnis wirklich? #

Grundsätzlich ist es ja per Gesetz geregelt: Ein Arbeitgeber darf seinem bisherigen Mitarbeiter kein Dienstzeugnis ausstellen, das ihm die Bewerbung für einen neuen Job erschweren könnte. Weil das die meisten Personalchefs auch wissen, gibt es auch relativ wenig unverhohlene Kritik an Arbeitnehmern in den Formulierungen. Viel mehr bedient man sich eines regelrechten Geheim-Codes, der für Personalisten oft ein negativeres Bild zeichnet, als der Angestellte selbst zu sehen vermag.

Für jene, die Möglichkeit haben, selbst Einfluss auf die Erstellung ihres Arbeitszeugnisses zu nehmen, gibt es bereits Literatur in Hülle und Fülle. Die Standard-Regeln und alles Wissenswerte über Dienstzeugnis-Formulierungen hat Kollege Bernhard Lehner bereits im April an dieser Stelle aufbereitet. Doch was bedeuten Formulierungen, die sich nicht an die Standard-Floskeln à la „zur vollsten Zufriedenheit“ anlehnen?

Die Arbeiterkammer Kärnten hat nun eine kleine, aber umso nützlichere Sammlung veröffentlicht, die manchen frischgebackenen Dienstzeugnis-Besitzer etwas nachdenklicher werden lassen dürfte.

Zehn Geheimcodes und ihre Bedeutung #

  • Dienstzeugnis: Superlative, wo immer möglich. Klartext: Ein Superlativ, wie das bekannte „zur vollsten Zufriedenheit“, bedeutet Schulnote 1. Alle anderen Formulierungen gelten für viele HR-Verantwortliche bereits als Makel.
  • Dienstzeugnis: „Frau M. hat sich stets bemüht.“ Klartext: Bemüht hat sie sich ja, aber das Ergebnis ist fraglich.
  • Dienstzeugnis: „Beim Projekt XY hat sich Herr S. mit ganzer Kraft eingesetzt…“ Klartext: Herr S. hat sich nur bei dem einen Projekt ins Zeug gelegt.
  • Dienstzeugnis: „Frau L. hat sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten eingesetzt…“ Klartext: Der Rahmen war derartig eng, dass nur für wenige Fähigkeiten Platz war.
  • Dienstzeugnis: „Herr B. hat sich stets als integrative, kommunikationsstarke Persönlichkeit ins Team eingebracht.“ Klartext: Vor lauter Plaudern ist er kaum mehr zum Arbeiten gekommen.
  • Dienstzeugnis: „Frau A. verfügte über Fachwissen und zeigte großes Selbstvertrauen.“ Klartext: Große Klappe, wenig dahinter.
  • Dienstzeugnis: „Herr R. hat die übertragenen Arbeiten ordnungsgemäß erledigt.“ Klartext: Ordnungsgemäß schon, aber sonst zeigte er nur wenig Eigeninitiative.
  • Dienstzeugnis: „Frau P. war stets mit Interesse und Begeisterung bei der Sache.“ Klartext: Euphorie allein ist kein Erfolgsgarant.
  • Dienstzeugnis: „Herr Z. trug durch seine Geselligkeit zum guten Betriebsklima bei.“ Klartext: Er tratscht viel.
  • Dienstzeugnis: „Frau K. setzte sich insbesondere für die Belange der Belegschaft ein.“ Klartext: Eine Mitarbeiterin, die sich nicht alles gefallen lässt.

Bildnachweis: Karelnoppe / Quelle Shutterstock


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