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Teilzeitstellen steigen

Arbeitsmarktreport: Anzahl an Teilzeitstellen steigt

Arbeitsmarkt Erstellt am: 16. Februar 2023 2 Min.

Teilzeitstellen werden immer attraktiver – das geht aus unserem neuen Arbeitsmarktreport hervor. Für diesen haben wir mehr als 500.000 Stelleninserate auf karriere.at analysiert. Man merkt: Menschen wollen in Bezug auf die Arbeitszeit zurückschrauben. Bereits seit 2020 steigt die Anzahl der ausgeschriebenen Teilzeitstellen stärker an als die der Vollzeitstellen.

Im Vergleich zu 2021 ist die Anzahl der ausgeschriebenen Teilzeitstellen 2022 um ganze 52 Prozent gestiegen. Vollzeitstellen verzeichneten dagegen nur ein Plus von 15 Prozent, machen aber weiterhin den Großteil der insgesamt im Jahr 2022 geschalteten Stelleninserate aus (78 Prozent).

Teilzeitstellen Prozentuell

Unternehmen werden bei Arbeitszeit flexibler

Immer häufiger werden Jobs als Voll- und/oder Teilzeitstelle ausgeschrieben. Unseren Auswertungen zufolge stieg deren Anzahl von 2021 auf 2022 um 62 Prozent. Beeindruckend ist die Zunahme seit 2020, die beträgt nämlich satte 200 Prozent. Die Anzahl an Teilzeitstellen ist grundsätzlich über alle Berufsfelder hinweg gestiegen.

Der Gesundheits- und Sozialbereich zeigt sich jedoch überdurchschnittlich flexibel, was Arbeitszeiten anbelangt. Mehr als jede dritte Stelle wird hier als Teilzeit angeboten. In den Berufsfeldern „Coaching, Training“ und „Assistenz, Verwaltung“ beträgt der Anteil an Teilzeitstellen jeweils 28 Prozent.

Flexibilität, unter anderem in Bezug auf Arbeitszeit, ist bei Arbeitnehmer*innen ein großes Thema. Unserer Studie „So ticken Kandidat*innen“ zufolge wünschen sich 69 Prozent der Befragten eine flexible, selbstständige Zeiteinteilung und weitere 68 Prozent flexible Arbeitszeitmodelle, wie zum Beispiel eine 30-Stunde-Woche. Die Auswertung unserer Stelleninserate zeigt, dass Unternehmen auf diese Bedürfnisse reagieren.

Jobsuchende fragen Teilzeitpositionen nach

Dass Arbeitnehmer*innen weniger arbeiten wollen und gezielt nach Teilzeitjobs suchen, geht aus unserer Datenanalyse ebenfalls deutlich hervor. Während die Nachfrage nach Vollzeitjobs insgesamt nur um 2 Prozent gestiegen ist, verzeichneten Teilzeitjobs ein Plus von 41 Prozent. Jene Jobs, die als Voll- und/oder Teilzeitstellen ausgeschrieben waren, wurden im Jahresvergleich auch häufiger geklickt.

Managementpositionen sind überwiegend Vollzeitstellen

Während es in traditionell weiblich dominierten Berufsfeldern wie im Gesundheits- und Sozialbereich eine Tendenz zu Teilzeit gibt, überwiegen in traditionell männlich dominierten Berufsfeldern Vollzeitstellen: Der größte Anteil an Vollzeitstellen findet sich im Berufsfeld „Führung, Management“ mit über 90 Prozent, gefolgt von „Technik, Ingenieurwesen“ und „IT, EDV“.

Eine Reduktion der Normalarbeitszeit wäre eine Möglichkeit für Unternehmen, Führungspositionen und technische Berufe für Frauen attraktiver zu gestalten, da Frauen nach wie vor einen Großteil der privaten Care-Arbeit, etwa die Kinderbetreuung, übernehmen.

Dass fürs Führen eine Vollzeitposition nicht zwingend notwendig ist, zeigen wir in diesen zwei Beispielen:

Topsharing: Teilzeit für Führungskräfte

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„Jobsharing ist doch nur was für Leute, die keine Verantwortung tragen und keine Karriere machen wollen!“ Eine weit verbreitete Meinung, die so aber nicht stimmt. Das geteilte-Jobs-Modell wird auch in Positionen angewendet, die richtig viel Verantwortung verlangen: Topsharing, das Teilen von Führungspositionen wie Abteilungs-, Bereichs- und Teamleitung, wird immer populärer. Wir haben mit einer zufriedenen Topsharerin gesprochen, die gemeinsam mit ihrer Tandempartnerin IKEA Haid managt.

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Der neue karriere.at Arbeitsmarktreport steht kostenlos zum Download verfügbar: zum Arbeitsmarktreport.


B schedlberger

Bianca Schedlberger
Content Managerin
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