Zum Seiteninhalt springen
Übersicht Blog & Tipps
Gehaltsvorstellung

Gehaltsvorstellung nennen: So formulierst du deinen Gehaltswunsch in der Bewerbung

Gehalt Aktualisiert am: 01. Oktober 2025 12 Min.

Arbeitgeber in Österreich müssen ein Mindestgehalt im Inserat nennen, trotzdem wirst du oft nach deiner Gehaltsvorstellung gefragt. Hier erfährst du, wie du deinen Gehaltswunsch realistisch berechnest, klar formulierst und souverän im Gespräch vertrittst.

Was bedeutet Gehaltsvorstellung und wo musst du sie nennen? #

Deine Gehaltsvorstellung ist das Bruttojahresgehalt, das du dir für die ausgeschriebene Position wünschst. In Österreich gibst du sie üblicherweise auf 14 Monatsgehälter umgerechnet an (also inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld).

Du solltest sie dann angeben, wenn das Unternehmen ausdrücklich darum bittet. Angeben kannst du deine Gehaltsvorstellung:

  • im Bewerbungsschreiben (am Ende, vor der Grußformel),
  • in Online-Formularen (Pflichtfeld),
  • oder im Bewerbungsgespräch (oft gegen Ende).

Wenngleich Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet sind, im Inserat ein Mindestgehalt zu nennen (§ 9 Gleichbehandlungsgesetz), fordern manche zusätzlich die individuelle Angabe.

Auch für dich hat das Vorteile, denn das vom Arbeitgeber genannte Gehalt, ist ja nur die Untergrenze.

Wie formulierst du deine Gehaltsvorstellung im Bewerbungsschreiben? #

💡 Tipp

Vermeide schwammige Aussagen wie „branchenüblich“ oder „nach Vereinbarung“. Sie wirken ausweichend und können den Eindruck erwecken, dass du dich nicht mit deinem Marktwert beschäftigt hast.

Platziere deine Gehaltsvorstellung am Ende deines Anschreibens. Verwende dabei immer das Bruttojahresgehalt und ergänze „14x“, damit keine Missverständnisse entstehen. Am besten gibst du eine Spanne an, denn das zeigt Verhandlungsspielraum und wirkt trotzdem klar.

Beispiele, wie du deine Gehaltsvorstellung im Bewerbungsschreiben formulieren kannst:

„Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 38.000 und 42.000 EUR brutto jährlich (14x).“

„Auf Basis meiner Erfahrung und Ausbildung liegt mein Wunschgehalt zwischen 56.000 und 60.000 EUR brutto jährlich (14x).“

„Gerne bespreche ich meine Gehaltsvorstellung im persönlichen Gespräch.“

👉 Auch wenn du rechtlich nicht verpflichtet bist, eine Gehaltsvorstellung zu nennen, solltest du es tun, wenn der Arbeitgeber ausdrücklich danach fragt. Für alle anderen Fälle haben wir eine neutrale Musterformulierung ergänzt.

Das richtige Einstiegsgehalt?

31. August 2022 11 Min.

Wie viel verdiene ich zu Beginn und wie antworte ich im Vorstellungsgespräch auf meine Gehaltswünsche? Nicht nur für Studienabsolvent*innen ist dieses Thema schwierig – über Geld spricht man schließlich nicht. Dabei ist es gerade am Anfang deiner Karriere besonders wichtig, über Gehaltsrahmen und Verdientsmöglichkeiten Bescheid zu wissen. Denn ein finanziell guter Start legt fest, wie viel du später verdienen wirst. In unserer vierteiligen Blog-Serie erhältst du im wahrsten Sinne „wertvolle“ Finanztipps für dein Karriereleben.

Wie berechnest du deine Gehaltsvorstellung realistisch? #

Ein guter Richtwert bei einem Jobwechsel in Österreich sind 10–20 % Aufschlag auf dein aktuelles Bruttojahresgehalt, abhängig von Berufserfahrung, Branche und Position. Wenn du bisher unterdurchschnittlich verdient hast oder in eine höhere Rolle wechselst, kann auch mehr gerechtfertigt sein.

Faktoren für deine Berechnung:

  • Qualifikation und Berufserfahrung

  • Branche und Unternehmensgröße

  • Region (städtische Regionen zahlen oft mehr)

  • Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen

Orientierung durch Durchschnittswerte: Laut Eurostat (Stand 2023) verdienten Arbeitnehmer*innen in Österreich im Schnitt 54.500 EUR brutto jährlich. Diese Werte sind allgemeine Richtwerte und ersetzen daher keine branchenspezifische Recherche.

