
Packt die Koffer! So gelingt der Weg zum Praktikum im Ausland
Für ein Auslandspraktikum sprechen viele gute Gründe, den Sprung ins Ausland wagt aber nur jeder Zehnte. Oft scheitert es an den Finanzen oder dem unterschätzten Aufwand für ein Praktikum fernab der Heimat. Denn die Vorbereitungen dafür sollten bereits ein Jahr vor dem ersten Arbeitstag beginnen.
Die Zeit während oder direkt nach dem Studium bietet sich für einen Abstecher ins Ausland geradezu an. Trotzdem ergreifen die Chance nur wenige. Eine Studie der Europäischen Kommission zeigt, dass nur zehn Prozent der erwerbstätigen Europäer Auslandserfahrung gesammelt haben. Dabei gibt es viele Gründe, die dafür sprechen, die Koffer zu packen: Im Lebenslauf sammelt man mit einem Auslandsaufenthalt auf jeden Fall Pluspunkte - vor allem dann, wenn man eine Karriere bei einem Arbeitgeber anstrebt, der international tätig ist. Abgesehen davon profitiert man von der Zeit abseits der Heimat aber auch persönlich: Freundschaften werden geschlossen, Sprachkenntnisse erweitert und die interkulturelle Kompetenz ausgebaut. Weil der Weg zum Auslandspraktikum nicht immer ganz einfach ist, haben die Plattformen Uniplaces und InternsGoPro einen Leitfaden für erfolgreiche Auslandspraktika erstellt.
Auslandspraktikum vorbereiten
Rund ein Jahr dauert es, bis man alles Notwendige für die Zeit im Ausland organisiert hat: Behördengänge, Bewerbungsverfahren, das Organisieren einer Unterkunft und die Regelung der finanziellen Angelegenheiten. Von Australien bis Ostasien: Beim Finden von Praktikumsstellen hilft der Österreichische Austauschdienst. An jeder Hochschule gibt es ein Büro für internationale Beziehungen, das Auskunft erteilt, wenn man im Ausland nicht nur arbeiten, sondern auch studieren möchte.
Bewerbung dem Zielland anpassen
Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch für die Bewerbung. Ein Foto ist z.B. unüblich, wenn man sich in den USA oder England auf Jobsuche begibt. Was es bei Bewerbungen im angloamerikanischen Raum zu beachten gibt, haben wir hier zusammengefasst. Bei der Erstellung eines Lebenslaufs hilft Europass. Aber auch bei Bewerbungen im Ausland gilt: Keine Standardbewerbungen verschicken, sondern jedes Anschreiben auf den Arbeitgeber individuell zuschneiden. Was die Sprachkenntnisse betrifft, sollte man ehrlich bleiben. Spätestens beim Jobinterview fliegt auf, wer geschummelt hat.
How-to: Video-Jobinterview
In den seltensten Fällen muss man für ein Bewerbungsgespräch ins Ausland reisen, wenn es nur um ein Praktikum geht. Videointerview sei Dank! Wer diese Checkliste vor dem Interview durcharbeitet, ist gut vorbereitet:
- Technik testen: Ein Probeanruf bei einem Freund hilft herauszufinden, ob die Technik einwandfrei funktioniert.
- Professioneller Account: Hier gilt dasselbe wie für E-Mail-Adressen, mit denen man sich bewirbt: Keine Nicknames für den Videochat-Account verwenden.
- Umfeld: Wo soll das Videointerview stattfinden? Voraussetzungen sind ein ruhiges Umfeld mit aufgeräumter Kulisse. Unbedingt prüfen, was der Gesprächspartner im Hintergrund sieht.
- Dresscode: Hier gilt dasselbe, wie für ein Bewerbungsgespräch vor Ort: Dem Dresscode des Wunscharbeitgebers anpassen und in ein professionelles Outfit schlüpfen.
Bezahlt oder unbezahlt?
59 Prozent aller Praktika in Europa sind unbezahlt, das geht aus dem Flash Eurobarometer 378 hervor. Die Folge: Ein Viertel derer, die ein Auslandspraktikum angeboten bekommen, lehnen es aus finanziellen Gründen ab. Die Plattform InternsGoPro empfiehlt, dass das Praktikantengehalt mindestens 60 Prozent der Unterhaltskosten deckt. Stipendien und Zuschüsse helfen bei der Finanzierung des Auslandsaufenthaltes.
Erst das Praktikum, dann der Job
Gute Nachrichten für jene, die sich dauerhaft im Ausland niederlassen möchten: Rund jedem vierten Praktikanten wird nach seinem Praktikum eine Fixanstellung angeboten. Wer eine Festanstellung ergattern möchte, muss sich während seines Praktikums aber durch Eigeninitiative und Engagement hervortun.
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