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Netzanbieter und Arbeitgeber wird es freuen, Psychologen und Mediziner wahrscheinlich weniger: Nur ein Drittel der Menschen ist nach Dienstschluss auch wirklich außer Dienst. Knapp die Hälfte kontrolliert von zu Hause aus zumindest noch den Mail-Eingang. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des österreichischen Karriereportals karriere.at.

Bernhard Schreglmann
18 Prozent der Arbeitnehmer gaben demnach an, nur selten den Job aus dem Kopf zu bekommen und regelmäßig in der Freizeit weiterzuarbeiten. Sieben Prozent sagen, sie dächten auch außerhalb der Arbeitszeit ständig an den Job, weil dies die berufliche Position von ihnen verlange.Ständig im Einsatz Bei den Arbeitgebern und leitenden Angestellten ist diese Tendenz erwartungsgemäß noch stärker ausgeprägt. Ganze 14 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, sich aufgrund ihrer verantwortungsvollen Position überhaupt nie aus dem Arbeitsprozess ausklinken zu können. Ein knappes Drittel (31 Prozent) der Unternehmer arbeitet regelmäßig von zu Hause aus weiter. Fast vierzig Prozent gaben an, zwar meist gut abschalten zu können, aber zumindest manchmal auch im privaten Umfeld Mails zu checken. Immerhin 17 Prozent der Unternehmer schaffen es, nach Feierabend voll und ganz Privatperson zu sein.Burn-out rückt näher "Natürlich ist es gerade in Zeiten spannender beruflicher Projekte verlockend, sich auch von zu Hause aus noch via Handy oder Netbook einmal kurz einzuklinken. Zum Dauerzustand sollte dies jedoch niemand werden lassen", warnt Jürgen Smid, Geschäftsführer von karriere.at: "Der massive Anstieg von Burn-out-Erkrankungen ist auch darauf zurückzuführen, dass Menschen ihre eigenen Bedürfnisse hinter die Anforderungen ihres Jobs zurückstellen. Das Grundbedürfnis nach einem Mindestmaß an Freizeit und Privatleben sollten weder Arbeitnehmer noch Arbeitgeber aus den Augen verlieren."
Auf lange Sicht sei der gesundheitliche aber auch wirtschaftliche Schaden, der durch lange Krankenstände ausgebrannter Dienstnehmer entstehe, nämlich mit Sicherheit größer als der Gewinn durch selbst verordnete 24-Stunden-Bereitschaft. Smid: "Im Fall von andauernden Arbeitsüberbelastungen von Arbeitnehmern ist ein Dienstgeber gefordert, Verantwortung für sein Personal zu übernehmen und entsprechende Maßnahmen zu treffen.""Aus"-Knopf nicht zu finden Eigentlich wäre ein Gegenmittel relativ einfach zu finden: der "Aus"-Schalter. Aber so, wie sich viele Menschen über das schlechte Fernsehprogramm ärgern, aber nie den Apparat ausschalten, ist es auch bei den Smartphones und Laptops. Die Tatsache, dass fast die Hälfte der Befragten bis in die Nacht hinein noch Firmen-Mails abfragen, zeigt dies sehr deutlich. Spieltrieb, gepaart mit Angst vor dem Jobverlust oder auch dem Wunsch nach einem Karrieresprung stehen dann oft vor der Sorge um die eigene Gesundheit.
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