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Chiffre Anzeige

Die Vorteile und Nachteile der Chiffre-Stellenanzeige

Unternehmenskultur Erstellt am: 14. Dezember 2023 3 Min.

Chiffre-Stellenanzeigen werden im Recruiting unter anderem eingesetzt, wenn Diskretion gefordert ist. Welche weiteren Gründe hinter einer verschlüsselten Anzeige stecken, welche Unterschiede es zur normalen Stellenanzeige gibt sowie die Vor- und Nachteile – all diese Themen werden in diesem Artikel beleuchtet.

Was ist eine Chiffre-Stellenanzeige? #

Ursprünglich wurden Chiffre-Anzeigen bei Kontakt- und Heiratsannoncen in Zeitungen und Zeitschriften verwendet. Jemand sucht eine Partner*in, möchte die eigene Identität aber nicht der Öffentlichkeit preisgeben.

Auf Jobportalen wie karriere.at funktioniert die Chiffre-Stellenanzeige nach dem gleichen Prinzip. Das Unternehmen schreibt seine Stelle aus, bleibt aber anonym. Die Bewerbungen werden vom Portal weitergegeben und der Arbeitgeber wählt anschließend die passende Kandidat*in aus.

Wie sieht eine Chiffre-Anzeige aus? #

Eine Chiffre-Anzeige ist grundsätzlich genauso aufgebaut wie ein normales Stelleninserat. Das Unternehmen und sein Tätigkeitsbereich werden eingangs kurz umrissen, ohne einen Namen zu nennen. Danach werden die Anforderungen an Bewerbende beschrieben, das Aufgabengebiet der zu besetzenden Stelle erläutert und abschließend die Benefits und das Gehalt vorgestellt.

Der große Unterschied: Die Kontaktdaten des Arbeitgebers werden verschlüsselt bzw. durch einen Code ersetzt, auf den sich Jobsuchende bei einer Bewerbung beziehen. Die Identität des Unternehmens wird dadurch geschützt und die Kommunikation mit Bewerbenden läuft anonym ab.

Beispiel für eine Chiffre-Anzeige #

Mittels ChatGPT habe ich eine Chiffre Stellenanzeige für die Stelle einer Sales Manager*in generieren lassen. Das Ergebnis liest sich folgendermaßen:

Unser Unternehmen ist führend in der [Branchenbezeichnung] Branche mit Sitz in [Stadt]. Wir suchen eine engagierte und erfahrenene Sales Manager*in, um unser erfolgreiches Vertriebsteam zu verstärken. Wenn Sie eine passionierte Vertriebsperson sind, die nach neuen Herausforderungen sucht, könnten Sie genau die Person sein, die wir suchen.

Aufgaben:

  • Identifizierung und Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten
  • Betreuung und Ausbau bestehender Kundenbeziehungen
  • Erreichung von Verkaufszielen durch proaktive Kundenakquise
  • Verhandlung und Abschluss von Verträgen
  • Erstellung von Verkaufsberichten und Umsatzprognosen

Anforderungen:

  • Abgeschlossenes Studium im Bereich [relevantes Studienfach] oder vergleichbare Qualifikation
  • Mehrjährige erfolgreiche Erfahrung im Vertrieb, idealerweise in der [Branchenbezeichnung]
  • Nachweisbare Erfolge bei der Erreichung von Verkaufszielen
  • Ausgezeichnete Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten
  • Selbstständige, proaktive Arbeitsweise und Teamfähigkeit
  • Gute Kenntnisse in [relevanten Software-Tools]

Wir bieten:

  • Attraktives Vergütungspaket mit leistungsbezogenen Boni
  • Spannende Entwicklungsmöglichkeiten in einem wachsenden Unternehmen
  • Ein dynamisches und motiviertes Team
  • Modernes Arbeitsumfeld in zentraler Lage

Bewerbung: Senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Lebenslauf und relevanten Zeugnissen unter Angabe der Referenznummer [Chiffre-Code] an unsere Personalabteilung per E-Mail an [Chiffre-E-Mail].

Bitte beachten Sie, dass Bewerbungen nur unter Verwendung des Chiffre-Codes bearbeitet werden. Die Chiffre-Referenz lautet: [Chiffre-Code].

