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Falsche selbsteinschaetzung

Gefährliche Selbstüberschätzung – vor allem Anfänger trifft es

Zusammenarbeit Erstellt am: 19. September 2018 2 Min.

Was die Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten betrifft, da liegen die meisten von uns ein wenig daneben. Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, ab welchem Zeitpunkt Selbstüberschätzung eintritt: Dann, wenn wir noch gar keine Ahnung von der Materie haben, als enthusiastischer Anfänger oder erst viel später?

Niemand schätzt sich gerne negativ ein und so kommt es, dass die Welt nur so wimmelt vor Menschenkennern, exzellenten Autofahrern, noch unentdeckten Profi-Fußballtrainern und schlauen Köpfen. Auf den Prüfstand gestellt würden die tatsächlichen Fähigkeiten mit den vorhanden geglaubten nur selten übereinstimmen. Dass viele Fehler ihre Ursache in der Selbstüberschätzung einer Person haben, kann regelmäßig beobachtet werden. Woran liegts?

Die Plattform Forschung erleben berichtet von einer Studie zum Thema Selbstüberschätzung. Die Vermutung: Wer ein wenig Wissen oder Fertigkeiten mitbringt, der überschätzt sich eher als jemand, der zu einem Thema überhaupt nichts weiß oder eine Sache noch nie getan hat. Dies steht der gängigen These gegenüber, laut der hauptsächlich Personen ohne jegliche Kenntnisse sich selbst überschätzen würden. Das Forschungsteam vermutete, dass man ohne jegliches Wissen ratlos vor einer Aufgabe steht. Hat man hingegen bereits etwas gelernt, können Erklärungen oder Lösungsansätze gefunden werden. Nur bemerkt man nicht unbedingt, dass diese der eigentlichen Komplexität der Aufgabe nicht gerecht werden und kann sich seiner Sache so schnell zu sicher sein.

Um diese Annahme zu überprüfen wurden Versuchsteilnehmer gebeten, fiktive Krankheiten zu diagnostizieren. Keiner der Teilnehmer brachte die dafür erforderlichen Kenntnisse mit. Die Forscher erfassten die Sicherheit der Teilnehmenden bezüglich ihrer gestellten Diagnosen, ob diese tatsächlich korrekt waren, und inwiefern die Teilnehmenden medizinische Theorien über die Bedeutung der Symptome für die Diagnose entwickelten.

Das Ergebnis: Zu Beginn hatten die Teilnehmer nur sehr wenig Vertrauen in ihre eigenen Leistungen. Nach einigen Übungsdurchgängen stieg die Zuversicht jedoch deutlich stärker an, als die Diagnoseleistung. Nicht von Beginn an haben sich die Teilnehmer überschätzt, sondern erst nach dem Sammeln von Erfahrung. Selbst wenn sie für die korrekte Einschätzung ihrer Diagnosen belohnt wurden, zeigte sich das gleiche Muster. Entsprechend der Annahmen des Forschungsteams wiesen die Teilnehmenden gerade in den ersten Übungsdurchgängen einen deutlichen Anstieg an medizinischen Theorien zum Zusammenhang zwischen Symptomen und Diagnosen auf, der mit einem Schub an Vertrauen in die eigenen Diagnosen einherging.

Eine mögliche Ursache dafür ist, dass zu Beginn eines Lernprozesses plötzlich Erklärungen und Antworten verfügbar sind, deren Genauigkeit man aber noch nicht abschätzen kann. So können die greifbaren Ansätze das Vertrauen in die eigene Fähigkeit stärken, selbst wenn sie gar nicht zutreffen.

Gefährliches Halbwissen #

Was die Selbstüberschätzung der eigenen Person betrifft, da gibt es natürlich enorme Bandbreiten: Menschen, die in der Einschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten total daneben liegen und solche, die sich nur manchmal irren. Vor allem kommt es aber auf eines an: Führt Selbstüberschätzung nur in eine peinliche Situation oder gar in eine ausgewachsene Katastrophe?


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Redaktion
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