Stress am Arbeitsplatz: Das kannst du tun
Eine Umfrage unter über 1000 User*innen von karriere.at hat ergeben, dass sich 56 Prozent der Teilnehmenden sehr oder eher gestresst fühlen. Welche Ursachen und Auswirkungen hat Stress? Was kann man selbst tun und welche Unterstützung kann von Arbeitgebern kommen?
Was ist Stress? #
Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Situationen, die wir als herausfordernd oder bedrohlich wahrnehmen, und eine Kampf-Oder-Flucht-Reaktion auslöst. Ein gewisses Maß an Stress im Arbeitsleben ist nicht bedenklich. Hält er lange an oder ist stark ausgeprägt, leidet die Gesundheit. Die negativen Auswirkungen beschränken sich nicht nur auf die Psyche, sondern betreffen auch den Körper.
Laut unserer Umfrage fühlt sich jede*r Zweite derzeit im Job gestresst – ein beunruhigend hoher Wert!
Ursachen von Stress #
Umfrage-Ergebnisse #
524 Menschen haben unsere Frage nach den Ursachen für ihren beruflichen Stress beantwortet. Für 20 Prozent stellt die Zusammenarbeit mit der Führungskraft demnach die größte Belastung dar. Darauf folgen das Arbeitspensum (15 Prozent) und Zeitdruck beim Erledigen von Aufgaben (14 Prozent).
Als Ergänzung findest du hier noch eine detailliertere Auflistung an Stress-Faktoren. Was belastet dich am meisten?
Gesellschaftliche Faktoren #
- “Busy is the new Black”: Eine Zeit lang war es fast schon eine Auszeichnung, gestresst zu sein. Ein hoher Stresspegel signalisierte, dass man gebraucht wurde bzw. gefragt war. Heute ist das zum Glück nicht mehr so oft der Fall.
- Multitasking: Menschen, die viele wichtige Dinge gleichzeitig erledigen können, sind zwar theoretisch gefragt ... In der Praxis ist Multitasking aber eine ungesunde und auch unproduktive Angewohnheit.
- Technik: Fast jeder Mensch besitzt ein Smartphone. Dementsprechend schwierig ist es, sich dem Sog von Social Media und Co. zu entziehen. Ständig online oder erreichbar zu sein, kann durchaus zu Stress führen.
Anzeichen für zu viel Stress
- Abschalten nach der Arbeit kaum mehr möglich
- Gedanken kreisen immer um den Job
- Schlafprobleme
- Nacken- und Kopfschmerzen
Persönliche Faktoren #
- Hang zum Übertreiben: Es gibt Menschen, die aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Hat man so eine Person im Team, kann das bei Kolleg*innen mitunter zu Stress führen.
- Kontrollzwang: Wer alles perfekt, ohne Fehler und vor allem selbst machen möchte, läuft kurz oder lang Gefahr, sich übermäßig zu belasten.
- Angst vor Veränderung: Auch Veränderungen können Stress auslösen. Allerdings muss das immer abhängig von der Situation betrachtet werden: Ändert sich in einer Organisation ständig die Struktur, löst das verständlicherweise Stress aus, weil jeder Mensch eine gewisse Routine benötigt.
- Stellenwert der Arbeit: Welche Rolle spielt der Job in deinem Leben? Welchen Wert legst du auf Anerkennung im Berufsleben? Bist du vielleicht sogar mit deinem Job “verheiratet”? Ein gesundes Maß an Engagement ist am Arbeitsplatz wichtig. Wer es übertreibt, macht sich selbst das Leben schwer.
Arbeitsbezogene Faktoren #
- Konflikte: Gibt es Unstimmigkeiten im Team, die über einen längeren Zeitraum nicht eingedämmt werden, kann das bei allen Beteiligten zu Stress führen. Sehr belastend ist auch eine angespannte Beziehung zur direkten Führungskraft, wie auch aus unserer Umfrage hervorgeht.
- Arbeitspensum & Zeitdruck: Zu viel Arbeit + hoher Zeitdruck = Stress. Eine Kombination, die du in deinem Arbeitsleben bestimmt auch schon öfter erlebt hast.
- Vereinbarkeit: Es ist nicht immer einfach, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Vor allem, wenn dein Job wenig Flexibilität bietet, kann die mangelnde Vereinbarkeit zum Stressfaktor werden.
6 Tipps gegen Stress am Arbeitsplatz #
1. Zeitmanagement verbessern
Effektives Zeitmanagement ist entscheidend, um Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren. Erstelle eine Prioritätenliste, setze realistische Ziele und plane erholsame Pausen ein. Ein strukturierter Tag entlastet dich mental.
2. Grenzen setzen
Lerne, “Nein” zu sagen und klare Grenzen zu setzen. Dadurch schützt du nicht nur deine Energie, sondern auch deine Zeit.
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Zustimmung gebenGesundheitsförderliche Aspekte für Arbeit
- Entscheidungsspielraum
- Unterstützung durch ein Team und Vorgesetzte
- Klare Rahmenbedingungen
- Wertschätzung
3. Kommunikation verbessern
Offene, klare Kommunikation mit Kolleg*innen und Vorgesetzten trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte frühzeitig zu lösen. Teile deine Bedürfnisse mit und trage dadurch zu einem positiven Arbeitsumfeld bei, in dem jede*r gehört wird.
4. Pausen einplanen
Lege regelmäßig kurze Pausen ein, um zu entspannen und neue Energie zu tanken. Verlasse deinen Arbeitsplatz, triff Kolleg*innen auf einen Kaffee oder mach einen kurzen Spaziergang ums Bürogebäude. Diese kurzen Arbeitsunterbrechungen reduzieren Stress und steigern die Produktivität.
5. Entspannungstechniken anwenden
Integriere Entspannungstechniken in deinen Arbeitsalltag. Das können Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder eine kurze Meditation sein. Diese Übungen helfen, körperliche Anspannungen abzubauen und abzuschalten.
6. Arbeitsumgebung optimieren
Eine angenehme, unterstützende Arbeitsumgebung trägt zu deinem Wohlbefinden und deiner Produktivität bei. Reduziere Ablenkungen und sorge für ausreichend Licht und Luftzirkulation. Im Homeoffice kannst du hier selbst aktiv werden. Sollte dein Arbeitgeber solche Angebote nicht haben, könntest du Vorschläge einbringen.
Bianca Schedlberger
Content Managerin
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