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Arbeitslosigkeit sinnvoll nutzen

Arbeitslosigkeit: So nutzt du diese Zeit sinnvoll

Jobsuche Aktualisiert am: 02. Juli 2025 11 Min.

Arbeitslosigkeit trifft viele Menschen unerwartet und kaum jemand ist darauf vorbereitet. Der gewohnte Arbeitsrhythmus fällt plötzlich weg, Routinen brechen ein und es schleichen sich Unsicherheit, Frust oder Schuldgefühle ein. Doch so belastend diese Phase auch sein mag: Sie bietet auch die Gelegenheit, berufliche Wünsche zu überdenken, Fähigkeiten zu stärken und neue Wege zu entdecken.

👉​ In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Zeit in der Arbeitslosigkeit sinnvoll nutzen kannst. Nicht nur, um möglichst schnell wieder einen Job zu finden, sondern auch, um gestärkt, selbstsicher und mit neuen Perspektiven aus dieser Phase hervorzugehen.

Warum du in der Arbeitslosigkeit aktiv bleiben solltest #

Auch wenn die Versuchung groß ist, die freie Zeit einfach auszusitzen – langfristig zahlst du einen hohen Preis für Passivität. Wer in Bewegung bleibt, schützt seine psychische Gesundheit, erhält seine Motivation und verbessert seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich.

Was kann ich tun, während ich arbeitslos bin? #

🧠 Was Nichtstun mit dir macht

Wer sich zurückzieht, verliert nicht nur soziale Kontakte, sondern auch an Selbstwertgefühl. Ohne Struktur fehlt uns das Gefühl von Wirksamkeit – das wiederum kann zu Antriebslosigkeit, Selbstzweifeln oder gar Depression führen.

Die Phase der Arbeitslosigkeit ist kein Leerlauf – sie ist eine Chance zur bewussten Gestaltung. Dabei helfen dir diese fünf zentralen Säulen:

Tagesstruktur schaffen #

Lass deine Routinen nicht schleifen und strukturiere deinen Tag, als hättest du weiterhin Arbeitszeiten.

⏱️​ Plane Zeit für:

  • Bewerbungen
  • Weiterbildungen
  • Freizeit
  • Sport

Diese Struktur hilft dir nicht nur, produktiv zu bleiben, sondern gibt dir auch das Gefühl, selbstbestimmt zu agieren.

Ziele setzen #

Setze dir konkrete Ziele mit einem Fälligkeitsdatum. Das motiviert nicht nur, sondern gibt dir auch das Gefühl, deine Arbeitslosigkeit proaktiv und produktiv zu nutzen.

​🎯​ Ein paar Beispiele für sinnvolle Ziele:

  • Ich möchte diese Woche mindestens drei Bewerbungen versenden.
  • Ich möchte mich auf einer Netzwerk-Plattform mit einer relevanten Person vernetzen.
  • Ich möchte auf Udemy eine Weiterbildung für Canva absolvieren.

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Bewerbung professionalisieren #

Nutze deine Freizeit, um dich optimal auf deine kommenden Bewerbungen und Bewerbungsgespräche vorzubereiten. Du kannst zum Beispiel deine Bewerbungsunterlagen auf Vordermann bringen und an deinen Präsentationskünsten feilen.

💡​Passende Jobs per E-Mail

Lege konkrete Suchkriterien fest und erhalte passende Jobs automatisch per E-Mail mit dem Job-Alarm von karriere.at

💫​ Weitere Ideen:

  • Aktualisiere deinen Lebenslauf.
  • Optimiere deine Profile auf Netzwerk-Plattformen.
  • Verfasse ein überzeugendes Motivationsschreiben.
  • Übe Bewerbungsgespräche allein oder mit Freund*innen.
  • Suche aktiv nach passenden Jobs.
  • Richte einen Job-Alarm bei karriere.at ein.
  • Mach dich über neue Berufsbilder schlau.

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Weiterbildung & Upskilling #

In kaum einer Lebensphase hast du so viel Freiheit, deinen Fokus auf persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu legen wie in der Arbeitslosigkeit. Keine Deadlines, kein voller Terminkalender – das bedeutet: Lernen hat endlich einen hohen Stellenwert.

📚​ Das lohnt sich in mehrfacher Hinsicht:

  1. Du bleibst geistig aktiv.
  2. Du baust neue Kompetenzen auf, die am Arbeitsmarkt gefragt sind.
  3. Du erhöhst deine Attraktivität für Arbeitgeber.
  4. Du findest heraus, was dich wirklich interessiert.

Welche Weiterbildungen sind sinnvoll?

💡 Hard Skills

IT & Digitalisierung: Grundlagen in Excel, Datenanalyse, Programmiersprachen (Python, HTML)
Online-Marketing: SEO, Social Media, Google Ads
Fremdsprachen: Englisch verbessern, neue Sprache beginnen (Spanisch, Französisch)
Buchhaltung & Projektmanagement: z. B. Grundlagen mit BMD oder Projektplanung mit Trello/Jira

💡​Tipp
Künstliche Intelligenz (KI) nimmt Einzug in die unterschiedlichsten Bereiche und Branchen. Mach dich für den KI-Arbeitsmarkt fit und hier erfährst du, wie:

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Kommunikation Rhetorik, aktives Zuhören, Feedback geben
Konfliktlösung Konfliktkompetenz im Beruf
Zeitmanagement Getting Things Done, Eisenhower-Matrix
Stressbewältigung Achtsamkeit, Resilienztrainings

📘 Wo du Kurse findest:

  • AMS Weiterbildungsdatenbank

  • LinkedIn Learning

  • WIFI

  • edX, Coursera, Udemy

Viele von diesen Angeboten sind kostenlos oder werden gefördert!

