Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Bewerbung
Vorbereitung Vorstellungsgespraech

Wie bereite ich mich auf das Bewerbungsgespräch vor?

Bewerbung Aktualisiert am: 05. Oktober 2023 6 Min.

Dir steht ein Vorstellungsgespräch bevor und dir ist etwas flau im Magen? Mach dir nichts draus, damit bist du nicht alleine. Solange du dich sorgfältig vorbereitest, hast du nichts zu befürchten. Wir helfen dir dabei!

Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Der aktuelle Job erfüllt dich nicht mehr, du langweilst dich und zählst lieber Staubflusen, als dich mit deinen monotonen Aufgaben zu quälen. Eines Tages stolperst du beiläufig über ein Stellenangebot, das dein Interesse weckt. Ein vielversprechender Tätigkeitsbereich, das Unternehmen ist in deiner Nähe angesiedelt und auch das Gehalt stimmt. Klasse! Mir nichts, dir nichts hast du auch schon deine Bewerbungsunterlagen an die zuständige HR-Verantwortliche*n weitergeleitet. Zwei Tage später wirst du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Jackpot!, denkst du im ersten Moment. Dann wird dir klar, dass dein letztes Bewerbungsgespräch schon eine Weile zurückliegt. Aber keine Sorge: Mit diesem Leitfaden kann nichts schiefgehen.

Recherchieren wie ein Journalist #

Die eigentliche Vorbereitung beginnt bereits vor dem Abschicken deiner Bewerbungsunterlagen und zwar mit der Recherchearbeit! Das Unternehmen ist dir auf den ersten Blick sympathisch? Das ist schon ein ganz guter Start. Allerdings solltest du dich nicht ganz so schnell von ein paar hübschen Bildern um den Finger wickeln lassen. Nimm dir ausreichend Zeit, um für dich selbst die Frage zu beantworten, ob du tatsächlich in das Unternehmen passt. Nicht selten kann es passieren, dass man Beschönigungen auf den Leim geht und sich dann zwischen schrecklichen Kollegen und vom Stelleninserat völlig abweichenden Arbeitsaufgaben wiederfindet. Ein weiterer Vorteil: Gut informierten Talenten fällt es leichter, vor Personaler*innen zu glänzen. Immerhin hast du dich intensiv mit dem Unternehmen, seiner Kultur und seiner Branche auseinandergesetzt.

Wo du für dein Bewerbungsgespräch recherchieren kannst #

Wo? Warum?
Online-Jobbörsen Hier kannst du dir ein umfangreiches Bild vom jeweiligen Arbeitgeber machen. Neben anderen ausgeschriebenen Positionen erhältst du Einblicke dank Fotos oder Videos, kannst dich über Benefits informieren und ein Gespür dafür bekommen, mit welcher Unternehmenskultur du es zu tun hast.
Google Unumstritten die Nummer eins, wenn es darum geht, unkompliziert an Informationen, Bilder und News zu gelangen. Die Suchmaschine gibt Aufschluss darüber, wie aktiv das Unternehmen im Netz ist (wenn überhaupt!) und welche Meinung diverse Medien davon haben. Was für dich ebenfalls relevant sein könnte, sind häufige Führungswechsel oder Insolvenzprobleme.
Unternehmenswebsite Ein weiterer idealer Anlaufpunkt ist die eigene Homepage des Website. Hier zeigt sich, wie sich das Unternehmen zu inszenieren versucht und wie dessen Selbstverständnis aussieht. Spannend kann für dich sein zu sehen, wie viel der Arbeitgeber von sich, seiner Kultur und seinen Mitarbeitern preisgibt.
Social Media Soziale Medien sind der Ort, an dem sich (manchmal vermeintlich) moderne Unternehmen zu profilieren versuchen. Ob Facebook, Instagram oder etwas ganz anderes verwendet wird, um mit potenziellen Mitarbeitern zu kommunizieren, ist von der Branche abhängig.
Bewertungsplattformen Du willst die knallharten Fakten? Dann solltest du einen Blick auf diverse Bewertungsplattformen werfen, um zu sehen, wie nahe Sein und Schein beieinanderliegen. Hier findest du nämlich die ungeschönten Berichte von ehemaligen und bestehenden Mitarbeitern, die die Anonymität ausnutzen, um reinen Tisch mit ihrem Arbeitgeber zu machen. Gleichzeitig kannst du dir ein Bild davon machen, wie das Unternehmen mit öffentlicher Kritik oder Verbesserungsvorschlägen umgeht.
Messen, Infotage, Kontakte Insbesondere für Schul- und Uni-Abgänger kann es sinnvoll sein, den direkten Kontakt mit dem Unternehmen zu suchen. Auf Messen oder Infotagen kann man nicht nur die Personaler, sondern auch Mitarbeiter des jeweiligen Arbeitgebers kennenlernen und vor Ort etwaige Fragen klären.

