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Freiraum im Job: Jeder zweite Arbeitnehmer sieht sich im Job als Befehlsempfänger

karriere.at Umfrage: Freiraum im Job? Jeder zweite Arbeitnehmer sieht sich im Job als Befehlsempfänger

14.11.2016

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Vier von zehn Führungskräften sehen ihr Potenzial nicht optimal genutzt

Hast du im Job genügend Freiraum? Diese Frage stellte karriere.at, Österreichs größtes Karriereportal, 414 Arbeitnehmern per Online-Voting. Ergebnis: Knapp jeder Zweite kann im Beruf keine oder nur wenige Entscheidungen selbst treffen. Spannend ist auch die Sichtweise der Führungskräfte. Diese sind zwar tendenziell zufriedener mit ihrem Freiraum – vier von zehn glauben aber, dass sie unter ihren Möglichkeiten eingesetzt werden.

18 Prozent der Umfrageteilnehmer auf Arbeitnehmerseite geben an, im Job gar keinen Gestaltungsspielraum vorzufinden. Weitere 28 Prozent beantworten die Frage, ob sie ausreichend Freiraum im Job haben mit „Eher nicht. Ich kann mein Potenzial nur selten einbringen“. Insgesamt kann also fast jeder zweite Befragte gar keine oder nur selten eigene Entscheidungen treffen. Exakt ein Viertel (25 Prozent) ist hingegen grundsätzlich zufrieden, wenngleich man sich manchmal weniger Vorgaben wünscht. Genügend Freiraum finden 29 Prozent in ihren Aufgabenbereichen vor.

„Natürlich werden in hierarchisch strukturierten Unternehmen die meisten Entscheidungen von Führungskräften getroffen. Das sollte aber nicht bedeuten, die Verantwortungsbereiche der Mitarbeiter möglichst klein zu halten. Im Gegenteil: Arbeitnehmer, die in ihrem Aufgabengebiet in einem definierten Rahmen eigenverantwortlich Entscheidungen treffen können, sind in der Regel motivierter“, analysiert Jürgen Smid, geschäftsführender Gesellschafter von karriere.at das Ergebnis der Arbeitnehmer-Befragung.

Manager: Mehr Freiraum, mehr Verantwortung

Bemerkenswert ist auch das Ergebnis des Online-Stimmungsbildes von 129 Unternehmensvertretern, also HR-Managern, Führungskräften und Unternehmern. Wie erwartet beklagen sich lediglich 3 Prozent über gar keinen Gestaltungsfreiraum. Auch liegen die Werte jener, die vieles selbst entscheiden können (38 Prozent) bzw. sich nur gelegentlich weniger Vorgaben von oben wünschen (21 Prozent), insgesamt über dem Abstimmungsergebnis der Arbeitnehmer. Vier von zehn (38 Prozent) sehen ihr Potenzial aber nicht ausreichend ausgeschöpft.

Jürgen Smid: „Es ist nicht überraschend, dass Führungskräfte mehr Entscheidungsfreiraum als Mitarbeiter in unteren Hierarchieebenen haben. Dass sich aber auch 38 Prozent der leitenden Mitarbeiter gerne mehr in Entscheidungsprozesse einbringen würden, zeigt ein Dilemma, vor dem viele Führungskräfte stehen: Sie tragen nach außen oft Verantwortung für Projekte oder Prozesse, an denen sie aber nur begrenzt mitentscheiden können.“

Bildnachweis: Unsplash

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