
Welche Rolle spielen Diversität und Nachhaltigkeit in Stelleninseraten?
Zwei Begriffe, die uns im Alltag immer häufiger unterkommen, sind Diversität und Nachhaltigkeit. Auch im Arbeitskontext gewinnen diese Themen an Bedeutung, denn Teams werden heterogener und Klimaschutz sowie der Ausbau erneuerbarer Energieträger führen zu neuen Berufen. Im aktuellen Arbeitsmarktreport hat karriere.at unter anderem erhoben, welchen Stellenwert Diversität und Nachhaltigkeit in Jobinseraten haben.
Diversität für immer mehr Unternehmen relevant
Die österreichische Gesellschaft wird zunehmend diverser – Großstädte wie Wien sind seit Jahrhunderten ein Schmelztegel unterschiedlicher Kulturen. Die steigende Präsenz von Frauen im Berufsleben und die größere Sichtbarkeit von vormals an den Rand gedrängten Gruppen wie z.B. ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder LGBTIQ-Personen werden von Unternehmen ebenfalls wahrgenommen und als Chance verstanden.
Durch die Förderung von Diversität können mehr potenzielle Kandidat*innen erreicht werden. In Stelleninseraten ermutigen Arbeitgeber daher immer öfter qualifizierte Kandidat*innen, sich ohne Rücksicht auf Ethnie, Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Behindertenstatus zu bewerben.

Anhand der Schlagwortsuche konnten wir eruieren, dass im Bereich Diversität durchaus ein Trend am Arbeitsmarkt erkennbar ist – auch wenn er derzeit noch nicht stark ausgeprägt ist. „Vielfalt“, „Geschlecht“ und „Chancengleichheit“ kamen mit rund 7 Prozent 2022 am häufigsten in Stelleninseraten vor, gefolgt von „Behinderung“ und „Diversity“.
Die Schlagwörter zum Thema „Diversity“ kamen am häufigsten in Stelleninseraten aus der Branche „Rest, Steuern, Wirtschaft“ vor, gefolgt von „Logistik, Transport“, „Öffentlicher Dienst, Verbände“, „Bildungswesen“ und „Medien, Verlagswesen“. Am seltensten waren sie in Jobausschreibungen im Bereich Land- und Forstwirtschaft zu finden.
Der Bereich „Green Jobs“ wächst
Der rasante Klimawandel bewegt auch in der heimischen Wirtschaft viele zum Umdenken. In den Stelleninseraten tritt diese Veränderung deutlich zutage. Das Kriterium „Green Job“ lässt sich bei der Inserierung auf karriere.at nicht strukturiert erfassen – deswegen kam auch hier die Schlagwortsuche zum Einsatz, um das Trendpotenzial zu eruieren. „Nachhaltigkeit“ kam 2022 am häufigsten in Stelleninseraten vor – nämlich in 8 Prozent der Inserate, gefolgt von „Erneuerbare Energie“ und „Klimaschutz“. Alle drei Begriffe verzeichneten seit 2020 einen deutlichen prozentuellen Anstieg.

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ kam 2022 in etwa 8 Prozent der Stelleninserate auf karriere.at vor. In absoluten Zahlen am häufigsten in der Branche „Industrie und Produktion“. Darauf folgten der Handel und „Recht, Wirtschaft, Steuern.“ Prozentuell betrachtet fiel „Nachhaltigkeit“ am häufigsten im Bereich „Recht, Wirtschaft, Steuern“ (24 Prozent), gefolgt von „Energiewirtschaft, Umwelt“ und „Pharma, Chemie, Biotech“.
Arbeitnehmer*innen wollen verantwortungsvolle Arbeitgeber
Auch im Suchverhalten der User*innen spiegelt sich der Wunsch nach einem verantwortungsvollen Arbeitgeber oder Job. Seit 2020 haben sich die Suchanfragen auf karriere.at im Bereich Green Jobs verdoppelt. Im Jahr 2022 entfielen 70 Prozent auf den Suchbegriff „Nachhaltigkeit“.
Unsere „Kandidat*innen“-Studie hat gezeigt, dass sich 61 Prozent der Arbeitnehmer*innen von ihrem Arbeitgeber proaktive Maßnahmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit wünschen. 55 Prozent sprachen sich für eine aktive Förderung von Frauen und Minderheiten aus. Ebenfalls bemerkenswert: Ein Viertel der Arbeitnehmer*innen würde sich nicht bewerben, wenn das Unternehmen keine soziale Verantwortung übernimmt.
Details im neuen Arbeitsmarktreport
Der neue Arbeitsmarktreport von karriere.at kann kostenlos heruntergeladen werden: Zum Arbeitsmarktreport.