Organisation – alles im Blick haben #

Das Wichtigste zuerst: Lass dir unbedingt eine Terminbestätigung geben und zwar schriftlich! Diese sollte Informationen darüber beinhalten, wann, wo und mit wem dein Gespräch stattfinden wird. Du solltest außerdem die Kontaktdaten der Ansprechperson notieren, falls vor dem Bewerbungsgespräch noch Fragen auftauchen oder du den Termin kurzfristig nicht wahrnehmen kannst.

Du hast deine Bewerbungsunterlagen zwar bereits an das Unternehmen geschickt. Dennoch empfiehlt es sich, diese nochmal auszudrucken und die Bewerbungsmappe zum Vorstellungsgespräch mitzunehmen. Damit machst du auf dein Gegenüber einen gewissenhaften und gut vorbereiteten Eindruck. Und falls die Personaler*in ihre Unterlagen vergessen haben sollte – kann ja mal passieren – hast du gleich einen Ersatz parat.

Ein Punkt, der bei vielen zu Stress führt, ist die Anreise. Plane dafür auf jeden Fall genügend Zeit ein und erkundige dich früh genug über die möglichen Anreiserouten und -möglichkeiten! Wenn dein Vorstellungsgespräch in einer weiter entfernten Stadt abgehalten wird, musst du vielleicht dort übernachten – reserviere also so bald wie möglich eine Unterkunft. Du reist mit dem Auto an? Dann recherchiere, ob es einen unternehmenseigenen Parkplatz gibt, ob dieser genügend Stellplätze hat oder wo du in der direkten Umgebung parken kannst.

Selbstreflexion – Was hast du zu bieten? #

Deinem Lebenslauf entnimmt der Personaler deine bisherigen Qualifikationen und beruflichen Stationen. Im persönlichen Gespräch wird dann intensiver nachgehakt, was Hard und Soft Skills betrifft. Im besten Fall überschneiden sich deine Fähigkeiten mit jenen Anforderungen, die im Stelleninserat aufgelistet werden.

Das, was der Personaler schwarz auf weiß vor sich hat, solltest du auch verbal argumentieren können. Die große Frage, die geklärt werden muss, ist nämlich, warum gerade du der Richtige für den Job bist! Mach dir bereits im Vorhinein Gedanken darüber, was du deinem potenziellen Arbeitgeber zu bieten hast. Du solltest dabei aber nicht nur deine Stärken, sondern auch deine Schwächen im Kopf haben. Idealerweise hast du auch schon eine ungefähre Ahnung, wo dich dein beruflicher Weg in den kommenden Jahren hinführen könnte.

Wer bist du eigentlich? #

„Erzählen Sie uns etwas über sich.“ – Kein Problem, denkst du. Oder vielleicht doch? Die Frage erscheint zunächst banal. Immerhin sollte man meinen, dass du alles über dich, deinen Werdegang, deine Leidenschaften und so weiter weißt. Aber in einem Bewerbungsgespräch, das oft auch mit Stress verbunden ist, kann es schon mal vorkommen, dass dein Kopf auf Durchzug schaltet. Die Aufforderung, über dich selbst zu erzählen, kann also durchaus knifflig sein.

Grundsätzlich geben Personaler dem Bewerber zwischen drei und fünf Minuten Zeit, sich selbst zu präsentieren. Erwartet wird quasi ein Best-of der eigenen Lebensstationen. Dein Vorteil: Du kannst deine Kurzpräsentation bereits zu Hause in aller Ruhe üben!

  1. Erzähle nicht deinen Lebenslauf nach! Hebe stattdessen die wichtigsten Stationen in deinem Leben hervor, ebenso wie deine beruflichen Erfolge, relevante Abschlussarbeiten aus der Uni-Zeit oder Auslandsaufenthalte. Finden sich in deinem Lebenslauf zeitliche Lücken, solltest du diese unbedingt erklären.
  2. Versetze dich in die Lage der Personaler*in. Welche Informationen könnten für ihn relevant bzw. interessant sein? Nebensächliches brauchst du nicht erwähnen – dein Gesprächspartner wird nachfragen, wenn es ihn doch interessieren sollte.
  3. Betone deine Kompetenzen, ohne dich auf die fachlichen zu versteifen. Soft Skills gewinnen zunehmend an Bedeutung und genießen mittlerweile einen ähnlich hohen Stellenwert wie Hard Skills!

Kleider machen Leute #

Ein gepflegtes Erscheinungsbild beim Bewerbungsgespräch sollte selbstverständlich sein: Duschen, saubere Hände und Nägel, ein ordentlicher Haarschnitt und bei Männern ein ordentlich gepflegter Bart. Was vielen Bewerbern dagegen Kopfzerbrechen bereitet, ist die Frage nach dem richtigen Outfit!

