Herr Chef, was meinst du?

Du oder Sie: Eine Umfrage zeigt, dass man in österreichischen Unternehmen eher kumpelhaft als förmlich angesprochen wird.

Auf Du und Du ist man beinahe in jedem sechsten Unternehmen in Österreich. Zu dem Ergebnis kam eine Umfrage der Online-Plattform karriere.at und Arbeitnehmern und Unternehmensvertretern. Rund elf Prozent der Befragten müssen Vorgesetzte generell siezen, während in neun Prozent der Fälle die Anrede vom Alter abhängig ist. Unter Managern verfolgt etwa ein Viertel die Strategie, nur ausgewählten Mitarbeitern das Du-Wort anzubieten.

Das Verhältnis zwischen Führungskräften und Mitarbeitern habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt, erklärt dazu karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid. Früher standen laut Smid die autoritären Vorgesetzten im Vordergrund, heute festigen sie ihren Status in der Belegschaft viel stärker durch Empathie und Authentizität. Seine Tipps für Führungskräfte: Wer als Chef auf eine förmliche Anrede besteht, sollte auch mit dem Mitarbeiter per Sie sein. Ein einseitiges „Du“ ist herabwürdigend. Und: „Du“ gilt auf Lebenszeit.

Quelle: Kleine Zeitung, 21. September 2013