👉 Mit dem karriere.at Gehaltsrechner findest du schnell heraus, welche Gehälter in deiner Branche aktuell gezahlt werden. Auch der Gehaltsrechner der Republik Österreich kann dir weiterhelfen.

Beispiel: Aufschlag nach Erfahrungsstufe

Die folgende Übersicht zeigt dir typische Gehaltsaufschläge nach Erfahrungsstufe. Grundlage ist ein beispielhaftes Jahresgehalt von 50.000 €.

Erfahrungsstufe Aufschlag Gehaltswunsch
Berufseinstieg 5–10 % 52.000–55.000 €
Mittlere Erfahrung 10–15 % 55.000–58.000 €
Senior-Level 15–20 % 57.000–60.000 €
Führungsposition 20 % und mehr ab 60.000 €

💡 Tipp für deine Verhandlung: Orientiere dich zunächst am marktüblichen Aufschlag von 10–20 % auf dein aktuelles Gehalt oder das Inserats-Mindestgehalt. Setze deine Angabe dann etwas darüber an, zum Beispiel mit einem zusätzlichen Puffer von rund 10 %. So gehst du mit etwa 20–30 % über deinem aktuellen Niveau in die Verhandlung.

Das signalisiert Selbstbewusstsein und gibt dir Spielraum, falls das Unternehmen nach unten verhandeln möchte. Achte aber darauf, dass deine Zahl zur Position, Branche und Marktlage passt.

Wie beantwortest du die Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch? #

Auch wenn du deine Gehaltsvorstellung schon im Anschreiben genannt hast, wirst du im Gespräch erneut darauf aufmerksam gemacht. Meist kommt die Frage am Ende des Interviews. Bereite dich darauf vor, mit einer klaren, sachlichen Antwort zu reagieren.

Statt nur eine Zahl zu nennen, solltest du eine Spanne angeben und diese mit deiner Qualifikation begründen. So zeigst du, dass du deinen Marktwert kennst und gleichzeitig verhandlungsbereit bist.

Beispiele, was du sagen könntest:

„Ich orientiere mich am marktüblichen Gehalt für diese Position und halte eine Summe zwischen 53.000 und 58.000 EUR brutto jährlich (14x) für angemessen.“

„Basierend auf meiner Erfahrung im Projektmanagement und meiner Weiterbildung im Bereich XY sehe ich mich bei 65.000 EUR brutto jährlich (14x).“

👉 Wichtig: Argumentiere mit deiner Erfahrung, Ausbildung oder Zusatzqualifikation, nicht mit persönlichen Gründen wie „Mein bisheriger Arbeitgeber möchte mir nicht mehr zahlen …“ oder „Alles ist teurer geworden …“

Gehalt im Bewerbungsgespräch verhandeln

11. Juli 2024 13 Min.

Gehaltsverhandlungen sind Bestandteil jedes Bewerbungsgesprächs. Die richtige Herangehensweise kann den Unterschied zwischen einem fairen Gehalt und einer verpassten Chance bedeuten. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich optimal auf die Gehaltsfrage vorbereiten kannst und welche Strategien dir helfen, in deiner nächsten Bewerbungsrunde souverän zu agieren.

Welche rechtlichen Besonderheiten gelten in Österreich? #

Seit 2011 müssen Arbeitgeber in jedem Inserat ein Mindestgehalt nennen (§ 9 Gleichbehandlungsgesetz). Diese Pflicht gilt für Vollzeit-, Teilzeit- und Aushilfsstellen. Verstöße können mit Verwaltungsstrafen ab 360 EUR geahndet werden.

Allerdings handelt es sich dabei oft nur um das Mindestgehalt aus dem Kollektivvertrag. Arbeitgeber verweisen dann auf eine mögliche Überzahlung, abhängig von Erfahrung und Qualifikation. Für Bewerber*innen ist diese Angabe die untere Grenze.

💡 Außerdem wichtig: In Österreich werden Gehälter üblicherweise auf 14 Zahlungen gerechnet, inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Achte deshalb bei Inseraten und eigenen Angaben darauf, ob von 12 oder 14 Gehältern die Rede ist, um Missverständnisse zu vermeiden.

Welche Fehler bei der Gehaltsvorstellung solltest du vermeiden? #

Die korrekte Gehaltsangabe in deiner Bewerbung entscheidet mit darüber, ob du zum Gespräch eingeladen wirst. Was solltest du dabei berücksichtigen?