Ehrenamt & Freiwilligenarbeit #

Du möchtest etwas tun, das der Gesellschaft zugutekommt und dir selbst auch? Dann ist ehrenamtliches Engagement eine großartige Möglichkeit. Potenziellen Arbeitgebern zeigst du, dass du motiviert und verantwortungsbewusst bist.

👥 Einsatzfelder:

  • Nachbarschaftshilfe

  • Betreuung von Geflüchteten

  • Freiwillige Mitarbeit bei Organisationen (Rotes Kreuz, Caritas, Foodsharing etc.)

  • Tierheime, Sozialmärkte, Bildungsprojekte

📝 Tipp: Lass dir dein Engagement bestätigen – das macht sich gut im Lebenslauf.

Netzwerk aktivieren #

Statistiken zeigen: Rund 35 Prozent aller Jobs werden über persönliche Kontakte vergeben, nicht über klassische Stellenanzeigen. Netzwerken ist deshalb kein „Zusatz“, sondern kann bei der Jobsuche den Unterschied machen.

So baust du dein Netzwerk auf:

  1. Melde dich bei ehemaligen Kolleg*innen. Eventuell können sie offene Stellen empfehlen.

  2. Nutze Karriereplattformen und vernetze dich mit relevanten oder spannenden Personen.

  3. Nimm an brancheneinschlägigen Online-Events oder lokalen Meetups teil.

  4. Kommuniziere aktiv, dass du auf Jobsuche bist, ohne dich zu rechtfertigen.

„Ich nutze aktuell eine Übergangsphase für meine Weiterentwicklung und suche gezielt nach einem Job, der meinen Stärken entspricht.“

Was du sagen kannst, wenn du nach deinem Jobstatus gefragt wirst
Muhammad

Projekte starten #

Du musst nicht gleich ein Start-up gründen, aber kleine persönliche Projekte motivieren nicht nur, sondern fodern auch geistig.

🔎​ Ein paar Ideen:

  1. Starte einen Blog zu deinem Fachgebiet.

  2. Entwickle ein kleines Nebenprojekt (Stricken, Schmuck machen etc.)

  3. Erstelle ein Portfolio mit Projekten, auf die du stolz bist.

Diese Projekte zeigen, dass du nicht abwartest, sondern gestaltest. Das beeindruckt Personalverantwortliche oft mehr als Lücken im Lebenslauf.

Was du bei längerer Arbeitslosigkeit beachten solltest #

Je länger die Phase dauert, desto wichtiger ist es, dass du auf dein mentale Gesundheit achtest.

🧘‍♀️ Das hilft dir:

  • Achtsamkeitsübungen, Yoga, Journaling

  • Gespräche mit vertrauten Menschen

  • Professionelle Beratung (z. B. durch das AMS oder psychologische Hilfe)

  • Erfolgstagebuch: Halte jeden Tag fest, was du geschafft hast – auch Kleinigkeiten!

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Häufige Fragen während der Arbeitslosigkeit #

Was bringt mir Weiterbildung, wenn ich nicht weiß, wo’s hingeht?
Weiterbildung hilft dir, Interessen zu entdecken, Selbstvertrauen zu stärken und deinen Marktwert zu steigern – auch ohne konkretes Berufsziel.

Darf ich in der Arbeitslosigkeit in den Urlaub fahren?
Nur mit Zustimmung vom AMS. Wer unangekündigt verreist, riskiert eine Sperre der Leistungen.

Kann ich ehrenamtlich arbeiten und trotzdem Arbeitslosengeld beziehen?
Ja, solange du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehst und dein Engagement deine Arbeitsfähigkeit nicht einschränkt.

Ich bin psychisch stark belastet – was kann ich tun?
Zögere nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das AMS kann psychologische Unterstützung vermitteln. Auch arbeitspsychologische Beratungsstellen helfen vertraulich weiter.

Muss ich alle Jobs vom AMS annehmen?
Nur „zumutbare“ Jobs müssen angenommen werden. Kriterien sind etwa Entfernung, Gehalt, Berufserfahrung und familiäre Verpflichtungen.

Podcastfolge "Wie nutze ich die Arbeitslosigkeit?" #

Im Podcast "Wie du willst!" haben wir mit jemandem gesprochen, der schon in jungen Jahren lange Zeit arbeitslos war, aber gelernt hat, seinen Tag zu strukturieren. Im Blog verraten wir euch seine wichtigsten Erfahrungen:

Schlafen bis am Nachmittag, den ganzen Tag vor sich hingammeln und Online-Games zocken – was am Wochenende oder im Urlaub mal ganz nett ist, kann in der Arbeitslosigkeit zum gefährlichen Alltag werden. Das kennt Daniel Mulec nur zu gut, denn gleich nach seiner Lehre sahen seine Tage genauso aus – bis es „Klick“ machte und er sein Leben selbst in die Hand nahm.


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Redaktion
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