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Empfehlungs-Recruiting

Empfehlungsprämien: Da geht noch mehr!

Arbeitsmarkt Aktualisiert am: 14. November 2022 3 Min.

Mitarbeitende empfehlen Bekannte für freie Stellen: Empfehlungsprämien sind in vielen Unternehmen etabliert und sehr erfolgreich. Besonders in Branchen, bei dem der Fachkräftemangel besonders zu spüren ist. Klar: Arbeitnehmer*innen können beurteilen, was neue Kolleg*innen mitbringen sollten und ob diese ins Team passen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Mitarbeiter*in auch ihren Arbeitgeber weiterempfehlen möchte. Und hier hakts, besagt ein aktuelles Online-Stimmungsbild von karriere.at.

Empfehlungs-Recruiting vom Feinsten: Eine Mitarbeiter*in erzählt ihren Freunden beim Bier nach dem Fußballtraining von einer freien Stelle im Unternehmen. Weil sich eine Kicker-Kolleg*in dafür interessiert, reden die beiden weiter - über Benefits, Arbeitszeiten, Vor- und Nachteile. Tags darauf empfiehlt die Mitarbeiter*in ihren Freund der Personalabteilung. Die eingehende Bewerbung wird bevorzugt behandelt. Warum? Weil man dort weiß, dass die empfohlene Person mit hoher Wahrscheinlichkeit interessant ist.

Vorteile von Empfehlungs-Recruiting #

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Info

Auch wir bei uns karriere.at setzen auf Empfehlungs-Recruiting.

Personalmanager*innen, die auf Empfehlungs-Recruiting setzen (können), wissen nämlich Folgendes:

  1. Die Bewerbung ist meist ernst gemeint, weil die Kicker-Freund*in eine Fürsprecher*in nicht enttäuschen will.
  2. Die potenzielle neue Kolleg*in passt menschlich wahrscheinlich ins Team. Andernfalls hätte sie*ihn die bestehende Mitarbeiter*in wohl nicht empfohlen, da das sonst auf sie*ihn selbst zurückfallen kann.
  3. Die Bewerber*in ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch fachlich für den Job geeignet. Warum? Weil die Fürsprecher*in als aktuelles Teammitglied weiß, worauf es im daily business ankommt. Würde sie*er jemanden empfehlen, der zu wenig draufhat, fällt das genauso auf sie*ihn zurück.
  4. Die "Freizeit-Recruiter*in" hat bereits ein Fundament an positivem Unternehmensimage bei der Kandidat*in gelegt. Die neue Person muss nicht mehr von den Vorteilen überzeugt werden. Sie*er weiß aus erster Hand, was sie*ihn erwartet.

Dünne Basis für Empfehlungs-Recruiting #

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Leider ist es häufig der letzte Punkt, an dem Empfehlungs-Recruiting scheitert, zeigt ein Online-Stimmungsbild von karriere.at unter 560 Arbeitnehmer*innen: Nur jede*r vierte Befragte (23 Prozent) gibt an, stolz auf ihren*seinen aktuellen Arbeitgeber zu sein und würde diesen auch weiterempfehlen. Und erschreckende 22 Prozent sagen, dass sie nur des Geldes wegen ihrem Job treu bleiben. Ein Viertel sagt, "eher nicht" stolz auf den Dienstgeber zu sein, weil sich dieser kaum von anderen Arbeitgebern unterscheiden würde. Knapp jede*r Dritte hat nur Kleinigkeiten am Arbeitgeber auszusetzen, ist aber grundsätzlich stolz auf diesen.

Führungskräfte sind eher stolz auf Arbeitgeber #

Auch Unternehmensvertreter*innen, also HR-Manager*innen und Führungskräfte, wurden dazu befragt - mit signifikant anderem Ergebnis: Stolze 38 Prozent der 165 Umfrageteilnehmenden würden ihre Firma voll und ganz weiterempfehlen. Weitere 34 Prozent sind immerhin noch „grundsätzlich stolz“ und bemängeln nur Kleinigkeiten. Ein Fünftel (20 Prozent) sagt, dass ihr Arbeitgeber nicht aus der Masse heraussticht und wie tausende andere sei. Lediglich 8 Prozent der Unternehmensvertreter*innen sagen, dass Geld– und keinesfalls Stolz auf den Brötchengeber – ihr einziger Antrieb ist.

Sinn und gemeinsame Ziele sind Grundlage für Empfehlungs-Recruiting #

Für Thomas Olbrich, ehem. Chief Culture Officer bei karriere.at, bilden sinnstiftende Tätigkeiten und eine funktionierende interne Kommunikation von gemeinsamen Zielen die wichtigste Grundlage, damit Arbeitnehmer*innen stolz auf ihr Unternehmen sind oder dieses sogar weiterempfehlen: "Es zeigt sich sehr deutlich, dass Stolz auf den Arbeitgeber untrennbar mit Eigenverantwortung, Wertschätzung und Gestaltungsspielraum im individuellen Aufgabengebiet zusammenhängt. Arbeitnehmer*innen, die lediglich ihre Aufgaben erledigen müssen und keine Chance haben, sich weiter zu entwickeln, sehen sich selbst auch nicht als Teil der Gesamtorganisation. Wenn man bedenkt, dass die eigenen Mitarbeiter*innen die glaubhaftesten und somit wichtigsten Unternehmensbotschafter*innen sind, kann das fatale Auswirkungen auf eine Arbeitgebermarke haben."

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