Lesestoff zum Wochenende:
Orbit Organisation schlägt Pyramide!
Die digitale Transformation ist schwer, heißt es. Warum das so ist, geben aber die wenigsten zu, so die These der beiden Autoren. Mit Organisationsmodellen aus dem tiefsten letzten Jahrhundert könne man eben keine bahnbrechend neuen Geschäftsmodelle entwickeln, geschweige denn, mit aktuell nötigen Entwicklungen Schritt halten. Das Orbit Modell ersetzt die pyramidalen Strukturen und führt hin zu einer menschenzentrierten, sinngetriebenen Kreisorganisation, mit der die Transformation gelingt. In neun Schritten zeigen Schüller und Steffen, wie man von einer „auf Effizienz getrimmten veralteten Arbeitswelt“ zu einer lebendigen Innovationskultur gelangt, die sich aktiv und zeitgerecht auf die neuen Erfordernisse einstellen kann.
So funktioniert die Orbit Organisation
Im Zentrum der Orbit Organisation stehen Sinn und Zweck des Unternehmens, also das, was dessen Überleben am Markt sichert. Um den Unternehmenszweck scharen sich die Kunden, weil er für sie attraktiv und erstrebenswert ist.
Mitarbeiter, Führungskräfte und Partner umringen die Kunden – jeweils gleichgestellt. Anders als in pyramidalen Organisationsformen sind die Mitarbeiter nicht länger die Untergebenen der Führungskräfte, sondern ihre Arbeit geht Hand in Hand. Dasselbe gilt für Partner, die strategischen Alliierten, mit denen ebenfalls auf Augenhöhe dafür gesorgt wird, dass die Kunden zufrieden und der Unternehmenszweck attraktiv bleiben.
Die Geschäftsführung ist nicht die Spitze, sondern das Fundament der Orbit-Organisation. Sie sorgt für Stabilität und ist Bindeglied in Richtung Öffentlichkeit. Zwischen den inneren und äußeren Ringen vermitteln Brückenbauer, um etwaige Kluften zu schließen.
Company Redesign: Quirliges Netzwerk statt Top-Down
Traditionelle Unternehmensstrukturen wirken wie ein Bremsklotz, formulieren Schüller und Steffen in ihrem Buch. „Vorne wird besänftigt, vertröstet und eingelullt. Hintenrum aber wird gemauert, weil man persönlich mehr zu verlieren als zu gewinnen hat. Zumindest gefühlt.“ Mit klaren Worten bringen sie auf den Punkt, was in vielen Unternehmen leider gang und gäbe ist, und zeigen die Konsequenzen schonungslos: „Alte Unternehmen haben alte Mitarbeiter und alte Kunden. Wo das hinführt, ist klar. (…) Solange sich an den Grundstrukturen nichts ändert, ist alles andere nur Puder und Schminke. Ohne einen organisationalen Umbau ist die digitale Transformation gar nicht möglich.“
„Quirlige Netzwerkorganisationen“ wie die Orbit Organisation gewinnen gegen starre Top-Down-Formationen, da sie echte Innovation ermöglichen. Häufig werde jedoch lediglich in neue Technologien investiert, ohne das Unternehmensmodell entsprechend anzupassen. „Die neuen Methoden sind alle da. Doch bei einem alten ‚Betriebssystem‘ bringt das wenig“, sind sich Schüller und Steffen sicher.
Mit einem Company Redesign weg von pyramidalen hin zu zirkulären Unternehmensorganisation könne man es schaffen, von einer auf Effizienz getrimmten Arbeitswelt hin zu einer lebendigen Innovationskultur zu gelangen und den Wandel von Wettbewerbs- zu Kooperationskultur zu vollziehen.
Auf 291 Seiten beschreiben die beiden Autoren die positiven Effekte des Modells auf sämtliche Unternehmensbereiche. „Orbit Organisation“ fungiert dabei als umfassende Gebrauchsanleitung, durch die alle nötigen Veränderungsmaßnahmen in kurzer Zeit umgesetzt werden können.

Autorin Anne M. Schüller
Über die Autoren
Anne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote-Speaker, Autorin und Businesscoach. Nach über zwanzig Jahren in leitenden Positionen internationaler Dienstleistungsunternehmen verabschiedete sie sich 2002 aus der Konzernwelt, um als Beraterin und Vortragende den Weg für alternative, zeitgemäße Organisationsstrukturen zu ebnen.
Alex T. Steffen ist Speaker, Trainer und Unternehmer. In Zusammenarbeit mit internationalen Unternehmen und Ministerien hilft er, das Digitale und das Menschliche besser zu einen, um digitale Kompetenz und unternehmerische Denkweise zu fördern.
Bildnachweis: shutterstock/Nirutpics; Anne M. Schüller