Lesestoff zum Wochenende: Stealing Fire
In Ekstase zu neuen Innovationen.
Im Silicon Valley allerdings ist alles größer, besser, lauter und muss vor allen Dingen möglichst zügig vonstattengehen. In den Headquarters von Google und Co. bleibt für stundenlange Meditationen keine Zeit – und Flow ist sowieso nur was für Amateure. Der Zustand, den die ganz Großen anpeilen, ist Ekstase – ein Bewusstseinszustand, der den einfachen Flow bei weitem übertrifft, aus dem Griechischen stammt und übersetzt „aus sich selbst heraustreten“ bedeutet.
Mit eben dieser Ekstase beschäftigen sich Steven Kotler und Jaime Wheal in ihrem Buch Stealing Fire – Spitzenleistung aus dem Labor. Auf den Spuren der erweiterten Bewusstseinszustände nehmen sie die Taktiken bedeutender Unternehmer oder der berüchtigten Navy Seals unter die Lupe und gehen der Frage nach, wie Spitzenleistung auf Knopfdruck in unserer heutigen Zeit möglich ist.
Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten wird der Begriff Ekstase definiert und erklärt, weshalb sie als Bewusstseinszustand so schwierig zu erlangen ist. Danach stellen Kotler und Wheal vier verschiedene Zugänge vor, die die Menschen nutzen, um in diese veränderten Bewusstseinszustände einzutauchen. Diese sind Psychologie, Neurobiologie, Pharmakologie und Technologie. Zu guter Letzt widmen sich Kotler und Wheal der Frage, wie das alltägliche Leben und die Suche nach Ekstase miteinander in Einklang gebracht werden können, ohne dass man Gefahr läuft, sich in einen Ekstase-Junkie zu verwandeln.
Mit Stealing Fire haben Kotler und Wheal eine spannende Lektüre geschaffen, die einen gut recherchierten Einblick in unsere menschliche Natur ermöglicht und aufzeigt, mit welchen Mitteln im Silicon Valley unter Hochdruck an neuen Innovationen gefeilt wird.