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Größte Störfaktoren im Büro sind Lärm und Kollegen

31.10.2013

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Eine Online-Umfrage stellt Großraumbüros ein schlechtes Zeugnis aus. Das Wirtschafts-Blatt hat recherchiert, wie man sich vor der nervenden Reizüberflutung schützen kann.

WIEN. Wodurch werden Sie bei der Arbeit gestört? Diese Frage stellte die Online-Jobbörse Karriere.at ihren Usern. Das Ergebnis des Online-Votings dazu, was uns im Job zur Weißglut und Verzweiflung treibt, lautet: klingelnde Telefone und überaus mitteilsame Kollegen -vor allem dann, wenn man in einem Großraumbüro arbeiten muss.

“Das Umfrageergebnis zeigt, dass die größte Herausforderung klar in der Gestaltung der Arbeitsplätze liegt, gerade wenn sich mehrere Mitarbeiter ein Büro teilen”, analysiert Karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid das Voting. Acht von zehn Befragten gaben an, durch ihre Umgebung von ihren Aufgaben abgehalten zu werden. 60 Prozent klagten über ständige Unterbrechungen.

“Aus der Perspektive der Mitarbeiter überwiegen im Großraumbüro ganz klar die Nachteile”, erklärt Burkhard Heidenberger, Trainer für Zeitmanagement und Arbeitsmethodik, dem WirtschaftsBlatt. Arbeiten viele Menschen in einem Raum, ist der Geräuschpegel automatisch hoch und konzentriertes Arbeiten nur schwer möglich. “Die daraus resultierende Reizüberflutung führt oft, auch unbewusst, zu Stress.

Tatort Großraumbüro

Und Stress über einen längeren Zeitraum hat in der Regel negative Auswirkungen auf Gesundheit, Psyche und Motivation der Belegschaft”, warnt der Experte. “Das Modell Großraumbüro kann daher durchaus als leistungsfeindlich angesehen werden.”

Doch wie kann man sich vor der Reizüberflutung schützen? “Der Arbeitgeber sollte Ausweichräume schaffen, in die sich Mitarbeiter temporär zurückziehen, um bei Bedarf ohne Ablenkung arbeiten zu können”, fordert Heidenberger. Hilfreich sei auch, das Telefon umzuleiten, ein Schild “Bitte nicht stören!” auf dem Schreibtisch zu platzieren oder Ohrenstöpsel zu verwenden. “So kann man sich wenigsten für einen bestimmten Zeitraum abschotten”, weiß der Fachmann. Und das haben viele nötig, denn jeder Fünfte fühlt sich laut Umfrage durch Lärm gestört.

“Auch hier ist der Arbeitgeber gefordert”, betont Heisenberger, der auch auf seiner Website zeitblueten.com Tipps für produktives Arbeiten gibt. Schon bei der Ausstattung der Büros kann man vieles richtig machen: Neben geräuscharmen Geräten reduzieren auch Pflanzen und Teppichböden den Lärmpegel; Raumwände sollten eine schallabsorbierende Oberfläche haben. Heidenberger: “Außerdem bewirkt die Verwendung von Headsets, dass Telefonierende leiser sprechen.”

Böses Multitasking

Ein weiterer gewichtiger Störfaktor ist laut Online-Voting der allgegenwärtige Trend zum Multitasking. Elf Prozent der befragten User klagen darüber, zu viele Aufgaben auf einmal erledigen zu müssen. “Es gibt mittlerweile genug Studien, die eindeutig belegen, dass Multitasking die Produktivität nicht wirklich steigert -im Gegenteil”, warnt Heidenberger. “Multitasking ist nicht nur ein fruchtbarer Boden für Stress, sondern steigert auch die Fehlerquote.” Andrea Möchel

Quelle: Wirtschaftsblatt, 31. Oktober 2013

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