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Karriere. Vor allem junge, gebildete und im Tourismus tätige Österreicher sind überzeugt, bei einem Jobwechsel gute Chancen zu haben, besagt eine aktuelle Studie.
Stefan Mey
Wien. Job wechseln – denn woanders geht es mir sicher besser: Diesen Gedanken dürften nicht wenige Österreicher haben. Der dem von der Jobbörse stellenangebote.at erhobenen ZAP- Index (das steht für „Zuversicht eigenes Arbeitsmarkt-Potenzial”) zufolge glauben 58 Prozent an gute Möglichkeiten, sollten sie innerhalb der Branche einen neuen Job suchen. Geht es aber um die Berufschancen in einem anderen Wirtschaftssektor, ist der Optimismus deutlich kleiner (42 Prozent).
Stellenangebote.at erhebt mit dem ZAP-Index die individuelle Zuversicht der österreichischen Arbeitnehmer, aufgeschlüsselt nach Alter, Berufsgruppe und Bildungsniveau. Mehr als 2.800 österreichische Arbeitnehmer im Alter von 15 und 60 Jahren wurden von GfK Austria befragt.
Aufgeschlüsselt nach dem Alter der Befragten zeigt sich, dass bei Unter-35-Jährigen der Jobwechsel-Optimismus im Vergleich zum Vorjahr sowohl auf die eigene als auch auf andere Branchen bezogen gewachsen ist. 35- bis 60-Jährige sind hinsichtlich ihrem derzeitigen Wirtschaftssektor weniger zuversichtlich. „Ob bei den pessimistischeren Bewertungen der Älteren die Henne oder das Ei zuerst da waren, kann diskutiert werden, denn manchmal haben Einschätzungen weniger mit Fakten und Erfahrungen zu tun als mit Gerüchten, die irgendwann eine eigene Dynamik entwickeln und zum Glaubenssystem werden”, relativiert Angelika Kofler, Leiterin der GfK Austria Sozial- und Organisationsforschung: „Die Mär vom „alten Eisen” ab 35″ gilt sicher nicht für alle Jobs, die am Markt sind”. Mögliche Berufswege müsse man für die Altersgruppen über 35 differenziert betrachten: „Zwischen jung und ahnungslos und alt und hinüber liegen immer noch Welten – und Karrieren.”
Trotz einer leichten Verschlechterung im Vergleich zum November 2012 (ZAP-Index 1,94 statt 1,83) sind Arbeitnehmer in Gastronomie und Tourismus auch heuer wieder am zuversichtlichsten, was ihre Wechselchancen in der eigenen Branche betrifft. Am positivsten zu möglichen Branchenwechseln eingestellt sind die Beschäftigten in Industrie und Gewerbe mit einem Indexwert von 2,48.
„Gastronomie und Tourismus sind seit jeher sehr dynamische Wirtschaftszweige, die sich durch hohe Mobilität und Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer auszeichnen. Demensprechend hoch ist auch die Zuversicht, immer wieder einen neuen Job in der angestammten Branche zu finden”, analysiert Jürgen Smid, Geschäftsführer von karriere.at und stellenangebote.at. Beschäftigte in Industrie und Gewerbe sind aufgrund von häufig hoher Qualifikation und der dafür nötigen Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung tendenziell selbstbewusster als Beschäftigte anderer Zweige.
Die Zuversicht in das eigene Arbeitsmarktpotenzial (ZAP) ist eindeutig durch Bildung beeinflusst: So hat sich der ZAP-Index von Personen ohne oder mit Pflichtschulabschluss gegenüber 2012 sowohl auf die eigene (2,34) als auch auf andere Branchen (2,68) hin gesehen verschlechtert. Menschen mit höherem Bildungsgrad – also ab Berufsschul-Niveau aufwärts – sehen ihre Jobchancen durchwegs positiver als noch vor wenigen Monaten.
Quelle: Wirtschaftsblatt.at, 12. Juli 2013
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