Einige Unternehmen erleichtern ihren Mitarbeitern die tägliche Kleidungswahl durch einen vorgegebenen Dresscode. Sollte dieser nicht ersichtlich sein – zum Beispiel aus Fotos von der Firmenwebsite – kannst du bei der Kontaktperson nachfragen. Zudem gibt es branchenabhängige Unterschiede, an denen du dich orientieren kannst. Die Mitarbeitenden einer Bank kleiden sich zum Beispiel elegant. So solltest du dann auch zum Bewerbungsgespräch erscheinen. In einer Marketingagentur ist der Kleidungsstil in der Regel leger – da wirst du in Anzug und Krawatte eher overdressed wirken. Natürlich ist die Kleidungswahl auch immer abhängig von der Position, die du anstrebst!

Die heißen Sommermonate sowie die klirrende Kälte im Winter werfen immer wieder Fragen darüber auf, welche Kleidung denn angemessen ist, und bringen eigene Schwierigkeiten mit sich. Zu diesen Themen haben wir jeweils eigene Blogbeiträge, die sich dezidiert mit den Dresscodes für Sommer und Winter beschäftigen.

Ein weiterer Tipp, um unnötigen Stress zu vermeiden: Mach dir bereits ein oder zwei Tage vor dem Bewerbungsgespräch über dein Outfit Gedanken. Dann musst du nicht am selben Tag hilflos durch deinen Kleiderschrank wühlen!

Fragen stellen nicht vergessen #

Zum Abschluss des Bewerbungsgesprächs übergeben Personaler das Zepter gern noch einmal an den Bewerber indem sie ihm Zeit gewähren, selbst Fragen zu stellen. Diese können sich um das Unternehmen selbst, das Team oder die ausgeschriebene Position drehen. Eine Gelegenheit, die du unbedingt nutzen solltest und auf die du dich bereits zu Hause vorbereiten kannst: Was interessiert dich? Welche Information brauchst du unbedingt, um dich für oder gegen den Job entscheiden zu können?

Dieser umfangreiche Fragenkatalog an potenzielle Arbeitgeber kann dir einen Denkanstoß geben.

Checkliste zum Download #

Checkliste fürs Vorstellungsgespräch

Du willst mehr Infos zum Bewerbungsgespräch? #

Du findest die Checkliste super, hättest aber gerne noch mehr Vorbereitungshilfe? Dann wirf doch einen Blick auf unseren Leitfaden:

Das Bewerbungsgespräch: Alle Infos auf einen Blick

Aktualisiert am: 05. Oktober 2023 13 Min.

Das Bewerbungsgespräch ist das Herzstück des  Bewerbungsprozesses. Mit deiner Selbstpräsentation, deinem Auftreten und deiner Vorbereitung auf diesen Termin steht oder fällt deine Chance, deinen Wunschjob zu ergattern. Ob du nun ein alter Hase bist oder dir dein allererstes Bewerbungsgespräch bevorsteht: Unser Leitfaden behandelt alle wichtigen Aspekte und Fragen, die es zu diesem Thema gibt.


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

Assessment Center Übungen: Auf die Vorbereitung kommt es an

Erstellt am: 20. Januar 2016 3 Min.

Das erste Assessment Center - da kann man schon nervös werden: Eine Reihe an Tests, Interviews und Aufgabenstellungen müssen bewältigt werden, alles unter den strengen Augen einer mehrköpfigen Jury. Wie vieles im Leben lässt sich die Stresssituation Assessment Center gut vorbereiten. So hilft es einerseits schon zu wissen, was einen möglicherweise erwartet - andererseits lassen sich einige Assessment Center Übungen auch gut selbst trainieren.

Bewerbungsgespräch: 7 Tipps für die Selbstpräsentation

Erstellt am: 12. Februar 2020 5 Min.

Früher oder später fällt er immer, der berüchtigte Satz: „Erzählen Sie mal etwas über sich!“ Er gehört zum Bewerbungsgespräch wie das Amen im Gebet und dient dazu, deine Selbstpräsentation einzuleiten. Aber was sollst du jetzt eigentlich erzählen? Wir verraten es dir und geben Tipps, wie du deine Selbstpräsentation planst.

Perfekte Bewerbungsunterlagen: 7 Praxistipps vom HR-Manager

Erstellt am: 26. Mai 2014 5 Min.

Bewerbungsunterlagen sind mehr als der erste Kontakt zu einem Unternehmen. Sie sind, wenn richtig gemacht, die Eintrittskarte zum Bewerbungsgespräch und möglicherweise auch gleich für einen neuen Job. Wie eine aktuelle Online-Umfrage von karriere.at zeigt, ist die Bedeutung von Lebenslauf und Co. den meisten Bewerbern auch bewusst. 59 Prozent investieren mehr als 60 Minuten für die Erstellung ihrer Unterlagen.