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Gehaltsverhandlung

So bekommst du nie, was du verdienst: 7 Fehler auf dem Weg zu mehr Geld

Gehalt Aktualisiert am: 20. Oktober 2021 3 Min.

Den Arbeitgeber nach mehr Geld fragen - keine sehr angenehme Angelegenheit. Um den Sprung von der Bittsteller*in zur Verhandlungspartner*in zu schaffen, ist gute Vorbereitung notwendig. Wir sagen dir, welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest und wie du herausfinden kannst, was du wert bist.

#1 Das falsche Wording #

Das falsche Wording kann bereits für einen schlechten Start in das Gespräch übers liebe Geld sorgen. Verwendest du das Wort "Gehaltserhöhung", hört dein Gegenüber: Jetzt wird etwas teurer. Bezeichne deinen Wunsch nach mehr Geld besser als "Gehaltsanpassung". Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

#2 Bitten und hoffen #

Immer lieb und nett - auch in der Gehaltsverhandlung ein großer Fehler. "Es wäre total super, wenn es vielleicht möglich wäre, wenn ich ab nächstem Jahr eventuell mehr Geld bekommen würde." So signalisierst du deiner Führungskraft, dass du dir selbst nicht sicher bist, ob du mehr Geld bekommen solltest. Besser: Höflich fragen, aber hart argumentieren.

#3 Kolleg*innengehälter als Argument #

"Aber der andere kriegt doch auch...!" Egal, wie fair oder unfair das Gehalt deiner Kolleg*in ist - für die Gehaltsverhandlung darf das kein Argument sein. Je nachdem, wie deine Chef*in tickt, kann dir das sogar ordentlich Minuspunkte einbringen. Deine Kolleg*in kriegt bei gleicher Leistung mehr Geld als du und du empfindest das als unfair? Dann argumentiere mit deinen Leistungen und nenne deine Erfolge als Grund für mehr Geld.

#4 Deine Chef*in erpressen #

Dieser Plan geht nicht auf: Die Führungskraft unter Druck setzen und vor ein Ultimatum stellen: Entweder mehr Geld, oder ich gehe! Deine Chef*in wird in dieser - für sie*ihn unangenehmen Situation - garantiert nicht einknicken, immerhin muss sie*er ihr Gesicht als Führungskraft wahren. Bevor sie*er das verliert, verliert er womöglich lieber dich als Mitarbeitende.

#5 Auf die Dienstjahre setzen #

Nach vielen Jahren im Unternehmen hat man sich als Arbeitnehmer*in oft verdient gemacht, das alleine ist aber kein Argument für mehr Gehalt. Möchtest du deinem Arbeitgeber klarmachen, dass du jetzt mehr wert bist, möchte er dafür einen Gegenwert sehen - deine Leistung. Loyalität und Treue zum Unternehmen sind sicher ein Faktor, der die Gehaltsentwicklung beeinflusst, das Senioritätsprinzip zieht als Argument alleine aber nicht.

#6 Jobeinstieg: zu jedem Betrag "Ja" sagen #

Du hast einen neuen Job in Aussicht - vielleicht der erste deiner Berufslaufbahn - dann solltest du trotzdem nicht jeden Betrag akzeptieren, der dir vom Arbeitgeber angeboten wird. Für zukünftige Gehaltsverhandlungen ist das eine sehr schlechte Basis. Du wirst kaum aufholen können, außer du ringst deiner Führungskraft jährlich utopische 15 bis 20 Prozent Gehaltssteigerung ab.

#7 Schlechte Vorbereitung #

Gute Planung und ausreichend Vorbereitung sind die Basis für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Lege dir eine Strategie zurecht und gehe nur gut gerüstet in das Gespräch mit deiner Führungskraft. Davor solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, um Argumente zu sammeln, die für eine Anpassung deines Gehalts sprechen:

  • Sammle deine Siege: Welche Erfolge konntest du in den letzten zwölf Monaten verbuchen? Das kann vom großen Projekt bis zur anspruchsvollen Einschulung einer neuen Kolleg*in vieles sein. Weil es rückblickend oft schwerfällt, sich positive Dinge in Erinnerung zu rufen: Gewöhne dir an, deine kleinen und großen Siege im Job laufend festzuhalten.
  • Kenne deinen Verhandlungspartner: Wie deine Führungskraft tickt, weißt du selbst am besten. Auch, ob sie gerne mit Killerphrasen blockt oder für Diskussionen ums Geld grundlegend bereit ist. Gut zu wissen, wenn es im Gespräch um dein Gehalt geht.
  • Nimm dir Zeit: Falls die Gehaltsverhandlung nicht sowieso fix im Rahmen des jährlichen Mitarbeiter*innengespräches geführt wird, vereinbare dafür einen eigenen Termin.
  • Überlege dir Alternativen: Wenn laut deiner Führungskraft nicht mehr Geld drin ist, kannst du vielleicht auf anderen Wegen etwas herausholen. Smartphone, Dienstwagen zur Privatnutzung, Zuschuss für Mittagessen oder Fitnesscenter - auch auf diesen Wegen kann dich dein Arbeitgeber unterstützen. Rechne dir aus, was du dir mit Benefits sparst - so bekommst du eine Gehaltserhöhung auf Umwegen.
  • Wisse, was du wert bist: Über Geld wird üblicherweise nicht gerne gesprochen. Mit Kollegen oft gar nicht, mit Freunden und Familie vielleicht schon eher. Den eigenen Marktwert kennen daher nicht alle. Bekomme ich auch, was ich verdiene? Die Gehaltsverhandlung können wir dir zwar nicht abnehmen, beim diesem Punkt können wir dir aber helfen: Mit dem karriere.at Gehaltsrechner kannst du ganz einfach herausfinden, welche Gehälter für deine Position in deiner Branche üblicherweise bezahlt werden und wo dein eigenes Gehalt liegt.

Bildnachweis: Dooder/Shutterstock

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