Do's ✅ Don'ts ❌
Bruttojahresgehalt nennen (14x) Nettogehalt angeben
Eine realistische Spanne formulieren Unrealistisch hohe oder zu niedrige Zahl nennen
Gehaltsangabe machen, wenn im Inserat gefordert Keine Angabe machen, obwohl gefordert
Zusatzleistungen separat verhandeln Benefits und Boni in die Gehaltsvorstellung einrechnen

Musterformulierungen für deine Bewerbung #

Wenn du eine Gehaltsvorstellung im Anschreiben angeben musst, helfen dir vorbereitete Textbausteine. Passe sie an deine Situation an:

Berufseinstieg Als Berufseinsteiger*in orientiere ich mich an marktüblichen Gehältern und nenne eine Spanne von 29.000 bis 32.000 EUR brutto jährlich (14x).“
Mit Berufserfahrung „Auf Basis meiner fünfjährigen Berufserfahrung und meiner Zusatzqualifikationen liegt meine Gehaltsvorstellung bei 53.000 und 56.000 EUR brutto jährlich (14x).“
Offene Formulierung „Meine Gehaltsvorstellung bespreche ich gerne im Rahmen eines persönlichen Gesprächs.“

👉 Wichtig: Verwende Bruttojahresbeträge und ergänze „14x“, damit keine Missverständnisse entstehen.

Brutto, Netto und die 14 Gehälter in Österreich #

In Österreich wird die Gehaltsvorstellung fast immer als Jahresbruttogehalt mit 14 Zahlungen angegeben: zwölf Monatsgehälter plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Beispielrechnung:

Ein Jahresgehalt von 42.000 EUR brutto (14x) entspricht rund 3.000 EUR brutto pro Monat. Achte deshalb immer darauf, ob in Stellenanzeigen von 12 oder 14 Zahlungen die Rede ist.

👉 Für deine Kalkulation: Mit dem karriere.at Brutto-Netto-Rechner kannst du dein Netto gleich berechnen.

Fazit: So positionierst du dich mit deiner Gehaltsvorstellung #

Deine Gehaltsvorstellung ist ein wichtiger Bestandteil der Bewerbung. Wenn du sie realistisch berechnest, klar formulierst und selbstbewusst präsentierst, punktest du bei Arbeitgebern.

💡 Merke dir:

  • Verwende Jahresbruttozahlen (14 Zahlungen).
  • Gib eine Spanne statt einer fixen Zahl an.
  • Begründe deine Angabe mit Qualifikation, Erfahrung und Marktwert.
  • Nutze Tools wie den karriere.at Gehaltsrechner für eine erste Orientierung.

So zeigst du, dass du deinen Wert kennst und professionell mit dem Thema umgehst. Das ist nicht nur die Basis für ein faires Gehalt, sondern auch für einen erfolgreichen Karrierestart.

Alle Infos für die erfolgreiche Gehaltsverhandlung

25. Februar 2025 22 Min.

Ein höheres Gehalt zu fordern, fällt vielen schwer – doch wer nicht verhandelt, lässt Geld liegen. Ob beim Jobwechsel, nach einem erfolgreichen Projekt oder im jährlichen Mitarbeiter*innengespräch: überlegtes Vorgehen macht den Unterschied. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich optimal vorbereitest, Fehler vermeidest und mit überzeugenden Argumenten souverän verhandelst. Unseren Gehaltsguide zum Download gibts kostenlos dazu.


Ruben Wunderlich weißer hintergrund

Ruben Wunderlich
Content Editor
Mehr erfahren

  • Beitrag teilen:

Finde jetzt deinen Traumjob auf karriere.at

Jobs finden

Entdecke mehr zu diesem Thema

Gehaltsverhandlungs-Mythos: Wie wichtig ist der KV?

11. September 2024 6 Min.

Wenn es um dein Gehalt geht, spielt der Kollektivvertrag in Österreich eine wichtige Rolle. Er definiert die Mindestgehälter, doch das bedeutet nicht, dass du bei der Gehaltsverhandlung keine Spielräume hast. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Kollektivverträge und individuelle Gehaltsverhandlungen wissen musst.

Gehalt im Bewerbungsgespräch verhandeln

11. Juli 2024 13 Min.

Gehaltsverhandlungen sind Bestandteil jedes Bewerbungsgesprächs. Die richtige Herangehensweise kann den Unterschied zwischen einem fairen Gehalt und einer verpassten Chance bedeuten. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich optimal auf die Gehaltsfrage vorbereiten kannst und welche Strategien dir helfen, in deiner nächsten Bewerbungsrunde souverän zu agieren.

Die Psychologie hinter der idealen Gehaltserhöhung

29. August 2022 2 Min.

Der Wunsch nach mehr Gehalt steht bei vielen Arbeitnehmer*innen auf der Wunschliste ziemlich weit oben. Forscher*innen haben untersucht, ob und wie lange uns mehr Geld im Job motiviert und ob hinter der idealen Gehaltserhöhung ein System erkennbar ist.