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Wann ist eine Chiffre Stellenanzeige sinnvoll? #

Ob es Sinn macht, eine Position als Chiffre auszuschreiben, ist situationsabhängig. Folgende Hintergründe können Indikatoren sein:

  • Tätigkeitsbereich unbemerkt erweitern: Manche Unternehmen nutzen Chiffre-Anzeigen, um sich vor Wettbewerb zu schützen. Zum Beispiel, wenn ein Arbeitgeber seinen Tätigkeitsbereich ausweiten möchte, ohne dass die Konkurrenz davon Wind bekommt.
  • Stelle ist noch nicht frei: Ist die Entlassung einer Mitarbeiter*in geplant, aber noch nicht durchgeführt, ist eine Chiffre-Anzeige eine gute Möglichkeit, schon vorab eine Nachfolger*in zu suchen. Dadurch wird vermieden, dass die Stelle lange unbesetzt ist oder dass sich Unruhe in der Belegschaft breit macht.
  • Das Image des Unternehmens ist schlecht: Arbeitgeber, die einen schlechten Ruf haben und sich dessen auch bewusst sind, können mit einer Chiffre-Anzeige versuchen, Jobsuchenden anonym und ohne Vorurteile gegenüberzutreten.
  • Präferenz des Unternehmens: Nicht immer müssen die Absichten eines Unternehmens tiefgründig sein – Stellen als Chiffre auszuschreiben kann auch einfach nur eine Präferenz sein.
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Inserate erstellen mit ChatGPT

Du möchtest bei der Erstellung von Stelleninseraten Zeit sparen? Probiers doch mal mit ChatGPT! Tipps und Beispiele sicherst du dir hier.

Vorteile des Chiffre-Stelleninserats #

Strategie bleibt bedeckt #

Wie bereits erwähnt, werden Chiffre-Anzeigen gern dazu genutzt, die Unternehmensstrategie vor der Konkurrenz zu verbergen. Möchte ein Unternehmen beispielsweise seine Produkt-Schwerpunkte verschieben, benötigt es für die Entwicklung sowohl Vorlaufzeit als auch ein geeignetes Team. Wenn dieses (teilweise) neu rekrutiert werden muss, könnte der Mitbewerb aus der Tätigkeitsbeschreibung die Absichten herauslesen.

Schutz persönlicher Interessen #

In der Management- und Executive-Ebene kommen Wechsel oft nicht überraschend und werden in gegenseitigem Einvernehmen beschlossen. Wenn aber der Dienstvertrag der betroffenen Führungskraft noch über einen längeren Zeitraum läuft, kann man durch eine Chiffre-Anzeige öffentliche Spekulationen verhindern.

Gerüchteküche unterbinden #

Jeder Wechsel hat das Potenzial, die Gerüchteküche in einem Unternehmen zum Brodeln zu bringen. Das kann negative Auswirkungen auf die Zusammenarbeit haben, insbesondere wenn die Person, die das Unternehmen verlässt, noch eine Zeit lang Teams leiten muss oder eine anderweitig wichtige Schlüsselrolle besetzt.

Die Nachteile der Chiffre-Stellenanzeige #

Keine Einblicke in die Unternehmenskultur #

Beim Chiffre-Inserat werden die Informationen aufs Wesentliche beschränkt. Damit nimmt man sich als Arbeitgeber die Möglichkeit, die Arbeitgebermarke positiv darzustellen. Aus diesem Grund müssen die Jobfakten mit Bedacht gewählt werden und eine hohe Aussagekraft haben.

Chiffre macht misstrauisch #

Viele Bewerbende werden bei Chiffre-Anzeigen hellhörig – die Tatsache, dass relevante Infos zurückgehalten werden, kann verunsichern. Mehr als 60 Prozent der Arbeitnehmer*innen beschäftigen sich vor einer Bewerbung intensiv mit einem Arbeitgeber. Diese Möglichkeit wird ihnen durch die Chiffre-Anzeige genommen.

Qualität der Bewerbungen nimmt ab #

Vage Informationen zum Job können unpassende Bewerbungen nach sich ziehen. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Informationsdichte in der Stellenausschreibung mangelhaft ist. Ergo bewerben sich möglicherweise Menschen, die nicht zum Unternehmen passen. Diesem Risiko müssen sich Arbeitgeber bewusst sein.

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B schedlberger

Bianca Schedlberger
Content Managerin
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